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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Narr. Und sein Mangel an Urteilskraft wird ihn töten.«
    Gar fragte sich, ob sein Vater sich so gefühlt hatte, als die Kutsche über den Rand von Salberts Horst geschossen war. »Ich biete Euch einen Handel an, Conroyd.« Seine Stimme klang fadendünn und wie aus weiter Ferne. »Lasst Asher frei, und ich werde Euch die Krone geben.«
    Conroyd lachte. »Die Krone ist bereits mein, Junge, und das ganze Königreich dazu! Statt zu handeln, solltet Ihr auf die Knie fallen und
betteln!«
»Um was soll ich betteln? Um Ashers Leben?« Er ließ sich auf den Teppich fallen. »Also schön. Ich bettele.« Er zuckte zusammen, als starke, beringte Finger sein Gesicht mit eisernem Griff umfassten.
    »Zu spät«, sagte Conroyd.
    Etwas Schreckliches brannte in den Augen des Mannes. Gar zwang sich, nicht zu erzittern. Zwang sich, diesem wilden Blick standzuhalten. »Wenn Ihr ihn tötet, Conroyd, werde ich von einer Küste zur anderen schreien, dass die Olken ebenso über Magie gebieten wie wir. Ich werde die Lüge zerstören, die unser Volk während der vergangenen sechshundert Jahre hier gelebt hat. Ich werde die Wahrheit sagen, und koste es mich mein Leben.«
    Conroyds grausame Finger umklammerten sein Kinn so fest, dass er beinahe aufgestöhnt hätte. »Flüstert nur ein einziges Wort von olkischer Magie, Krüppel, nur ein einziges, und ich werde dafür sorgen, dass das Haus Torvig über eurem magielosen Kopf zusammenbricht. Wenn ich fertig bin, wird die Geschichte Euren Vater als einen ignoranten, ohnmächtigen König kennen, den seine Frau zum Hahnrei gemacht hat. Und Eure Mutter? Eure Mutter wird als die Königliche Schlampe bekannt werden, die ihr Ehebett mit einem brünstigen olkischen Bauernknecht, Eurem wahren Vater, besudelt und einem ahnungslosen Königreich ihren gotteslästerlichen Bastard aufgezwungen hat. Euer Haus wird in den Schmutz gezogen werden, man wird seine Krypta einreißen und die Lei– chen Eurer Familie in die Wildnis werfen. Und Eure Schwester? Ich werde sie aus dem doranischen Gedächtnis löschen, als hätte Eure geliebte, altkluge Fane nie gelebt. Wenn ich fertig bin, wird von dem Haus Torvig nur der Hahnrei übrig bleiben, die Schlampe und der Halbblutkrüppel. Ist das das Vermächtnis, das Ihr hinterlassen wollt, Junge? Soll das die Summe Eurer dynastischen Leistungen sein?«
    »Das würdet Ihr nicht tun«, stieß er mit erstickter Stimme hervor und kämpfte gegen den Drang zu würgen. »Ihr habt meine Mutter geliebt!«
    »Sie
geliebt?«,
wiederholte Conroyd voller Abscheu in der Stimme. »Eure Mutter war eine Dirne, eine Metze, eine verräterische Hure!«
    Gar, der das Gefühl hatte, als kehre sich sein Innerstes nach außen, stieß Conroyds Hand beiseite und stand auf. »Ich habe Asher versprochen, ihn zu schützen. Wenn ich diesen Eid bräche, würde ich das Haus Torvig selbst zerstören. Also tut Euer Schlimmstes, Conroyd. Aber seid gewarnt. Mein Haus steht fester, als Ihr ahnt, und Ihr seid nicht so beliebt, wie Ihr denkt.« Conroyds Gesicht zuckte. »Ich könnte Euch töten, Wurm, bevor Ihr auch nur die Chance hättet, den Mund auf zutun.«
    »Das könntet Ihr, aber Ihr werdet es nicht tun«, gab Gar zurück. »Wenn ich nicht da bin, um Euch als Nachfolger zu inthronisieren, wird es eine Spaltung geben, ohne Garantie, dass Ihr am Ende siegreich daraus hervorgeht oder auch nur mit dem Leben davonkommt. Seid vernünftig. Verschont Asher, und ich werde zu Euren Gunsten abdanken und seine Benutzung von Magie geheim halten. Wenn Ihr ihn tötet…«
    Es folgte ein Augenblick flammenden Schweigens.
    »Nun, nun«, sagte Conroyd sanft. »Der Wurm hat also ein Rückgrat.« »Wie oft muss ich es Euch noch sagen? Ich bin meines Vaters Sohn.« Conroyd zog die Augenbrauen hoch. »Und wie werdet Ihr als Eures Vaters Sohn wohl reagieren, wenn ich die Ausrottung der Olken anordne?«
    »Was?«
    Jetzt lächelte Conroyd. »Wenn Ihr nicht abdankt
und
eine Proklamation unterzeichnet, in der Ihr Asher von Restharven öffentlich als Verbrecher und Verräter brandmarkt und zum Tode verurteilt, verspreche ich, dass er nur der erste Olk sein wird, der stirbt. Zum Wohle des Königreichs und um unsere geheiligten Gesetze aufrechtzuerhalten, werde ich eine Säuberung beginnen, wie sie dieses Land noch nie gesehen hat, und wenn ich fertig bin und noch genug Olken übrig sind, um auch nur ein einziges Dorf zu füllen, dann werde ich sagen, dass ich
gescheitert
bin!«
    Gar starrte Conroyd in ungläubigem Schweigen an. »Ihr

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