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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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dass er sei? Ein Olk wie alle anderen auch? Oh, Asher,
Asher.
Wenn du dich mir doch nur anvertraut hättest!«
    Das Versagen lastete schwer auf ihr. Sie war sich so sicher gewesen, dass sein Geist gewiss folgen würde, wenn sie nur seinen Körper verführte. Sie war nicht daran gewöhnt, sich zu irren.
    »Ich bin Jervales Erbin«, flüsterte sie einem Regal voller Geschichtsbände zu. »Es ist meine Aufgabe,
Recht
zu haben.«
    Offenkundig war die Zeit gekommen, ihn einzuweihen. Ihn irgendwo in Sicherheit zu bringen und ihm sein wahres Wesen zu enthüllen. Ihm sein Schicksal und seinen Daseinszweck preiszugeben. Veira würde wissen, wo man ihn am besten verstecken konnte, was bedeutete, dass sie es nicht länger hinauszögern konnte, mit der alten Frau zu reden. Und wenn ihr das einen Tadel für ihr Schweigen eintrug, dann sollte es so sein.
    Nachdem sie endlich zu einem Entschluss gekommen war, warf Dathne das Staubtuch beiseite, wandte sich der Tür zu, die zurück in ihre Wohnung führte – und erschrak, als ein drängendes Klopfen am Fenster der Buchhandlung erklang. Es war die junge Finella, Frau Tuttles Lehrling, und sie war auf dem Weg zur Arbeit in der Bäckerei. Die Augen der jungen Frau in ihrem blassen Gesicht schienen schier aus den Höhlen zu treten. Sie bedeutete ihr, ihr um die Ecke zu folgen, dann war sie auch schon verschwunden.
    Stirnrunzelnd schloss Dathne die Hintertür des Ladens auf und schlüpfte in den winzigen Hof hinaus. »Ja, Finny?«
    Das Mädchen war den Tränen nah. »Oh, Fräulein Dathne, ich habe Euch im Vorbeigehen dort drin gesehen und ich dachte, ich sollte es Euch vielleicht erzählen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ich will keinen Ärger, aber Ihr arbeitet mit ihm zusammen, Ihr seid mit ihm befreundet, und Ihr wart immer so gut zu mir…«
Asher.
Dathne kämpfte den Drang, das elende Kind zu schütteln, nieder und zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist schon gut, Finny. Hol tief Luft und erzähl mir, was passiert ist.«
    »Oh, Fräulein Dathne!«, flüsterte Finny. »Meister Asher ist verhaftet worden!« »Verhaftet?«, wiederholte sie scharf. »Unsinn! Wo hast du eine so verrückte Geschichte aufgeschnappt?«
    Finella wich vor ihr zurück. »Ich habe es von meinem Bruder gehört, von Deek! Er hat in der Gasse gegenüber dem Wachhaus die Straße gefegt und gesehen, wie sie Asher herbeibrachten. Er war an Händen und Füßen gefesselt, hatte ein Tuch überm Gesicht und eine Schlinge um den Hals! Aber das Tuch ist verrutscht, und Deek hat ihn erkannt. Es war schrecklich, hat er gesagt! Hauptmann Orrick war dort und Lord Jarralt ebenfalls.«
    Verhaftet –
und auf eine so schurkische Art und Weise. Sie konnte kaum klar denken, so heftig hämmerte ihr Herz. »Und haben sie gesehen, dass Deek ihnen nachspioniert hat?«
    Entrüstete Röte trat in Finnys Wangen. »Er hat nicht spioniert, er hat nur seine Arbeit getan! Aber nein, er sagt, sie hätten ihn nicht gesehen, weil er so still wie ein Mäuschen gewesen sei. Deek sagt, ein kluger Mann, der etwas Derartiges beobachtet, sei taub und stumm und blind!«
    »Und trotzdem hat er es dir erzählt?«
    »Ich bin immer als Erste auf, weil ich in der Bäckerei so früh anfangen muss«, antwortete Finny achselzuckend. »Er hat gesagt, er müsse es jemandem erzählen. Er hatte ganz wackelige Knie, und er wusste, dass ich den Mund halten würde. Und das werde ich auch! Ich erzähle es Euch nur, weil ich weiß, dass Ihr Ashers Freundin seid!«
    Dathne umarmte sie zitternd. »Und ich bin dir wirklich dankbar, Finny. Aber nun fort mit dir, zu Frau Tuttle, bevor du zu spät kommst und dir einen Tadel einfängst. Und, Finny, kein Wort über diese Angelegenheiten, zu
niemandem.
Versprichst du mir das?«
    Finny nickte heftig. »O ja, ich verspreche es. Fräulein Dathne, wird mit Asher alles gut gehen?«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Natürlich wird es das. Ich bin davon überzeugt, dass alles nur ein schrecklicher Fehler ist.«
    Solchermaßen beruhigt, eilte Finny davon. Atemlos vor Angst setzte Dathne sich mit Veira in Verbindung.
    Verhaftet?,
wiederholte die alte Frau. Die Verbindung zwischen ihnen vibrierte, so mächtig war ihr Erschrecken.
Weißt du, warum?
    »Nein«, sagte Dathne. »Aber Veira… er hat die Wettermagie. Ich fürchte, seine Fähigkeiten sind ans Licht gekommen.« Veira fluchte.
    »Es tut mir leid!«, jammerte Dathne. »Das ist alles meine Schuld! Ich hätte ihm schon vor Wochen sagen sollen, wer er ist, ich hätte

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