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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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nicht wichtig. Er besitzt ihre Magie, und ich habe es nicht gespürt. Wie ist das möglich? Es ist meine Aufgabe, den Unschuldigen Magier besser zu kennen, als er selbst sich kennt! Und jetzt wird er vielleicht sterben, weil ich versagt habe!«
    Nun kam Matt doch noch auf sie zu und nahm sie in seine starken, schützenden Arme. Er roch nach Schweiß und Leder, und seine Weste fühlte sich warm an unter ihrer Wange, während er sie an die Brust gedrückt hielt. »Du darfst den Glauben nicht verlieren, Dathne. Wir müssen auf die Prophezeiung vertrauen.« »Das tue ich«, schluchzte sie. »Das tue ich. Oh, Matt, ich bedauere so sehr, dass ich dich fortgeschickt habe. Ich bedauere, dass ich immer so schroff zu dir war und dich auf Abstand gehalten habe. Ich dachte, es sei das Beste. Ich dachte, ich würde dich damit beschützen.«
    »Das weiß ich«, sagte er und legte die Wange auf ihr ungebändigtes, offenes Haar. »Ich habe es immer gewusst. Und obwohl es mich manchmal geärgert hat, habe ich dir deine Barschheit nie übel genommen. Es ist eine unerbittliche Last, die du in all diesen Jahren getragen hast, Dathne, und mein einzig echter Kummer war der, dass ich dir davon nicht mehr habe abnehmen können.« »Du hast mir eine Menge abgenommen, Matt. Du wirst niemals wissen, wie viel. Es gab Zeiten, da dachte ich, ich könnte nicht weitermachen. Wärest du nicht bei mir gewesen, um mich zu ermutigen, wäre ich verzweifelt. Ich verdanke dir so viel. Ich verdanke dir meinen gesunden Verstand, und ich habe es dir nie gesagt. Es tut mir leid.«
    »Seht, seht«, schalt er sie, während er sie sanft in den Armen wiegte. »Du bist Jervales Erbin, auf dir ruht eine Last wie auf sonst keinem. Vor allem jetzt, in den Letzten Tagen.«
    Sie rückte ein wenig von ihm ab und blickte in sein Gesicht. »Ich mag die Erbin sein, aber du bist das Gewissen der Erbin, ihre Weisheit und ihre Stärke. Gibt es irgendetwas, das du mir erzählen kannst, Matt? Gibt es irgendetwas, mit dem du mir einen Ausweg aus dieser Falle weisen kannst?« Sie stieß bebend den Atem aus. »Aus der Falle, in die ich uns geführt habe?«
    Er strich ihr eine verhedderte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich wünschte, ich wüsste einen solchen Ausweg. Was verraten dir deine Visionen?« »Nichts«, flüsterte sie. »Seit ich bei Asher gelegen habe, hatte ich keine Visionen mehr, und ich weiß nicht, warum. Ich war noch nie im Leben so blind, und es macht mir Angst.«
    »Nun«, sagte Matt langsam, »es könnte sein, dass die Visionen ausgeblieben sind, weil sie dich dorthin geführt haben, wo du sein musstest. Zu ihm. Es könnte sein, dass du Recht hast und die Prophezeiung es die ganze Zeit über so wollte.« »Zu welchem Zweck? Inwiefern führt es uns durch die Letzten Tage, dass ich bei Asher gelegen habe? Sie müssen jetzt nah sein, denn Asher ist als unser Unschuldiger Magier enthüllt worden. Oh, Matt, bist du dir
sicher,
dass du nichts weißt?«
    »Veira hat mir die gleiche Frage gestellt«, sagte er, »und ich kann nicht mehr tun, als dir die gleiche Antwort zu geben wie ihr. Irgendetwas stimmt nicht mit den magischen Flüssen, aber ich weiß nicht, wie oder warum. Es muss in der Stadt sein, denn sobald ich sie verlassen hatte, verebbte das Unbehagen. Aber darüber hinaus … Wenn ich nach Dorana zurückkehrte, würde ich dir vielleicht mehr erzählen können.«
    Sie legte die Arme fester um ihn. »Nein. Du darfst nicht dorthin zurückkehren. Nachdem Asher verhaftet wurde, werden sie auch seine Freunde suchen, und wir stehen ihm am nächsten. Du bist hier in Sicherheit.«
    »Für wie lange?« Er löste sich sanft von ihr und begann auf und ab zu gehen. »Es gibt in ganz Lur keinen Mann, keine Frau und kein Kind, die in Sicherheit sein werden, wenn die Prophezeiung sich endlich erfüllt, Dathne, und deine Träume unsere Wirklichkeit werden. Unsere Arbeit ist noch nicht vorüber. Wir müssen immer noch dieses Königreich vor der Zerstörung retten.«
    »Aber wie?«, rief sie. »Dafür brauchen wir Asher, und ich kann ihm nicht helfen! Kannst du ihm helfen? Kann irgendjemand ihm helfen?«
    »Ich kann es«, erklang Veiras Stimme hinter ihnen.
    Sie drehten sich mit großen Augen um. Dathne verschränkte die Arme vor der Brust und grub die Finger in ihr Fleisch. »Wie?«
    Veira trat aus dem Wald und kam über den Hof auf sie zu; ihre braunen Wollhosen waren bis zu den Knien durchweicht und ihre kräftigen Lederstiefel schlammverkrustet. In einer knorrigen Hand

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