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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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und für sich behalten, wenn man ihm etwas Derartiges antut? Selbst mit aller Willenskraft der Welt hätte er, wenn er gewusst hätte, wer er ist und was wir im Schilde führen, höchstwahrscheinlich diesem elenden doranischen Bastard davon erzählt, und wo wären wir dann?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Asher ist stark. Er wäre niemals gebrochen.« »Das kannst du nicht mit Bestimmtheit wissen. So, wie die Dinge sich entwickelt haben, ist es das Beste, dass du den Mund gehalten und von mir verlangt hast, das Gleiche zu tun.« Er sah sie an. »Wohlgemerkt, das ist der einzige Punkt, in dem du Recht hattest. Was den Rest betrifft…« Eine schwache Röte stieg ihm in die Wangen. »Das Kebsen…«
    »Was ist damit?«, fragte sie müde, während ihr eigenes Gesicht heiß wurde. »Du leugnest Ashers Anschuldigung, dass du eifersüchtig bist, weil er mich berührt hat und du es nicht getan hast und niemals tun wirst. Aber wie kann ich dir glauben? Du benimmst dich wie ein Mann, der sich beraubt fühlt.« Für eine Weile blieb er still. Schließlich zuckte er mit den Schultern, sah sie wieder an und ließ den Blick wieder in Richtung Wald wandern. »Glaub mir, Dathne, falls ich dich jemals geliebt habe, habe ich das schnell genug überwunden.«
    Und das schmerzte, nicht weil sie wollte, dass er sie liebte, zumindest nicht auf diese Art, sondern weil jetzt eine Härte in ihm war, die sie bis zu diesem Moment nur in sich selbst wahrgenommen hatte. Sie hatte ihm das angetan, und sie war nicht stolz darauf, es zu erfahren.
    »Ich liebe ihn wirklich, Matt«, sagte sie, während sie sich an einem herausgezogenen Faden in dem Stoff zu schaffen machte, der sich über ihr Knie spannte. Er
musste
ihr glauben. »Das ist keine Entschuldigung für das, was ich getan habe, aber ich nehme an, es ist ein Grund.«
    Er nickte. »Wahrscheinlich.«
    »Wohlgemerkt, ich bin mir nicht sicher,
warum
ich ihn liebe. Ich spreche von dem Sinn hinter dem Ganzen, nicht von den einzelnen Eigenschaften an ihm, die mich schwach werden lassen. Und es muss einen Sinn geben, Matt. Nicht wahr? Die Prophezeiung hätte uns nicht für so lange Zeit und auf solche Weise zusammengeführt, wenn es keinen Sinn gäbe?«
    »Du fragst den Falschen. Ich habe nie viel verstanden von der Prophezeiung oder davon, wie sie funktioniert.«
    »Und doch bist du ihr dein Leben lang gefolgt. Bist du
mir
gefolgt. Warum?« Er schenkte ihr ein gequältes Lächeln. »Warum jagt ein Hund Kaninchen, Dathne? Weil es seinem Wesen entspricht.«
    In all den Jahren, die sie ihn nun kannte, hatte sie ihn niemals so mutlos erlebt. »Wir können uns jetzt keine Zweifel leisten, Matt. Wir sind zu weit gegangen. Haben zu viel riskiert und noch mehr geopfert. Wir müssen dies bis zum Ende durchführen, ganz gleich, wie bitter dieses Ende sein mag.«
    »Das weiß ich«, erwiderte er. »Ich bin hier, nicht wahr?«
    Sie sehnte sich danach, ihn zu berühren, fürchtete aber, dass er sie zurückweisen könnte. »Was ich mit Asher getan habe, war niemals eine Belanglosigkeit. Es war mir ernst, als ich sagte, dass wir miteinander den Ehebund eingegangen sind, ob nun mit Barlsmann oder ohne. Sein Herz gehört mir, Matt, und meins gehört ihm, ganz gleich, was kommt.«
    »Ich weiß«, antwortete er. »Wenn ich dächte, dass es dir etwas bedeuten würde, würde ich sagen, dass ich dir Glück wünsche.«
    Sie spürte, wie ihr brennende Tränen in die müden Augen stiegen. Vor der vergangenen Nacht hatte sie niemals vor Matt geweint. Es war eine Frage des Stolzes gewesen und, wie sie dachte, der Notwendigkeit. Aber solche Dinge schienen jetzt sinnlos zu sein, daher ließ sie sie fallen. »Es bedeutet mir etwas«, flüsterte sie und krampfte die Finger in den Stoff ihres Rockes. »Du darfst nie– mals denken, dass es mir nichts bedeuten würde.«
    »Gut«, sagte er. »Das freut mich.«
    »Ich kann nicht glauben, dass er ihre Magie hat«, erwiderte sie. »Er hat es schneien lassen, direkt unter meinem Dach. Wie kann ein Olk das tun?« Matt schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es sei denn…« »Es sei denn, was?« »Könnte er doranisches Blut in sich haben?«
    Der bloße Gedanke war ungeheuerlich. »Wie? Unsere Völker mischen sich nicht miteinander, es ist verboten!«
    Matt schnaubte. »Olkische Magie ist verboten, Dathne, und doch besitzen wir sie. Bist du nicht diejenige, die immer sagte, dass mit der Prophezeiung alles möglich sei?«
    »Ja, aber…« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist

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