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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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trafen.
    »Es wird Zeit, dass wir zur Tat schreiten«, sagte Veira und scheuchte die anderen auf das Haus zu. »Matt, bring den Esel in den Stall und sorg dafür, dass die Pferde und der Wagen reisefertig gemacht werden. Und sie müssen so gut wie möglich gegen das Wetter geschützt werden. Ich habe genug Planen und Holz im Schuppen, um damit den Wagen abzudecken. Dathne, du gehst in die Küche und bereitest die Vorräte vor. Wir werden bald in die Stadt zurückkehren.« »In die Stadt?«, fragte Asher. »Warum das?«
    »Weil Morg dort ist«, antwortete Veira. »Das ist der Ort, an dem du dich ihm stellen musst.« Sie drehte sich um. »Darran, Ihr helft Dathne. Gar, beschäftigt Euch mit diesen Übersetzungen. Asher…«
    Er blickte die alte Frau mit gerunzelten Brauen an und verabscheute sie zutiefst. »Was?«
    »Du kommst mit mir, Kind. Wir müssen uns um Angelegenheiten des Zirkels kümmern.«
    Ein weiteres Donnergrollen erklang. Ein greller Blitz zuckte. Die letzten Fetzen blauen Himmels verschwanden nun ebenfalls.
    »Beeilt Euch!«, rief Veira, als es ernsthaft zu regnen begann, und sie stoben davon, um ihren Befehlen Folge zu leisten.
    Veira, die sich Ashers wütenden Grolls durchaus bewusst war, führte ihn in ihr Schlafzimmer und schloss gelassen die Tür. Dann schenkte sie ihm ein ernstes Lächeln und tätschelte seinen Arm. »Setz dich, Kind.«
    Während er sich in den am weitesten entfernten Sessel warf, rollte sie den Teppich auf und legte ihr Versteck mit den Zirkelsteinen bloß. Sie blickte zu ihm hinüber und sah in seinen Augen ein kurzes Aufschimmern von Interesse, das alsbald unterdrückt wurde. Mit einem Ächzen hob sie den Deckel des Verstecks an und legte ihn beiseite. Die Zirkelsteine glänzten im fahlen Licht. Auf der anderen Seite des Schlafzimmerfensters peitschte der Regen vom Himmel.
    »Hier ist der Zirkel«, sagte sie und ließ die Finger über die Steine gleiten. Sie fühlten sich warm an. Tröstlich. »Jeder Kristall steht für eine Person, die geschworen hat, zu warten und zu dienen. Sie alle haben dir ihr Leben geweiht, Asher. Deinem Kampf. Deinem Schicksal. Jeder Einzelne würde für dich sterben, so wie Rafel gestorben ist, wenn das die Niederlage des Bösen bedeutete. Nein, du darfst sie nicht zurückweisen«, fügte sie hinzu, als er sich in seinem Sessel ruckartig aufrichtete. »Sie haben dies aus freien Stücken gewählt, Asher. Niemand hat ihnen die Last aufgezwungen. Sie sind etwas Besonderes, so wie du etwas Besonderes bist. Verletze sie nicht, indem du ihr Geschenk zurückweist. Es gibt keinen größeren Dienst als den für den Unschuldigen Magier.« »Auch wenn ich sie nie darum gebeten habe?«
    »Das brauchtest du nicht zu tun. Die Prophezeiung hat darum gebeten, und sie haben geantwortet. Das sollte genügen, um dich zufrieden zu stellen.« Er sah sie finster an. »Und wenn es nicht genügt?«
    »Aber es genügt«, erklärte sie leise. »Was glaubst du, warum du sonst so wütend wärest?« Sie klopfte auf die Dielenbretter neben ihr. »Komm her und setz dich zu mir. Ich denke, es wird Zeit, dass du sie kennen lernst, Kind. Sie spielen eine Rolle in der bevorstehenden Schlacht, und es ist immer das Beste, nicht an der Seite von Fremden zu kämpfen.«
    Widerstrebend gesellte er sich zu ihr. »Sie werden ebenfalls alle in die Stadt fahren?«
    Veira schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Wir leben zu weit verstreut.« »Wie sollen sie mir dann helfen?«
    »Indem sie dir ihre Kraft leihen, wenn du sie benötigst.« Sie berührte ihn am Knie. »Keine Sorge. Schon bald wird dir alles klar sein.«
    Sie griff in das Versteck und nahm den einzigen Kristall heraus, den sie noch nie benutzt hatte. Dann zog sie das weiche Seidentuch herunter, in das er eingewickelt war, und hielt ihn vorsichtig in einer Hand. Es war der schönste Kristall im Königreich, ein einzigartiges Juwel, verbunden aus den Splittern aller anderen Zirkelsteine von Jervale persönlich. Sie schloss die Augen und versank in eine leichte Trance, wobei sie sich Ashers und des vielfassettigen Kristalls, der warm und wartend in ihrer Hand lag, mit allen Sinnen bewusst war. Mit der anderen Hand berührte sie der Reihe nach alle anderen Zirkelsteine und rief ihre Besitzer herbei. Nicht einen nach dem anderen, sondern alle zusammen. Zum ersten Mal in der gesamten Geschichte des Zirkels würden alle Mitglieder des Bundes füreinander sichtbar werden. Drei Steine ließ sie unberührt: Rafels Stein, Dathnes und Matts.

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