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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Wettermacher zu Wettermacher weitergegeben wurde, seit die Wettermagie geboren wurde. Ich brauche lediglich den richtigen Platz zu finden, um mich einzureihen…« Er runzelte die Stirn. »Die Übertragung von Beschwörungen von der Wetterkugel war… schwierig. Schmerzhaft. Durm meinte, das sei zu erwarten gewesen, aber…« »Ihr glaubt, es hat nicht funktioniert?« »Nein, nein, es hat funktioniert«, sagte Gar. »Die Wettermagie ist in mir. Wenn ich die Augen schließe, kann ich ihre Formen sehen. Ihre Worte schmecken. Die magischen Siegel kitzeln meine Fingerspitzen, begierig darauf, freigelassen zu werden.«
    Asher zuckte die Achseln. »Dann wollen wir sie nicht warten lassen.« »Genau.« Gar ging langsam um die Karte herum, hob die rechte Hand und zeichnete eine Figur in die Luft. Die Umrisse leuchteten auf, brannten so hell wie Feuer und verblassten dann. Zur gleichen Zeit sprach er ein einzelnes Wort:
»Luknek.«
Eine weitere Form, diesmal mit der linken Hand. Ein weiteres Wort:
»Tolnek.«
Helles Feuer brannte und verblasste. Die rechte Hand. Ein Wort. Linke Hand. Wort. Rechte Hand. Wort. Linke Hand. Wort. Aus dem Nichts kam ein Wind auf. Er umkreiste Gar und fuhr in seine Kleidung, während er weiterging und brennende Muster in die Luft zeichnete.
    Asher, der immer noch an der geschlossenen Tür lehnte, spürte ein Prickeln auf der Haut und sah einen schwachen, bläulichen Schimmer über seine Unterarme tanzen und wieder verschwinden.
    Die Macht baute sich auf.
    Während er das Schauspiel verfolgte, hin– und hergerissen zwischen Angst und Faszination, verdichteten sich über der Stelle der Karte, die die Stadt Dorana abbildete, kleine Wolken. Ein Schatten glitt über ihn hinweg, und als er aufblickte, sah er durch die gläserne Kuppeldecke Wolken, die sich aus dem klaren Nachthimmel bildeten.
    Gar, der dem Ansturm der Elemente jetzt stärker ausgesetzt war, umkreiste nach wie vor die Karte und schwitzte, während er weitere magische Zeichen in die Luft malte und immer schneller und schneller die Worte der Macht sprach. Der Wind nahm zu und begann wie ein lebendes Wesen, das in der Falle saß und gefoltert wurde, zu heulen. Drei weitere Umdrehungen des Tisches, und Gar konnte nicht mehr weitergehen: Der Wind war zu stark. Die Macht zu groß. Also stand er da und stemmte sich mit erhobenen Armen gegen ihren Zorn, mühte sich, die Zeichen zu machen, die den Regen rufen würden. Er hatte die Augen fest zusammengepresst, und sein Mund war zu einem lautlosen Schrei geöffnet, als würde er in Stücke gerissen.
    Die durcheinanderwirbelnden Wolken über der Karte dehnten sich aus, bis sie die gesamte Abbildung Lurs bedeckten. In ihren Tiefen zuckten winzige, gegabelte Blitze auf, die einen Herzschlag später in den Wölken über der Wetterkammer und der Stadt ein Echo fanden. Donner rumorte, drinnen wie draußen.
    Blaues Licht tanzte wie kleine Flammenfinger über Gars gesamten Körper. Es zerrte sein gebändigtes Haar auseinander und peitschte es ihm ums Gesicht, als seien die langen, blonden Strähnen lebendig, als litten sie Qualen. Auf ihrem tosenden Gipfel angelangt, explodierte die Macht zu einem wilden, blauen Feuersturm, der sich krachend und brüllend an sich selbst nährte, während Gar in seinem gierigen Herzen stand. Blut strömte ihm aus den Augen, aus der Nase, aus den Ohren und aus dem Mund, und sein ganzer Körper zuckte. Er schrie, als stünde er in Flammen. Entsetzt machte Asher einen Schritt nach vorne und hielt dann inne; die Unentschlossenheit war wie ein Messer an seiner Kehle.
    »Gar!«, schrie er. »Gar, ist alles in Ordnung mit Euch? Ist das normal oder nicht? Was soll ich tun? Um Barls willen, sagt mir, was ich tun soll!«
    Aber Gar hatte den Punkt, an dem er noch irgendetwas hören konnte, weit überschritten. In dem Albtraum aus blauen, züngelnden Flammen und goldenem Glimmfeuer wirkte sein blutüberströmtes Gesicht unmenschlich. Unerreichbar. Unverständlich.
    Dann zerriss, wie es auf dem Höhepunkt des Sturms in Westjammer geschehen war, ein gewaltiges Krachen die Luft. Asher schrie auf und hielt sich die Ohren zu. Gar brüllte seinerseits, als hätte ihn ein Schwert durchbohrt!
    Und über ihnen weinten die Wolken ihren Regen wie einen sanften Segen über Dorana und das gesamte Land Lur…
    Conroyd Jarralt hatte Freunde zum Essen zu Gast. Natürlich nur die Oberhäupter der besten Häuser. Jene, deren Rang dem seinen am nächsten kam. Die Doranen mochten von Natur aus erlaucht

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