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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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künftige Wettermacherin. Sie könnte vom Pferd fallen und sich ihren hübschen Hals brechen, und was wäre dann?
    Gar lächelte. »Das bezweifle ich nicht.« In seinen Augen lagen Verständnis und Mitleid. Sengender Zorn stieg in ihr auf. Sie wollte kein Mitleid von einem Krüppel. Einen Moment lang hätte sie am liebsten die Finger zu Krallen gebogen und ihm seine grünen Augen ausgekratzt, die so viel sahen. Zu viel. Und dann erinnerte sie sich an ihr Geburtstagsgeschenk, und ihre Finger entspannten sich. Sie lächelte. Krallen gab es schließlich in vielerlei verschiedenen Gestalten.
    Ihr Vater, der den Wettstreit noch immer beobachtete, sagte: »Der junge Asher hat sich als eine nützliche Erinnerung für uns alle entpuppt, denke ich, nicht nur für Conroyd. Er hat uns gelehrt, wie gefährlich es ist, einen Mann allein nach seinem Aussehen und seinem höfischen Gebaren zu beurteilen.«
    Gar warf ihm einen Seitenblick zu und lächelte selbstgefällig. »Wenn dies nicht Euer Geburtstagsfest wäre, Vater, würde ich mich versucht fühlen zu sagen: ›Ich habe es Euch gesagt.‹«
    »Ich glaube, das hast du soeben getan«, bemerkte Borne und lachte. Dann tätschelte er seinem Sohn den Arm und fügte hinzu: »Aber das ist in Ordnung. Ich bin mehr als glücklich, dass ich mich bei dieser Gelegenheit geirrt habe. Ich mag ihn sehr, musst du wissen. Er besitzt einen ungewöhnlich gesunden Menschenverstand, außerdem ist er fleißig, ehrlich und erfrischend direkt. Und er ist dir ein guter Freund, denke ich.«
    »Ein großartiger Freund«, sagte Gar. »Ich bezweifle, dass ich während dieses vergangenen Jahres ohne seinen scharfsichtigen Rat in Bezug auf olkische Angelegenheiten auch nur annähernd so weit gekommen wäre, wie ich es bin.«
    Borne ließ nachdenklich den Blick über die Gesichter der Lords und Ladys und schließlich über das Dürrns wandern, bevor er sich wieder seinem Sohn zuwandte. Er hob ein wenig die Stimme, um sicherzustellen, dass alle ihn hören konnten. »Ja. Die Olken können sich glücklich schätzen, dass er um ihretwillen so hart arbeitet.« Wieder tätschelte er Gars Arm. »Sie können sich glücklich schätzen, euch beide zu haben, Gar. Und das tue ich auch. Unser geliebtes Königreich wäre ohne euch ärmer.«
    Gar errötete. »Vielen Dank, Herr. Es ist sehr freundlich, dass Ihr das sagt.«
    »Unsinn«, erwiderte der König energisch. »Es ist nichts als die schlichte, unbeschönigte Wahrheit. Habe ich nicht Recht, Durm?«
    »In der Tat«, pflichtete Durm ihm bei. »Wie immer, Eure Majestät, habt Ihr Recht behalten.«
    Fane tat so, als blicke sie auf das Turnierfeld, auf dem Conroyd so majestätisch die doranische Ehre verteidigte, aber in Wirklichkeit verdrehte sie die Augen. Natürlich würde Durm ihm in der Öffentlichkeit Recht geben. Doch wenn sie unter sich waren, empfanden sie beide das Gleiche für den nutzlosen, verkrüppelten Gar, für Asher und den Rest seiner tumben, nichtmagischen Brüder. Daran konnte nicht einmal die ungeheure Zuneigung ihres Lehrers zu ihrem Vater etwas ändern.
    Ein weiteres Brüllen erscholl auf dem Turnierplatz. Die magisch verstärkte Stimme des Schiedsrichters übertönte jetzt das aufgeregte Getöse: »Lord Jarralt beendet einen perfekten Lauf und erzielt drei von drei möglichen Punkten. Wir haben Gleichstand. Fri-. sehe Ziele, wenn ich bitten darf!«
    Fane lachte. »Na bitte. Dein kostbarer Asher hat bisher noch nichts gewonnen, Gar. Mein Einsatz auf Conroyd ist noch nicht vertan.«
    »Wäre es nicht, wenn du wetten dürftest, was natürlich nicht der Fall ist. Meine Güte, es ist trotzdem aufregend, nicht wahr?«, sagte Dana strahlend. Dann zog sie Fane mit einer beschützenden Geste an sich, legte den Arm um sie und schob sie ein wenig von Gar fort zu einem freien Platz auf der anderen Seite von Durm. »Ich kann mich nicht erinnern, wann der Ausgang eines Wettbewerbs das letzte Mal so knapp war. Und nun, Borne, mein Liebster, sag mir ehrlich, wer deiner Meinung nach die beste Chance hat, deinen wunderschönen Geburtstagspokal zu gewinnen?«
    Wie es seinem gesellschaftlichen Ansehen geziemte, verfolgte Darran die Geburtstagsfeierlichkeiten des Königs von der Umfriedung des königlichen Haushalts aus, wo die Angestellten des Palastes und des Turms sich einiger der besten verfügbaren Plätze erfreuten und von Dienern, die zwischen den Zuschauern umherstreiften, großzügig mit Süßigkeiten und gekühltem Bier versorgt wurden. Neben ihm saß Willer,

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