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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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das Fest von ihm lernen könnt.«
    »Von
Darran?
Ich, der ich als Fischer geboren und aufgewachsen bin?« »Nun, vielleicht nicht«, räumte der König ein. »Aber Ihr werdet mir den Gefallen tun und ihn glauben lassen, dass es möglich sei, nicht wahr?« Asher verdrehte die Augen. »Ja, Eure Majestät.«
    Das kurze Aufflackern von Erheiterung, das sich auf Bornes Zügen gezeigt hatte, erstarb, und jetzt wirkte er wieder nur noch traurig und müde. »Es tut mir leid, dass Ihr uns verlassen werdet, Asher. Ich hoffe, Ihr werdet eines Tages in die Stadt zurückkehren und Euren Vater mitbringen.«
    »Eure Majestät…« Asher ließ sich von dem Sessel gleiten und kniete sich vor das Bett des Königs. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich kann Euch nur danken. Selbst wenn ich Dorana mit weniger Geld verließe, als ich bei meiner Ankunft hier in der Tasche hatte - und das wäre fast unmöglich gewesen -, würde ich trotzdem als reicher Mann fortgehen, weil ich das Glück hatte, Euch kennenzulernen. Und Euren Sohn.«
    »Ich denke, dass auch wir uns glücklich schätzen können, Euch kennengelernt zu haben.« Der König bedeutete Asher, näher zu kommen, dann küsste er ihn auf die Stirn. »Barls Segen möge Euch begleiten, Asher. Euer Vater ist ein glücklicher Mann.«
    »Ja, Herr. Vielen Dank, Herr«, sagte Asher und entfloh.
    Draußen vor dem Schlafgemach stand Gar und wartete auf ihn. »Endlich fertig?«, fragte er, während sie auf die Tür zugingen. »Weshalb wollte er mit dir sprechen?«
    »Er wollte nur sichergehen, dass Ihr das Fest der Meeresernte nicht vermasselt«, sagte Asher nach einem winzigen Zögern. »Ich soll auf Schritt und Tritt Eure Hand halten.«
    Gar schnaubte. »Das wirst du nicht tun, jedenfalls nicht, wenn man uns sehen kann.«
    »Natürlich nicht. Wir wollen den alten Darran doch nicht eifersüchtig machen, oder?«
    Gar prustete. »Oder Willer.« Er brach in Gelächter aus, und all die Anspannung und Verzweiflung der letzten Woche fielen von ihm ab.
    Für den Augenblick erleichtert, wenn auch voller Angst vor der Zukunft, stimmte Asher in sein Gelächter ein.
    Nach der offiziellen Ankündigung, dass der königliche Arzt, Pother Nix, Seine Majestät an ebendiesem Morgen wieder für gesund und munter erklärt hatte, war die Grüne Gans bis an die Dachsparren gefüllt mit feiernden Menschen, und Humperdys Orchester spielte dazu auf. Ein um den anderen Krug Bier wurde auf die Gesundheit des Königs und den Fortbestand der Mauer geleert. Nicht dass es Anlass zur Sorge um die Mauer gegeben hätte. Jeder wusste, dass der König ein mächtiger Magier war, der es niemals zulassen würde, dass die Mauer fiel. Außerdem war da immer noch Prinzessin Fane, die bereit war, als Wettermacherin einzuspringen, sobald sich die Notwendigkeit dazu ergeben sollte. Und wenn das kein Grund zum Feiern war, was dann?
    Dathne sah zu, wie Matt sich durch die wogende Menge zur Theke vorkämpfte, um ihnen beiden einen frischen Krug Bier zu holen. Trotz der guten Neuigkeiten über den König war ihr nicht nach einem Lächeln zumute.
    Nach einem Jahr ohne Visionen hatte die Prophezeiung sich wieder bemerkbar gemacht.
    Sie hatte in der vergangenen Nacht von bösen Augen geträumt, die in der Dunkelheit lauerten, und von einem Wind des Zorns, der die Blätter von sämtlichen Bäumen im Schwarzen Wald riss. Von Sternen, die scharlachrotes Blut vergossen, während sie vom Himmel fielen, und von den Stimmen weinender Frauen.
    Das hartnäckige Schweigen seit ihrer letzten Vision hatte so lange angedauert, dass sie begonnen hatte, an all dem zu zweifeln, was ihr zu Anfang so klar und sicher erschienen war. Wenn Asher wahrhaftig der Unschuldige Magier war, warum hatte ihre prophetische Gabe sie, Jervals Erbin, unwissend und blind gelassen? Was war aus den Letzten Tagen geworden? Hatte sie sich am Ende doch geirrt? Warte, hatte Veira ihr geraten.
Was gäbe es nach sechshundert-vierundvierzig Jahren anderes zu tun? Die Prophezeiung entfaltet sich nach ihren eigenen Wünschen, Kind. Nicht nach unseren. Du hast dich nicht geirrt. Asher ist der eine, und seine Zeit wird kommen. Warte.
    Also hatte sie gewartet. Gewartet und gewartet und
gewartet,
und sie hatte ihre Tage mit Arbeit ausgefüllt und ihre Abende mit dem Bemühen, Asher nach besten Kräften zu unterweisen, ohne etwas zu offenbaren. Sie hatte ihn alles gelehrt, was ihm in den verborgenen Tagen, die noch kommen würden, helfen konnte. Und nach kurzer Zeit hatte sie sich daran

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