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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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und das wisst Ihr.«
    Darran drückte mit grimmiger Entschlossenheit den Rücken durch und sagte, die Lippen vor Missbilligung zusammengekniffen: »Ich kann ein solches Verhalten nicht gutheißen, Herr.«
    Der Prinz stand schwankend und mit flammenden Augen auf. »Ich habe Euch nicht gebeten, es gutzuheißen! Ich teile Euch mit, was ich zu tun gedenke! Meine Mutter braucht mich, und ich werde zu ihr gehen, ist das klar?« Irgendwie gelang es ihm, dem Angesicht des königlichen Zorns nicht zurückzuweichen. »Ihr werdet
hier
gebraucht, Herr.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Prinz. »Aber die Königin geht vor. Ihr werdet an meiner Stelle handeln und mit meiner Stimme sprechen. Tut, was immer getan werden muss. Ich werde jede Entscheidung, die Ihr trefft, ohne Vorbehalt unterstützen. Aber ich werde morgen bei Sonnenaufgang nach Dorana zurückkehren.«
    Darran war geschlagen, und er wusste es, daher verneigte er sich mit penibler Förmlichkeit. »Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit.«
    »Nein«, sagte der Prinz, und sein Gesicht war von winterlicher Trostlosigkeit. »Wie ich muss. Und nun zu etwas anderem. Wo ist Asher? Ich muss mit ihm reden.«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er ist, Herr«, antwortete er, ohne eine Miene zu verziehen. »Er ist gegen meine ausdrückliche Bitte fortgegangen. Wenn ich recht verstanden habe, wollte er sich davon überzeugen, dass es seiner Familie gut gehe.«
    Der Prinz hielt mit gerunzelter Stirn inne. Dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Natürlich. Daran hätte ich denken sollen. Und? Geht es der Familie gut?« Darran zog eine Augenbraue hoch. »Darüber weiß ich nichts, Herr. Ich weiß nur, dass es nicht recht von ihm war, ohne Eure Erlaubnis fortzugehen. Er hat Pflichten, Verantwortung…«
    »Oh, um Barls willen!«, fuhr der Prinz auf. »Er hat
Familie,
Darran. Nach allem, was wir wissen, könnte einer von ihnen unter den Verletzten sein. Oder unter den Toten. Selbstverständlich musste er feststellen, ob es ihnen gut geht.«
    Nun, natürlich würde der Prinz das sagen. Sein Urteil war, wenn es um diesen Rüpel ging, beklagenswert zweifelhaft. Der Prinz war ein guter Junge mit einem freundlichen, einsamen Herzen und leichte Beute für die Skrupellosen, die Gefühlskalten und die Berechnenden. »Ja, Herr.«
    Der Prinz seufzte und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Als er das nächste Mal aufblickte, spiegelte sein Gesichtsausdruck Ärger und strapazierte Geduld wider. »Ihr wisst, dass er mir das Leben gerettet hat, Darran.«
    Sein Leben gerettet. Natürlich, so würde Asher die Geschichte erzählen. Höchstwahrscheinlich war es ein Unfall gewesen; höchstwahrscheinlich war Asher selbst über Bord gespült worden und hatte Seine Hoheit in all der Verwirrung nur zufällig zu fassen bekommen. Eine Fügung der Umstände. Was für eine Idee, ein ungehobelter Wilder wie Asher könne
heldenhaft
sein? Mit einer Verneigung und einem Lächeln tat er dem Prinzen seinen Willen. »Ja, Herr.«
    Der Prinz warf ihm einen scharfen Blick zu. »Darran, er hat es getan. Ich war dem Ertrinken nahe, und er hat mich gerettet.«
    Plötzlich in Zweifel ob der neuen Schatten in den Augen des Prinzen starrte Darran ihn an. »Ertrunken?«
    »Noch einige Sekunden, und ich wäre tot gewesen. Lasst Euch von Eurer Abneigung nicht blind machen, Darran. Das wäre unter Eurer Würde.«
    »Ja, Herr«, sagte er schwach.
    Der Prinz ließ sich mit einer wegwerfenden Handbewegung wieder in seine Decken sinken. »Lasst mich jetzt allein. Und nehmt eine von unseren Tauben, die der Königin eine Nachricht überbringen kann. Lasst sie wissen, dass es mir gut geht und dass ich nach Hause komme. Und wenn Asher zurückkehrt, schickt ihn sofort zu mir.«
    Noch eine Verneigung. Er konnte versuchen, weiter auf den Prinzen einzureden, aber welchen Sinn hätte das gehabt? »Gewiss, Herr. Darf ich Euch etwas aus der Küche hinaufschicken, Herr?«
    Der Prinz zuckte die Achseln. »Nein. Ja. Ich weiß nicht. Tut, was Ihr wollt. Ein wenig Suppe vielleicht.« »Ja, Herr.« »Und Darran?«
    Die Hand bereits auf dem Türgriff, drehte er sich um. »Ja, Herr?« Der Prinz runzelte wieder die Stirn. »Ihr könntet mir geradeso gut das verdammte Senfbad geben. Wie die Dinge liegen, steht es einfach nur hier herum und wird kalt.«
    »Ja, Herr«, sagte er und unterdrückte das törichte Lächeln, das sich auf seinen Zügen auszubreiten drohte. »Wie Eure Hoheit befehlen. Wie immer.«
    »Vorsicht!«
    Asher blickte auf, sah die herabrutschenden

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