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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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er ihn einer kritischen Musterung unterzog. »Und das tust du auch. Ich habe gehört, dass viele Menschen heilende Gedanken für dich gedacht haben. Barl muss ihnen zugehört haben.«
    Asher starrte ihn an. Es hatten Leute aus der Stadt für ihn
gebetet?
Verdammt. Das war noch schlimmer als eine Parade. »Ist mit Cygnet alles in Ordnung?« Matt lachte. »Cygnet geht es gut. Und Ballodaire ebenfalls.« Dann verblasste sein Lächeln, und er sah Asher eindringlich ins Gesicht. »Das mit deinem Vater tut mir leid. Das ist etwas, das uns allen unausweichlich widerfährt, aber es ist trotzdem ein böser Schlag.« Vor allem wenn man selbst dazu beigetragen hatte. »Ja.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber es ist geschehen. Es hat keinen Sinn, darüber zu jammern. Mir geht es gut.«
    Matt machte ein Gesicht, als glaubte er ihm nicht. Einer der Nachteile, die man bei Freunden in Kauf nehmen musste. »Und was habe ich da gehört, dass du in Dorana bleiben wirst?«
    Aha. Matt wusste also Bescheid. Irgendjemand hatte da nicht den Mund halten können. Gar. Dathne. Narren! Hatten sie nichts Besseres zu tun, als herumzusitzen und zu schwatzen? Ashers Züge verhärteten sich. »Ich denke, was das betrifft, werde ich vielleicht noch mal ein Wörtchen mit meinen Brüdern reden.«
    Matt sah ihn unsicher an. »Was? Du reist nach Restharven zurück? Aber ich dachte…«
    »Du hast richtig gedacht, für den Augenblick. Aber nur für den Augenblick. Das Fischen liegt mir im Blut, Matt, geradeso wie dir die Pferde im Blut liegen. Ich werde nicht aufgeben. Nicht weil Zeht es so will. Es wird seine Zeit dauern, das weiß ich, aber das ist in Ordnung. Ich werde warten.«
    »Wie lange?«
    Asher grinste grimmig. »Einige Monate. Ein Jahr. Solange es sein muss. Früher oder später geht jede Flut zurück.« Er zuckte die Achseln und sah sich auf dem tadellos gepflegten Stallhof um. »Und in der Zwischenzeit - wenn ich das Meer nicht haben kann, wird Dorana mir wohl genügen müssen.«
    Matt legte ihm überschwänglich und mit sichtlicher Erleichterung einen Arm um die Schultern und schüttelte ihn. »Das ist die richtige Einstellung.«
    »Lass mich los, du dicker Ochse!«, sagte Asher und schüttelte seinen Freund ab. »Häng dich mir nicht an den Hals wie ein Mädchen, zeig mir lieber mein armes Pferd!«
    »Ich hab von deiner Parade gehört«, sagte Matt, während sie auf Cygnets Stall zugingen. Asher durchbohrte ihn mit einem Blick. Matt erwiderte seinen Blick mit unschuldigem Lächeln. »Es ist so aufregend. Du wirst Flittergold im Haar tragen, nicht wahr? Das sieht bestimmt hübsch aus.«
    »Wenn du nicht Acht gibst, wirst du gleich Flittergold in deinem Hintern haben«, erwiderte Asher düster.
    Matt heuchelte Erschrecken. »Asher! Redet so etwa der Held von Dorana?« Asher blieb stehen und starrte ihn an. »Der
was
von
wo?«
    Auf Matts breitem, wettergegerbtem Gesicht malte sich ein erfreutes Lächeln. »So nennen die Leute dich unten in der Stadt. Hast du es noch nicht gehört?« Asher ließ den Kopf hängen. »Dafür werde ich Gar umbringen, das schwöre ich. Ich weiß nicht, wann, und ich weiß nicht, wo, aber verdammt noch mal, ich werde ihn umbringen.«
    Matt lachte nur und lachte und lachte…
    Anderthalb Stunden lang fütterte Asher Cygnet und Ballodaire mit so vielen Karotten und Äpfeln, wie ihre Eingeweide fassen konnten, ohne zu bersten. Als er anschließend in den Türm zurückkehrte, konnte er an nichts anderes denken als an eine warme Mahlzeit und die Möglichkeit, die Füße hochzulegen. Aber zuerst wollte er Gar einen Besuch abstatten. Der Prinz hatte nicht gut ausgesehen, und es würde niemandem gedient sein, wenn er demnächst flach auf dem Rücken und von Fieber niedergeworfen im Bett lag. Das würde bedeuten, dass
er
alle Arbeit würde tun müssen, und dafür war er wahrhaftig nicht in Stimmung.
    Er hämmerte fünf Minuten lang an die Tür von Gars Bibliothek, bevor sie sich gerade weit genug öffnete, um drei dünne Finger hindurchzuschieben. »Was willst du?«, fragte er. »Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?«
    Asher zuckte zusammen: Die Worte klangen vernuschelt und wurden ihm förmlich ins Gesicht gespien wie übel riechender Atem. »Lasst mich herein, Gar. Ich brauche für ein oder zwei Minuten Euer Ohr.«
    Gar grinste verzerrt. »Gib mir ein Messer, und du kannst sie beide haben, vorausgesetzt, dass du anschließend weggehst und mich nie wieder belästigst.«
    »Gar!«
    »War nur ein Scherz.«
    »Sehe ich

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