König 02 - Königsmacher
Stirn. Dieser verdammte Willer. Wenn
er
im Hafen Arsch über Ohr von Bord geschleudert worden wäre…
Sie lächelte. »Und deine Sachen und all dein Geld, die der König dir zur Küste nachgeschickt hat - es ist alles wohlbehalten wieder da.«
Er konnte nur den Kopf schütteln. »Woher weißt du so viel?«
»Ich mache es zu meiner Angelegenheit.«
»Also, was hat den Sturm überhaupt heraufbeschworen?«
Dathne zuckte die Achseln. »Im Wesentlichen die Krankheit des Königs. Er hatte sich im Fieber verloren. Er war besorgt um den Prinzen. Die Wettermagie ist dem Pfad seiner Gedanken gefolgt. Und weil er im Fieberwahn war und seine eigene Kraft oder die Art, wie sie sich zeigte, nicht beherrschen konnte, bekamen wir ein Unwetter. Es ist tragisch, aber es trägt niemand die Schuld daran.«
Sie verzog das Gesicht. »Der König war außer sich. Sobald er das Bett verlassen durfte, ist er in die Barlskapelle der Stadt gegangen und hat die Nacht auf den Knien verbracht und für jene gebetet, die gestorben waren, und danach hat er sich an den Wiederinstandsetzungsarbeiten beteiligt. Ich höre, Pother Nix sei über die Maßen wütend gewesen, genau wie die Königin, aber Seine Majestät habe sich geweigert nachzugeben.«
Asher drehte sich auf seinen Kissen. »Borne ist ein prächtiger Mann. Wir haben großes Glück, dass er nicht gestorben ist.«
»Da wirst du von mir keinen Widerspruch hören«, pflichtete Dathne ihm bei. Dann grinste sie. »Da ist noch etwas anderes. Obwohl ich es dir wahrscheinlich nicht erzählen sollte. Vermutlich wird der Prinz es dir selbst erzählen, wenn er herkommt.«
In ihren Augen stand ein verdächtiger Glanz. Er misstraute Dathnes Schalkhaftigkeit von ganzem Herzen. »Erzähl es mir jetzt.«
»Nein, nein«, widersprach sie lachend. »Er wird fuchsteufelswild sein, wenn ich die Überraschung verderbe.«
»Dathne…«,
begann er, brach jedoch ab, weil die Tür zu seinem Schlafzimmer aufgerissen wurde und Gar hereingestürmt kam. Dathne glitt von ihrem Stuhl und machte einen Knicks.
»Barl rette mich vor allem, was in der Nacht poltert!«, rief der Prinz und blieb am Fußende des Bettes stehen. »Es wurde auch verdammt noch mal Zeit, dass du endlich aufwachst!«
Einen Moment lang konnte Asher nicht sprechen. Fiebrig und mit eingefallenen Wangen, sah Gar aus wie ein Mann, den man bis an seine Grenze getrieben hatte. Sein zerknittertes Seidenhemd war voller Tintenflecke, und seine feine Wollhose hatten einen Riss über einem Knie. »Barl rette Euch, wahrhaftig! Ihr seht furchtbar aus, Gar. Was habt Ihr getan?«
»Ich habe mich um dich gesorgt«, antwortete Gar und lachte. Seine Stimme hatte einen schrillen Unterton, und in seinen Augen stand ein wilder Ausdruck. »Nein. Tut mir leid. Ich habe mir die Finger bis auf die Knochen wund gearbeitet, um neben meinen eigenen Pflichten auch deine zu erfüllen, und ich muss sagen, ich bin es herzlich leid. Wann wirst du aufstehen?«
Asher mühte sich in eine aufrechte Position und lehnte sich mit den Schultern an das Kopfbrett des Bettes. »Dathne hat erzählt, Ihr hättet ein paar schimmelige alte Bücher gefunden? Ich wette, Ihr habt Tag und Nacht die Nase hineingesteckt, ohne Euch auszuruhen, und das ist der Grund, warum Ihr ausseht wie der Tod auf einer Röstgabel.«
Ein weiteres heiseres Lachen. »Schon gut, schon gut. Ich gestehe alles«, sagte Gar. »Ich habe ein Fuder Kerzen verbrannt, um ein paar schimmelige alte Bücher zu übersetzen, wie du sie so respektlos zu nennen beliebst.« Er wandte sich zu Dathne um und heuchelte Unmut. »Du hast mich um meinen Auftritt gebracht, Dathne. Ich hoffe, du hast ihm nicht auch von der anderen Angelegenheit erzählt!«
Dathne knickste abermals. »Nein, Eure Hoheit.«
»Das möchte ich auch hoffen!« Gar rieb sich die Hände, als wären diese kalt. »Wann habt Ihr das letzte Mal geschlafen?«, fragte Asher.
»Wer braucht schon Schlaf?«, erwiderte Gar verächtlich. »Außerdem hast du genug für uns beide geschnarcht. Und jetzt wollen wir aufhören, über meinen Zustand zu plärren, ja? Asher, ich habe eine Überraschung für dich. Du wirst nie erraten, was es ist.«
Asher verzog das Gesicht. »Ich glaube auch nicht, dass ich es will.« »Also gut, ich werde es dir erzählen. Es wird eine Parade zu deinen Ehren stattfinden.«
Asher starrte Dathne entsetzt an. Sie zuckte mit den Schultern. Dann wandte er sich wieder Gar zu, immer noch entsetzt. Der dumme Kerl grinste wie ein Schwachsinniger.
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