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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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kostete.
Vielleicht nicht. Man hat ihn dabei ertappt, wie er sich an doranischer Magie versuchte.
    »An
doranischer
Magie?
Warum?
Hat man ihm nicht erklärt …«
    Natürlich hat man es ihm erklärt, Kind! Habe ich nicht gesagt, dass Timon stolz und ungeduldig ist? Er weigerte sich zu glauben, dass dies ein Lied ist, das wir nicht singen können. Er wollte seinem Vater beweisen, dass er sich irrte, und ein Held sein.
    Dathne schluckte Galle herunter. Schloss die Augen und versuchte, dem Zittern ihrer Hände Einhalt zu gebieten. »Dafür zumindest sollten wir dankbar sein. Wenn man ihn dabei ertappt hätte, dass er olkische Zauber wob, hätte das das Ende von allem bedeutet.«
    Ja.
    Sie schlug mit der Faust auf den Boden. »Bei Barls
Titten!«
    Edvord schwört, dass sein Sohn schweigend sterben wird.
    »Edvord dürfte kaum unvoreingenommen sein.« Wieder schmeckte sie Galle. »Jemand muss sich um diesen Timon kümmern, Veira. Sollte er versuchen, sich zu retten, indem er uns verrät… «
    Bisher hat er uns nicht verraten. Außerdem befindet er sich jetzt außerhalb unseres Einflussbereiches. In ebendiesem Augenblick bringen die Richter ihn nach Dorana. Sie werden morgen bei Sonnenuntergang dort eintreffen. Ein Reiter ist vorausgeschickt worden, um den König zu verständigen.
»Und den Prinzen. Als Tribun für olkische Angelegenheiten wird er schon bald bis über die Ohren in diesem Schlamassel stecken. Was bedeutet, dass Asher ebenfalls mit hineingezogen werden wird.«
    Durch die Verbindung hallte das Echo von Veiras Kummer und Furcht.
Sobald sich die Neuigkeit von diesem Unglück verbreitet hat, werden die Menschen von Lur nach Timons Blut heulen wie Hunde bei der Jagd. Er hat ein Kapitalverbrechen begangen. Das bedeutet die Hinrichtung. Wie wird sich das auf Asher auswirken, Kind? Magie ist seine Bestimmung.
    Dathne nagte an ihrer Unterlippe. »Ich… weiß es nicht.«
    Dann musst du es herausfinden. Und du musst jeden Schaden, den Timon von Grundberg angerichtet hat, unbedingt beheben. Sollte der Unschuldige Magier sich weigern, sein Schicksal zu erfüllen, sind wir alle dem Untergang geweiht.
Dathne hatte Mühe, Luft zu bekommen.
Hagelkörner aus Feuer…
»Was ist, wenn ich nichts ausrichten kann? Was ist, wenn Asher selbst das heulende Rudel anführt?«
    Du bist Jervals Erbin. Du musst es schaffen.
    Einfach so. Die alte Frau ließ es so klingen, als sei es nicht schwieriger, als einen neuen Knopf an ein Hemd zu nähen. Es war nicht… Aber sie hatte keine andere Wahl. »Ich werde es schaffen. Aber, Veira, es gilt, eine unmittelbarere Gefahr zu bedenken. Du weißt, was jetzt geschehen wird.«
    Ja, Kind. Ich weiß.
    Das letzte Mal war ein Kapitalverbrechen vor über einem Jahrhundert begangen worden. Verhandlung und Hinrichtung waren eine Angelegenheit eines einzigen Tages gewesen und hatten den königlichen Henker kaum fünf Minuten in Anspruch genommen… aber die Saat des Misstrauens und des Argwohns jenes Tages hatte Wurzeln geschlagen und Blüten getrieben und die Luft vergiftet mit einem übel riechenden Parfüm aus Furcht, Wut und Schuldzuweisungen. Die Nachwirkungen waren Monate zu spüren gewesen, Jahre, das ganze Leben jener, die den Kopf hatten fallen sehen.
    Eine Wiederholung jener unglückseligen Tage war das Letzte, was sie jetzt brauchten. Doranische Augen, aus vertrauensvollem Schlaf gerissen, würden aufs Neue geschärft werden durch diese Verletzung eines Kardinalgesetzes, und sie würden jede harmlose olkische Geste, jede untadelige olkische Zusammenkunft, jedes gedankenlose Lachen eines Olken zweimal betrachten und mehr als zweimal. Selbst an einem guten Tag neigten die Doranen dazu, ihre Magie eifersüchtig zu hüten… und die vor ihnen liegenden Tage versprachen ganz und gar nicht gut zu werden.
    Schlimmer noch, die Olken von Lur würden doppelt so wachsam sein, doppelt so argwöhnisch wie die Doranen. Voller Eifer, ihre Hingabe an Barl zu beweisen, ihre Hingabe an das Gesetz, ihrer eigenen Selbsterhaltung zu dienen. Sie würden den geringsten Zweifel melden, um der Welt zu zeigen, dass man ihnen trauen konnte.
    Und in ihrer Mitte der geheime Zirkel… und Asher, der Unschuldige Magier.
Verdammt
sollte er sein, dieser elende Timon von Grundberg, und verdammt auch sein sterbender Vater, dafür, dass er sie alle in Gefahr gebracht hatte, den Zirkel und alle seine Mitglieder und alles, was er für die Zukunft Lurs bedeutete. Was für Narren sie waren, der Vater wie der Sohn. Bedeutete das nun

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