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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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befürwortet?«
    »Natürlich tut er das nicht, Eure Majestät«, warf Holze ein, eine dünne Hand auf Jarralts starren Unterarm gelegt. Sein einst blondes Haar war inzwischen fast silbern und wurde immer dünner. Außerdem trug er es für einen Doranen gegen die herrschende Mode viel zu kurz. Über seiner zerbrechlichen linken Schulter baumelte ein einzelner Zopf, in den er zum Zeichen seiner Hingabe Barlsblumen geflochten hatte. »Conroyd hat lediglich einer verständlichen Sorge wegen dieser - verzeiht mir, Eure Hoheit -möglicherweise überstürzten Entscheidung zum Ausdruck gebracht.«
    »Überstürzt?« Conroyd Jarralt entriss ihm seinen Arm. Sein goldenes Haar war offen und der Mode entsprechend lang, mit nur einer winzigen Andeutung von Locken. Schönes Haar.
    Mädchenhaar, dachte Asher, dann verwarf er den Gedanken hastig wieder, für den Fall, dass man ihn seinem Gesicht ablesen könnte.
    »Überstürzt ist ein zu freundliches Wort, Holze«, fuhr der Lord fort. »Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch für Eure eigenen Bemerkungen verantworten würdet, Herr, nicht für meine.«
    Er hatte eine denkbar erstaunliche Stimme, wie Magie, der eine Zunge verliehen worden war. Es war eine Stimme, die man tief in sich hineintrinken wollte, so wie ein durstiger Mann Wasser schluckt. Instinktiv versteifte Asher das Rückgrat, um sich dagegen zu wehren. Er vertraute einem Mann nicht, der etwas Unrechtes sagen und seine Zuhörer doch dazu bringen konnte, das Blaue vom Himmel herunter zu schwören, dass es recht war, weil die Art, wie er es sagte, einnehmend klang.
    Solchermaßen besiegt, neigte Holze den Kopf. »Wie Ihr sagt, Conroyd. Ihr müsst für Euch selbst sprechen.«
    »Und das tue ich!«, sagte Jarralt. »Ich möchte wissen, was der König sich dabei gedacht hat, diese lächerliche Ernennung gutzuheißen. Seinem Kronrat diesen olkischen Emporkömmling aufzuzwingen, ohne auch nur zu fragen!« Der König antwortete nicht sofort. Die Hände locker vor sich auf dem Tisch verschränkt, überdachte er die Forderung für einen Moment, dann begann er: »Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr an mir zweifelt, Conroyd?« Sein Gehabe war überraschend gelassen, aber in seinen Augen stand ein gefährliches Glitzern. Jarralt sah es, und eine schwache Röte stieg in seine Wangen.
    Aha. Der König konnte Conroyd Jarralt in seine Schranken verweisen, wenn er wollte. Das war gut zu wissen. An seiner Seite spürte Asher, dass Gar unruhig wurde. Der Blick des Prinzen wanderte abrupt zum anderen Ende des Tisches, wo Durm weiterhin die Decke auf Spinnweben oder Inspiration absuchte oder was immer er dort zu finden hoffte. Als der Meistermagier spürte, dass die anderen ihn ansahen, senkte er langsam den Blick. Betrachtete Gar für einen Moment in grüblerischem Schweigen, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Themen zu, die anscheinend über den Köpfen aller anderen im Raum schwebten.
    »Ich zweifle nur an einem«, sagte Jarralt, »nämlich an der Weisheit der Entscheidung. Gewöhnliche, ungebildete Olken haben sich nie mit der Führung dieses Königreichs befasst, und ich sehe keinen Grund, das zu ändern. Sie sollten sich um ihre Höfe kümmern und um ihre Läden und wichtige Regierungsangelegenheiten jenen überlassen, die dafür am besten geeignet sind.«
    Herablassender Bastard. Asher räusperte sich. Niedriger Olk hin oder her, es war an der Zeit, dass er gewisse Leute wissen ließ, dass er kein taubstummer Einfaltspinsel war. Oder ein Pferd, das gemustert und abgeschätzt werden konnte, dessen starken Rücken man loben oder dessen lahme Knie man bemängeln konnte. »Majestät?«
    Der König sah ihn an. »Ihr habt etwas hinzuzufügen, Asher?«
    Mit hämmerndem Herzen nickte Asher. Unter dem Tisch versetzte Gar ihm einen Tritt. Er ignorierte die Warnung. »Ja, Majestät. Ich wollte nur sagen, dass es mir eine Ehre und ein Vergnügen ist, mit Euch und diesen anderen feinen Lords an einem Tisch zu sitzen. Und, bitte um Vergebung, Lord Jarralt, ich schätze, Ihr geratet wegen nichts und wieder nichts in Harnisch. Ich bin nicht hergekommen, um Euch zu reizen und zu ärgern. Seine Hoheit braucht eine zusätzliche Hand an Deck, das ist alles, und ich schätze, wenn es etwas gibt, das ich tun kann, um ihm und Seiner Majestät zu helfen, dann will ich sinken, wenn ich's nicht tu.«
    Stille. Dann sagte Conroyd Jarralt: »Es tut mir leid«, blickte in die Runde und klang ganz und gar nicht so, als täte ihm irgendetwas leid.
»Was
hat er

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