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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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gesagt?« Ein weiterer Tritt unter dem Tisch, härter diesmal. »Asher hat Euch lediglich versichert, Herr«, sagte Gar hastig, »dass er nicht die Absicht hege, diesem Rat irgendwelche Probleme zu bereiten.«
    »Hat er das?«, gab Jarralt zurück. »Wie könnt Ihr da so sicher sein? Der Mann ist kaum verständlich! Aber wenn es das
ist,
was er gesagt hat, dann muss ich Euch darauf hinweisen, Eure Hoheit, dass diese Beteuerung zu spät kommt! Seine bloße
Existenz
ist ein Problem!«
    »Da bin ich anderer Meinung«, wandte Gar ein. »Jeder, der mir helfen kann, meiner Aufgabe als Tribun für olkische Angelegenheiten besser gerecht zu werden, kann für Seine Majestät
und
diesen Kronrat nur von Vorteil sein.« »Ihr erwartet, dass dieser… dieser…
Olk
Euch helfen wird, Eurer Aufgabe besser gerecht zu werden?«, fragte Jarralt. »Wie? Ihr werdet all Eure Zeit darauf verwenden, für ihn zu übersetzen!«
    »Asher ist erst vor kurzem von der Küste gekommen.« Seiner Miene nach zu schließen gelang es Gar nur mit knapper Not, nicht die Fassung zu verlieren. »Die olkischen Fischer sprechen eine farbenprächtige Mundart, das ist wahr, aber ich habe jedes Zutrauen, dass er sich schon bald an die gemessenere Redeweise der Stadt gewöhnen wird.«
    Asher, der ein wenig auf seinem Stuhl hin und her rutschte und seinen noch immer schmerzenden Knöchel aus Gars Reichweite brachte, runzelte die Stirn. Dann begann er langsam zu sprechen und versuchte, die Mühe zu verbergen, die es ihn kostete, Darran und seinesgleichen nachzuahmen: »Prinz Gar hat mich als seinen Berater in Dienst genommen, Lord Jarralt. Als ein ehrlicher Mann werde ich mein Bestes tun, ihn nicht zu enttäuschen, ebenso wenig den König oder diesen Kronrat. Ich mag nur ein nichtmagischer Olk sein, aber das tut nicht bedeuten - bedeutet nicht, dass ich nicht vertrauenswürdig wäre.« Hochzufrieden mit sich selbst, setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und lächelte. Jarralt sprang auf die Füße.
»Was?
Ihr habt die Unverfrorenheit, mich zu
verspotten?«
    »Euch verspotten?«, fragte Asher verwirrt. »Ich habe Euch nicht verspottet, ich habe lediglich versucht zu erklären, wie…«
    Jetzt beugte Jarralt sich über den Tisch und deutete grimmig mit dem Finger auf Asher. »Ich bin das Oberhaupt einer Gründerfamilie! Mein Haus steht einzig dem der königlichen Familie nach! Ich werde mich
nicht
von einem ignoranten olkischen Fischer verspotten lassen! Eure Majestät, gewiss könnt Ihr erkennen, dass diese Ernennung reine Torheit ist! Wahnsinn! Dieser Kronrat ist eine feierliche Versammlung gelehrter Männer, deren heilige Pflicht es ist, dieses Königreich zu schützen und zu regieren. Wie in Barls heiligem Namen kann man von uns erwarten, unseren Eiden gerecht zu werden, wenn wir ständig auf der Hut sein müssen, was wir vor diesem… diesem Eindringling sagen! Ihm kann unmöglich eine Mitgliedschaft in diesem Kronrat gewährt werden! Das ist eine Beleidigung für alles, wofür wir stehen!«
    »Asher, bei der Liebe Barls,
halt den Mund!«,
zischte Gar, dann wandte er sich an Jarralt. »Mylord, mir scheint, hier liegt ein Missverständnis vor. Es war nie meine Absicht, Asher einen Sitz im Kronrat zu verschaffen. Ich entschuldige mich, falls ich diesen Eindruck vermittelt haben sollte. Als mein Berater wird er mir - uns allen - helfen, die fortgesetzte Hingabe dieses erhabenen Rats an die Vervollkommnung und die Mehrung des Wohlstands von Lur zu unterstützen. Natürlich wird er nicht mit politischen Entscheidungen oder der Deutung des Gesetzes oder jedweder anderer Pflichten des Kronrats befasst sein. Ich hatte lediglich den Wunsch, ihn Euch vorzustellen. Das ist alles.«
    Nicht beschwichtigt, bleckte Jarralt die Zähne. »Mit anderen Worten, Ihr seid unfähig, Eure Pflichten als Tribun für olkische Angelegenheiten ohne die Hilfe eines ungebildeten Arbeiters auszuführen. Wenn das der Fall ist, sollte man vielleicht die Frage Eurer Ernennung in diese Position noch einmal beleuchten?« Der König sah ihn mit schmalen Augen an. »Gebt Acht, Conroyd! Und setzt Euch auf Euren Platz!«
    Während Jarralt mit zu einer dünnen Linie zusammengekniffenen Lippen gehorchte, hob Gar die Hand und wandte sich wieder an seinen Vater. »Die Frage ist durchaus recht und billig, Herr, wenn auch unfreundlich formuliert.« Er drehte sich wieder zu Jarralt um. »Mylord, seit ich die Verantwortung des Tribuns für olkische Angelegenheiten übernommen habe, habe ich viele Dinge

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