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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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haben, der sich um die alltäglichen Amtsgeschäfte des Königreichs kümmert. Probleme der Gilden, gewöhnliche juristische Angelegenheiten, dergleichen Dinge. Die Sitzungen des Kronrats finden seltener statt. Es wird nicht oft notwendig sein, dass du daran teilnimmst.«
    Asher verbarg seine Erleichterung. Ein regelmäßiges Zusammentreffen mit dem König und seinen persönlichen Beratern war das Letzte, was er wollte. »Soll mir recht sein.«
    »Ich weiß, dass die Mitglieder des Kronrats die mächtigsten Männer im Königreich sind, aber sie sind trotzdem Männer. Keine Oger. Allerdings…« »Hm?«, seufzte Asher. »Raus mit der Sprache. Was?«
    Gar runzelte die Stirn. »Seine Majestät hat viele Tugenden, aber übermäßige Toleranz gegenüber ungehörigen Vertraulichkeiten gehört nicht dazu. Was heute Morgen auch geschehen mag, denk daran, dass du den König oder einen seiner erwählten Vertrauten ansprechen wirst. Du darfst auf keinen Fall…« Er zögerte und suchte nach den richtigen Worten. »Unsere Beziehung, Asher, wird charakterisiert durch ein gewisses Maß an Vertrautheit, das Seine Majestät niemals dulden würde. Was immer du tust, mach nicht den Fehler, uns beide zu verwechseln.
    Als bestünde eine große Chance, dass
das
geschah. Asher verdrehte die Augen. »Keine Sorge, das werde ich nicht tun.« Dann, als sie eine Abkürzung durch eine weitere Reihe wohlduftender Blumenbeete nahmen, fügte er hinzu: »Jetzt tut es Euch leid, dass Ihr mich zu Eurem Berater gemacht habt, hm?« »Mach dich nicht lächerlich«, sagte Gar errötend. »Ich will lediglich, dass deine Einführung beim Kronrat glatt vonstattengeht. Dir muss doch klar sein, dass alles, was ich tue, auf den König zurückfällt. Und was immer du tust, fällt auf mich zurück.«
    Das war nicht zu viel verlangt. Aber… »Wenn das wahr ist, wie kommt es dann, dass es Euch nicht kümmert, wenn ich im Turm und überall sonst einfach sage, was ich denke? Die Leute sind nicht taub, Gar. Sie werden hören, was ich denke, und sie werden hören, dass ich keiner bin, der ein Blatt vor den Mund nimmt. Und sie werden sich darüber gewiss auch das Maul zerreißen.«
    »Das ist etwas vollkommen anderes. All meine Leute wissen, dass ich eine offene, ehrliche und lebhafte Debatte ermutige - dass ich tatsächlich sogar darauf bestehe. Aber der Kronrat ist etwas anderes. Zusammenkünfte des Kronrats sind… politisch. Selbst dann, wenn sie es nicht sind. Jedes Wort, jede Geste kann auf eine Vielzahl von Arten gedeutet werden, und manche Leute werden die Dinge immer im denkbar unfreundlichsten Licht deuten.«
    Asher dachte darüber nach. »Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr nicht der Einzige seid, der Feinde hat?«
    Diesmal war Gars Blick kühl und warnend. »Nein. Seine Majestät wird von all seinen Untertanen geliebt.«
    »Ich bitte Euch, Gar«, sagte Asher mit sanftem Hohn. »Denkt Ihr, die Doranen seien das einzige Volk, das Geschmack an politischen Spielchen findet? Mein Pa war früher der Abgesandte von Restharven in der Küstenallianz. Ich würde jederzeit wetten, dass die Fischerversammlung in Westjammer Euren kostbaren Kronrat darin locker übertrifft. Also, wer ist der faule Fisch im Fass?« Diese Bemerkung entlockte Gar ein Lächeln, wenn auch nur ein flüchtiges. Er zögerte, dann antwortete er: »Halte ein Auge auf Conroyd Jarralt. Innerhalb des Kronrats und außerhalb. Wenn er dir einen schlechten Dienst erweisen kann, wird er es tun.«
    »Warum?«
    »Weil er Conroyd Jarralt ist.« »Und?«
    »Und das ist alles, was du zu wissen brauchst. Fürs Erste. Asher…« Gar verlangsamte seinen Schritt und blieb stehen. Asher trat neben ihn. »Betrachte die Zusammenkünfte des Kronrats als ein kunstvolles Spiel. Ein Spiel, bei dem es dich Punkte
kosten
wird, wenn du allzu deutlich heraushängen lässt, wie gleichgültig dir dein Ansehen bei den allmächtigen Doranen ist. Du wirst sie damit nicht für dich gewinnen, so wie du mich gewinnst. Ich bitte dich, pass auf, was du tust. Das ist alles. Wenn du diesen Rat nicht beherzigst, nun, dann stehen die Chancen hoch, dass es uns beiden leidtun wird, dich in diese Position erhoben zu haben.«
    Aha. Auch der Prinz sah der Zusammenkunft des Kronrats mit Nervosität entgegen. Vielleicht war er sogar mehr als nur nervös. Asher widerstand dem Drang, Gar auf die Schulter zu klopfen, und begann, mit ausgestreckten Armen rückwärtszugehen. »Keine Bange«, sagte er. »Ich werde Euch nicht im Stich lassen.« Er

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