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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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»Ihr habt gesagt, dass er mir vielleicht einen Knüppel zwischen die Beine werfen würde. Ihr habt nicht gesagt, dass er mich abgrundtief hassen würde. Wenn es nach ihm ginge, Gar, wäre ich ein schleimiges, rotes…«
    »Keine Bange«, erwiderte Gar energisch. »Er plustert sich nur auf. Ignorier ihn. Auf höfliche Weise.« Er wischte sich einen Staubfaden vom Knie. »Asher… ich hoffe, du weißt, dass wir nicht alle so arrogant sind. Unser Volk. Doranen wie Jarralt, wie…« Er zögerte. »Es ist nur so, dass einige Doranen den Tagen nachtrauern, da unsere Magie weniger… eingeschränkt war. Sie sind natürlich Narren. Diese Art von Magie hat uns zerstört. Hat uns hierhergebracht und viele Dinge für immer verändert. Außerdem wurden die meisten der Beschwörungen, wenn nicht gar alle, schon vor Jahrhunderten verloren. Aber selbst wenn es anders wäre: Barls Gesetze sind sehr klar. Diese Magie ist verboten, und auf ihre Verwendung stehen Strafen, die genauso streng sind wie die, die den Olken erwarten.«
    Asher schnaubte. »Ach ja? Wenn man also einen von Euren Leuten dabei erwischen würde, wie er mit Magie rummacht, die ihm nicht zusteht, wäret Ihr dann ganz verrückt vor Sorge?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, antwortete Gar seufzend.
    »Warum reibt Ihr Euch dann daran, dass es mich nicht kümmert, was diesem olkischen Narren, wer immer er ist, zustoßen wird?«
    »Sein Name ist Timon Spake«, sagte Gar. »Er stammt aus Grundberg.«
    »Nie von ihm gehört. Aber selbst wenn ich von ihm gehört hätte…« »Ja?« Gar sah ihn an. »Wenn du von ihm gehört hättest? Wenn du ihn kennen würdest? Wenn es nicht dieser Fremde gewesen wäre, der dabei ertappt wurde, wie er das Gesetz brach, sondern, sagen wir, Matt? Wärest du dann immer noch so erpicht darauf, dass man ihm den Kopf von den Schultern schlägt?« »Nun, zunächst einmal bin ich nicht erpicht darauf, dass
irgend-jemandem
der Kopf von den Schultern geschlagen wird«, stellte Asher klar. »Ich möchte lediglich wissen, dass es geschehen ist. Und Matt würde niemals Barls erstes Gesetz brechen. Er ist kein Narr wie dieser Spake.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    Asher seufzte. Ja, er wusste es. »Gar, so lautet das Gesetz. Was versucht Ihr zu sagen? Dass die Regeln für Eure Leute und meine unterschiedlich sein sollten? Oder dass wir sie vergessen sollten, wenn wir den Gesetzesbrecher zufällig kennen?«
    Gar ließ die Füße auf den Boden fallen. »Nein! Nein, ich - ich wünsche nur…« »Weil Ihr wisst, dass das niemals funktionieren würde. Es gibt nur einen Grund, warum Eure Leute und meine so gut miteinander zurechtkommen, nämlich dass alle hier nach denselben Regeln leben und niemand dem anderen vorgezogen wird. Wenn Ihr anfangt, daran herumzufummeln, werden wir alle im Nu bis zum Kinn im Wasser stehen, und einige von uns werden ertrinken.«
    Die Ellbogen auf die Knie gestützt, legte Gar die Hände vors Gesicht. »Das weiß ich«, sagte er gedämpft.
    »Also schön«, erwiderte Asher ermutigend. »Nachdem wir das jetzt geklärt haben, wie wär's, wenn wir uns jetzt all diesen Terminen widmen würden, die Euch bevorstehen? Ich hab darüber nachgedacht, wie Ihr es verlangt habt. Ich hatte sogar ein paar Ideen. Ich werd Euch davon erzählen, solange Ihr versprecht, nicht zu lachen.«
    Es dauerte einen Moment lang, aber dann blickte Gar schließlich auf. »Ich verspreche, dass ich es versuchen werde«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Aber mehr auch nicht.«
    Ihr Gespräch über die anstehenden Verpflichtungen nahm die restlichen Stunden des Tages in Anspruch. Gar hatte Treffen mit der Vereinigung der Schafzüchter, der Bergarbeitergilde, der Bäckergilde, den Weinhändlern und weiteren Zünften vereinbart. Asher drehte sich der Kopf. Er hatte kaum einen Schimmer, was diese Leute taten oder was für Probleme sie ihrer Meinung nach hatten. Also musste Gar ihn auf die Schnelle über die Geschichte einer jeden Gilde ins Bild setzen, wer ihre Meister oder Meisterinnen waren, was sie wollten, mit wem sie in Fehde lagen und welche Einflüsse jede der Gilden auf alle anderen hatte. Am Ende war er sich nicht sicher, ob er über all die Dinge, die er würde lernen müssen, entsetzt oder von der Tatsache beeindruckt sein sollte, dass Gar bereits so viel darüber wusste. Die meisten Ideen, die er bisher entwickelt hatte, mussten über Bord geworfen werden, was bedeutete, dass er sich etwas Neues überlegen musste, und zwar schnell.
    Langsam kam

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