Koenig Arsch - Mein Leben als Kunde
Qualität und Sicherheit eines Produktes?
Die Werbeversprechen erweisen sich als Werbelügen. Allerdings erst dann, wenn der Kunde sein Geld schon in der Kasse gelassen hat.
Schwer zu verdauen – sieben dreiste Werbelügen
Die Werbung verspricht mehr, als die Produkte halten können. Viel mehr! Nicht zuletzt bei den Lebensmitteln. Was als »leichte Zwischenmahlzeit« gepriesen wird, kann eine Kalorienbombe sein, das »ausgewogene Milchgetränk« eine hoch dosierte Zuckerlösung. Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kürt jedes Jahr die »dreis teste Werbelüge« und erstellt eine »Mogel-Liste«, der die folgenden sieben Werbeschwindel entnommen sind. 82
1. Ferrero: Milch-Schnitte
Werbeversprechen: »Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch.« Dieses sportliche Image wird verstärkt, indem Spitzensportler für das Produkt werben.
Die Fakten: Die Milch-Schnitte ist eine Kalorienschleuder. Ihr Fettanteil von 60 Prozent übertrifft einen Apfelkuchen um das Sechsfache, eine Käsesahnetorte um über das Doppelte und sogar eine Schokoladentorte um mehrere Prozent. Verbraucher haben die Milch-Schnitte bei einer foodwatch-Aktion zur »dreistesten Werbelüge des Jahres 2011« gewählt.
2. Danone: Activia
Werbeversprechen: Der Activia wird als so gesundheitsfördernd beschrieben wie ein Medikament: Ob »träge Verdauung«, »Blähbauch« oder andere Beschwerden – der Activia kriegt’s wieder hin.
Die Fakten: Nur in einer Disziplin hängt der Activia seine Konkurrenz nachweislich ab: beim Preis-Hochsprung. Der Käufer legt dreimal so viel auf den Tisch wie für einen Naturjoghurt. Ein unverdaulicher Preis – zumal der Einfluss des Joghurts auf die »träge Verdauung« höchst zweifelhaft ist.
3. Storck: nimm 2
Werbeversprechen: Die Bonbons tragen einen gesunden An strich, kommen als »Orangen- und Zitronenbonbons mit wertvollen Vitaminen« daher, versprechen »Fruchtsaft und Traubenzucker in der Füllung«.
Die Fakten: Diese Bonbons bleiben, was sie sind: eine Süßigkeit. Daran ändert auch das künstliche Vitamin-Doping nichts. Die Werbung lockt Kinder auf eine falsche Fährte: Ihnen wird eingeredet, die süßen Bonbons seien so »wertvoll« wie Obst und Gemüse. Das Gegenteil ist der Fall.
4. Stockmeyer: Ferdi Fuchs Mini Würstchen
Werbeversprechen: Der Hersteller will seine Würstchen als »täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung« in den Köpfen verankern – als würde es sich um einen knackigen Salat oder einen frischen Apfel handeln.
Die Fakten: Die »Mini Würstchen« sind in einer Hinsicht maxi: beim Salzgehalt. Wenn ein Kind eine Packung Würstchen isst, hat es fast den täglichen Mindestbedarf an Salz intus. Je salzreicher sich ein Kind ernährt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es später hohen Blutdruck bekommt. Das verschweigt die Werbung.
5. Zott: Monte Drink
Werbeversprechen: Als »gesunder Drink«, als »Zwischenmahlzeit« wurde das Produkt lange beworben. Mittlerweile hechtet sogar ein Spitzentorwart in die Werbung: René Adler preist den Drink an. Als wäre das Produkt ein Fitness-Beschleuniger.
Die Fakten: Das »Milchmischgetränk« ist eine hoch dosierte Zuckerlösung. Jede Flasche enthält etwa sieben Würfelzucker, ähnlich viel wie Coca-Cola. Mit einer solchen Ernährung werden keine Spitzensportler, sondern nur dicke Kinder geformt.
6. Schwartau: Fruit2Day
Werbeversprechen: Das Getränk soll »100 % der täglichen Portion Obst« enthalten.
Die Fakten: Das Produkt enthält kein frisches Obst, sondern ist ein Gemisch aus Fruchtsaftkonzentrat, Püree und Aromastoffen. Vergleichen ließe sich diese Mischung allenfalls mit Fruchtsaft, was der Hersteller klugerweise unterlässt, denn sein Produkt kostet etwa viermal so viel.
7. Nestlé: Fitness Fruits
Werbeversprechen: Die Frühstücksflocken werden gepriesen, als wären sie ein Diätprodukt. Sie sollen zur »Wunschfigur«, zum »gesunden Lebensstil«, zu einer »leichten« und »ausgewogenen« Ernährung beitragen.
Die Fakten: Wer eine solche »Diät« hält, lässt den Zeiger der Waage in die falsche Richtung wandern. Die Flocken sind eine Süßigkeit, sie bestehen zu einem Drittel aus purem Zucker – das krasse Gegenteil von »gesundem Lebensstil« und »leichter Ernährung«!
11. Servicewüste Deutschland: Was uns dieser Kamelritt lehrt
E inmal Servicewüste, immer Servicewüste? Nein, wir Kunden haben es in der Hand, die Firmenfürsten von ihrem hohen Ross zu schubsen und den
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