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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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sprachen über den bevorstehenden Krieg und über die Mittel, ihn zu führen, aber sie waren ermüdet und begaben sich bald zu Bett. Am nächsten Morgen, nach dem Besuch der Messe, nahmen sie ihre Beratung wieder auf, und es wurden viele Meinungen geäußert, was am besten zu tun sei. Schließlich aber einigte man sich auf einen Plan. Merlin sollte mit Sir Grastian und Sir Placidas nach Frankreich reiten – die beiden Ritter, um die Königreiche dort zu hüten, zu schützen und zu verwalten, Merlin, um ein Heer aufzustellen und es über den Kanal zu führen. Sie bekamen Bans und Bors’ königliche Ringe als Insignien ihrer Vollmacht mit auf den Weg.
    Die drei Männer reisten nach Frankreich und kamen nach Benwick, wo die Bürger die von den Ringen symbolisierte Autorität anerkannten. Sie baten um Auskunft über Befinden und Erfolge ihrer Könige und vernahmen mit Wohlgefallen gute Nachrichten über sie.
    Dann rief Merlin, vom König dazu ermächtigt, alle verfügbaren waffenfähigen Männer zusammen und erteilte ihnen Weisung, sich mit Waffen, Rüstung und Proviant für den Zug nach England zu versammeln. Fünfzehntausend bewaffnete Männer, zu Pferde und zu Fuß, folgten dem Aufruf. Sie strömten an der Küste mit ihren Waffen und dem mitgebrachten Mundvorrat zusammen. Merlin wählte aus ihren Reihen zehntausend Berittene aus und schickte die übrigen zurück, damit sie Grastian und Placidas bei der Verteidigung des Landes gegen ihren Feind König Claudas unterstützten.
    Dann zog Merlin Schiffe zusammen und ließ die Pferde und die Bewaffneten an Bord gehen, und die Flotte überquerte den Kanal und landete in Dover. Auf geheimen Wegen, im Schutz von Wäldern und durch verborgene Täler führte er das Heer gen Norden und ließ es in einem abgelegenen, von Wald umgebenen Tal sein Lager aufschlagen. Er gebot den Männern, in diesem Versteck zu bleiben, ritt dann weiter zu Artus und den beiden Königen und berichtete ihnen, was er getan hatte, und daß zehntausend Berittene, bewaffnet und kampfbereit, versteckt im Wald von Bedgrayne kampierten. Die Könige waren voll des Staunens, daß Merlin in so kurzer Zeit so Großes zustande gebracht hatte, denn es erschien ihnen als ein Wunder, was es auch war.
    Dann setzte König Artus sein zwanzigtausend Mann starkes Heer in Marsch, und um zu verhindern, daß feindliche Kundschafter seine Bewegungen ausforschten, schickte er Vortrupps aus. Diese sollten alle, die ihnen begegneten, anrufen und diejenigen gefangennehmen, die nicht Siegel und Zeichen des Königs vorweisen konnten. Seine Streitmacht zog Tag und Nacht ohne Rast dahin, bis sie dem Wald von Bedgrayne nahe war, wo die Könige in das versteckte Tal ritten und das wohlgewappnete Geheimheer vorfanden. Sie waren hocherfreut und erteilten Befehl, daß jedermann soviel Proviant und Kriegsgerät erhalten solle, wie er nur brauche.
    Unterdessen hatten die Lords aus dem Norden, die noch ihre Wunden von der Niederlage in Caerleon leckten, ihren Rachezug vorbereitet. Die sechs ursprünglichen Anführer der Rebellen zogen noch fünf andere in ihr Bündnis, und allesamt rüsteten sie sich, um in den Kampf zu ziehen, und legten einen Eid ab, daß sie nicht ruhen wollten, bis König Artus zugrunde gerichtet war.
    Hier nun die Anführer und die Stärke ihrer jeweiligen Streitmacht: der Herzog von Cambenet bot fünftausend Männer zu Pferde auf, König Brandegoris sagte gleichfalls fünftausend zu, König Clarivaus von Northumberland dreitausend. Der junge König mit den hundert Rittern stellte viertausend Berittene, König Urynes von Gore bot sechstausend auf, König Cradilment fünftausend, König Nentres fünftausend, König Carados fünftausend, und schließlich versprach König Anguyshaunce von Irland, fünftausend Berittene ins Feld zu führen. Dies also war die Heeresmacht des Nordens – fünfzigtausend wackere Kämpfer zu Pferde und zehntausend Mann wohlbewaffnetes Fußvolk. Die Feinde aus dem Norden sammelten sich rasch und zogen südwärts, während vor ihnen Kundschafter ausschwärmten. Unweit des Waldes von Bedgrayne gelangten sie vor eine Burg und begannen sie zu berennen. Dann, nachdem man ausreichend Männer für die Fortführung der Belagerung zurückgelassen hatte, zog das Gros des Heeres weiter und in die Richtung von König Artus’ Lager.
    König Artus’ Vortrupps stellten die Kundschafter aus dem Norden, nahmen sie gefangen, und die Späher wurden gezwungen anzugeben, welche Richtung der Feind aus dem Norden

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