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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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tödliche Hiebe aus, und viele der Kämpen verließen ermattet, ohne Hoffnung und voller Furcht das Schlachtfeld und flohen, um ihre Haut zu retten.
    Vom Heer aus dem Norden hielten König Lot und Morganoure und der König mit den hundert Rittern ihre Männer zusammen und kämpften tapfer und trefflich weiter. Der junge König sah, was für ein Blutbad König Ban anrichtete, und versuchte ihn auszuschalten. Er legte seine Lanze ein, ritt auf Ban los und traf ihn am Helm, so daß Ban benommen wankte. Doch er schüttelte den Kopf, die Kampfeswut erfaßte ihn, er gab seinem Pferd die Sporen und sprengte hinter seinem Gegner her, der, als er Ban kommen sah, den Schild hob, um den Angriff zu parieren. König Bans großes Schwert durchschlug den Schild und den Harnisch und das stählerne Sattelzeug und blieb im Rückgrat des Tieres stecken, so daß das Schwert, als das Pferd stürzte, König Ban aus der Hand gerissen wurde.
    Der junge König trat von seinem gestürzten Pferd weg und stach mit seinem Schwert König Bans Pferd in den Bauch. Darauf sprang Ban herab, packte sein Schwert und schlug damit dem jungen König so machtvoll aufs Haupt, daß er zu Boden fiel und das erschöpfende Gemetzel an wackeren Rittern und Fußsoldaten wollte und wollte kein Ende nehmen.
    König Artus erschien im Gedränge und traf zwischen toten Männern und Pferden König Ban zu Fuß an, der wie ein wunder Löwe kämpfte, so daß keiner, der in den Umkreis von Bans Schwert geriet, ohne Wunde blieb.
    König Artus war furchterregend anzusehen. Sein Schild war mit Blut bedeckt, so daß sich sein Waffenzeichen nicht erkennen ließ, und von seinem verkrusteten Schwert troffen Blut und menschliches Gehirn. Artus sah in der Nähe einen Ritter, der auf einem guten Pferd saß, stürmte auf ihn zu und trieb ihm sein Schwert durch Helm, Gehirn und Zähne, führte das Pferd König Ban zu und sagte: »Teurer Bruder, hier ist ein Pferd für Euch. Es tut mir leid, daß Ihr verwundet seid.«
    »Die Wunden sind bald versorgt«, sagte Ban. »Ich glaube bei Gott, daß meine Blessuren nicht so schwer sind wie manche, die ich anderen zugefügt habe.«
    »Dessen bin ich gewiß«, sagte Artus. »Ich habe aus der Ferne Eure Waffentaten gesehen, konnte Euch aber in dem Augenblick nicht zu Hilfe kommen.«
    Das Blutvergießen ging weiter, bis König Artus schließlich Einhalt gebot, und nur mit Mühe brachten die drei Könige ihre Männer dazu, sich vom Feind zu lösen und in den Wald und dann über einen kleinen Fluß zurückzuziehen, hinter dem die Krieger ins Gras fielen und einschliefen, denn sie hatten zwei Tage und eine Nacht nicht geruht.
    Und auf dem blutgedüngten Schlachtfeld versammelten sich die elf Lords aus dem Norden mit ihren Mannen in Trauer und Trübsal. Sie hatten nicht verloren, aber sie hatten auch nicht gewonnen.
    König Artus wunderte sich über den zähen Kampfgeist der nördlichen Ritter und war zornig, denn auch er hatte weder gewonnen noch verloren.
    Doch die Könige aus Frankreich redeten ihm höflich zu und sagten: »Ihr dürft sie nicht tadeln. Sie haben nur getan, was die Pflicht guter Krieger ist.« Und König Ban sagte: »Bei meiner Treu, sie sind die tapfersten Ritter und haben sich hervorragend geschlagen. Wenn sie auf Eurer Seite stünden«, fuhr er fort, »könnte sich kein König in der Welt einer solchen Gefolgschaft rühmen.«
    Artus antwortete: »Erwartet trotzdem nicht von mir, daß ich sie ins Herz schließe. Sie haben es auf meinen Untergang abgesehen.«
    »Das wissen wir wohl, denn wir haben es gesehen«, sagten die Könige. »Sie sind Eure Todfeinde und haben es bewiesen. Dennoch ist es schade, daß sie, so treffliche Ritter, gegen Euch stehen.«
    Mittlerweile versammelten sich die elf Lords auf dem blutgetränkten Schlachtfeld, und König Lot richtete das Wort an sie. »Meine Lords«, sagte er, »wir müssen irgendeine neue Form des Angriffs finden, sonst geht der Krieg so weiter wie bisher. Ihr seht um Euch Eure gefallenen Männer. Ich glaube, für unseren Mißerfolg läßt sich zum großen Teil unser Fußvolk verantwortlich machen. Es bewegt sich zu langsam, so daß unsere Berittenen auf die Leute warten oder bei dem Versuch, sie zu retten, ihr Leben drangeben müssen. Ich schlage vor, daß wir das Fußvolk während der Nacht fortschicken. Die Wälder werden ihm Deckung bieten, und der edle König Artus wird sich kaum mit Fußsoldaten abgeben. Und wir wollen die Pferde zusammenhalten und abmachen, daß jeder, der zu

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