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König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: König der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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von vier meiner
Tafelritter, die neben ihm wie Kinder aussahen. In der Gesellschaft von Menschen wirkten die Leucrota genauso ungeheuerlich wie an jenem Tag, als ich sie unter dem Honasberg gefunden hatte. Gorgoth kniff trotz der Düsternis die Katzenaugen zusammen, und seine blutrote Haut schien fast schwarz zu sein, als hätte sie einen Teil der Nacht aufgesaugt.
    »Du bist jetzt wie alt, Gog, acht? Und du bemühst dich noch immer, meine Burg niederzubrennen.« Ich fühlte Gorgoths Blick. Die großen Sparren seiner Rippen bewegten sich bei jedem Atemzug.
    »Der Große wird kämpfen«, murmelte Makin neben mir. »Ein schwerer Gegner.«
    »Acht«, wiederholte Gog. Er wusste es nicht, aber er stimmte mir gern zu. Er hatte eine hohe, liebliche Stimme gehabt, als wir uns unter dem Honasberg begegnet waren. Jetzt klang sie rau und trug das Knistern von Flammen in sich, als könnte er das Zeug atmen und wie ein verdammter Drache Feuer speien.
    »Ich bringe ihn fort«, sagte Gorgoth mit so tiefer Stimme, dass man sie kaum hörte. »Weit weg.«
    Du bist am Zug, Jorg. Stille dehnte sich aus.
    Ich säße nicht auf diesem Thron, wenn Gorgoth nicht das Tor gehalten und die Männer des Grafen verbrannt hätte. Die Haut in meinem Gesicht fühlte sich noch immer straff gespannt an, und nach wie vor fiel mir das Atmen schwer. Außerdem hatte ich noch immer den Gestank von verbranntem Haar in der Nase.
    »Das mit deinem Bett tut mir leid, Bruder Jorg«, sagte Gog. Ein dicker Finger von Gorgoth traf ihn an der Schulter, und der Stoß genügte, ihn taumeln zu lassen. »König Jorg«, fügte er hinzu.
    Ich saß auf diesem Thron, weil mir viele Leute geholfen
hatten, und weil mir der Zufall zu Hilfe gekommen war, oft von uns gelenkt. Hauptsächlich aber verdankte ich den Thron dem Opfer vieler Männer, manche von ihnen besser als andere. Man sollte nicht immer neue Schuldenlasten auf sich laden, denn sonst wird ihr Gewicht schnell zu groß.
    »Du warst bereit, diesen Jungen den Nekromanten zu überlassen, Gorgoth«, sagte ich. »Ihn und seinen Bruder, sie beide.« Ich fragte nicht, ob er bereit war zu sterben, um Gog zu schützen. So viel stand in seinem Gesicht geschrieben.
    »Die Dinge ändern sich«, entgegnete Gorgoth.
    »Sie sollten besser einen schnellen Tod finden, hast du gesagt.« Ich stand auf. »Die Veränderungen werden bei diesen Kindern zu schnell kommen, lauteten deine Worte. So schnell, dass sie unerträglich werden. Die Veränderungen werden ihr Innerstes nach außen kehren, hast du gesagt.«
    »Lass ihn versuchen, damit fertigzuwerden.«
    »Ich bin heute Nacht fast in meinem Bett gestorben.« Ich trat vom Podium herunter, mit Makin direkt neben mir. »Die königlichen Gemächer liegen in Asche. Und es war nie meine Absicht, im Bett zu sterben. Es sei denn als Kaiser an Altersschwäche unter einer zu leidenschaftlichen Konkubine.«
    »Es ist nicht zu ändern.« Gorgoths Hände wurden zu großen Fäusten. »Es liegt in seiner Denas.«
    »In seiner was?« Meine Hand ruhte nun auf dem Schwertknauf. Ich erinnerte mich daran, wie Gog für die Rettung seines kleinen Bruders gekämpft hatte. Wie rein jener Zorn gewesen war. Diese Reinheit vermisste ich in mir. Erst am vergangenen Tag war mir jede Entscheidung leicht gefallen. Schwarz oder weiß. Stich Gemt in den Nacken oder nicht. Und jetzt? Grauschattierungen. In solchen Grauschattierungen kann ein Mann ersticken.
    »In seiner Denas. Die Geschichte eines Jeden ist in seinem Kern niedergeschrieben, was er ist, was er werden wird«, sagte Gorgoth. »In einer Wicklung steht es geschrieben, im Kern von uns allen.«
    Nie zuvor hatte ich von dem Monstrum so viele Worte hintereinander gehört. »Ich habe viele Leute geöffnet, Gorgoth, und wenn etwas in ihnen geschrieben stand, so rot auf rot, und mit üblem Geruch.«
    »Das Zentrum eines Mannes lässt sich nicht mit deiner Geometrie finden, Hoheit.« Er sah mich aus diesen Katzenaugen an. Auch das geschah zum ersten Mal, dass er mich Hoheit nannte. Vermutlich kam es für ihn einem Flehen so nahe, wie es möglich war.
    Ich beobachtete Gog, der geduckt dastand und dessen Blick zwischen Gorgoth und mir hin und her wanderte. Ich mochte den Jungen. Schlicht und einfach war er. Wir hatten beide einen toten Bruder, den wir nicht retten konnten. In uns beiden brannte etwas, eine elementare Zerstörungskraft, die jeden Tag freigesetzt werden wollte.
    »Sire«, sagte Coddin, der diesmal wusste, was mir durch den Kopf ging. »Um diese Dinge

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