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König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: König der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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vielleicht würden sie mich mit ihr begraben.
     
    Sie fanden den Roten Kent eingezwängt unter den verkohlten Leichen von Lord Josts Männern. Ich ließ ihn zum Thronraum bringen, als ich davon hörte.
    »Du hast schon besser ausgesehen, Sir Kent«, sagte ich.
    Er nickte. Zwei meiner Wächter hatten ihn hereingetragen und an einen Stuhl gebunden, damit er nicht herunterfallen konnte. »Ich habe mich auch schon besser gefühlt, Bruder.« Seine Stimme kam als heiseres Flüstern aus einer von heißer Luft verbrannten Lunge.
    Selbst jetzt, als niemand von uns wusste, ob er leben oder sterben würde, hielt Kent den Blick gesenkt, demütig unter den Lords und Rittern, obwohl ich ihn in ihren Rang befördert hatte. Eine kleine Aufforderung genügte, und er warf sich einem übermächtigen Feind entgegen. Aber ein Thronraum voller Männer, die mehr an Seide als an Leder gewöhnt waren, verunsicherte ihn.
    Ich trat vom Podium mit dem Thron herunter und kniete vor ihm. »Ich würde dir etwas gegen die Schmerzen geben, Bruder Kent, aber ich möchte, dass du einen Kampf daraus machst. Wehr dich gegen die Verbrennungen. Besiege sie. Wir kapitulieren nicht.« Meine eigenen Brandwunden schrien in mir. Es war zweifellos ein Echo von Kents Schmerzen und des Leids der anderen auf dem Hof, aber trotzdem, es nagte an mir, klopfte in meinen Wangenknochen und in der Augenhöhle.
    Etwas am Rand des Blickfelds weckte meine Aufmerksamkeit, und ich wandte mich von Kent ab, wieder dem Thron zu. Zwei Öllampen standen zu beiden Seiten des Podiums, schwarz und rot emaillierte Urnen auf eisernen Ständern. Die hinter dem Glas an den Dochten tanzenden Flammen sahen seltsam aus, schienen zu hell zu sein, zu orange, bildeten zu viele Flammenformen gleichzeitig. Ich hielt die Hand übers Glas und spürte keine Hitze, nur eine pulsierende vitale Kraft, die mir über den Arm lief und mich schreien lassen wollte.
    Öffne auf keinen Fall das Kästchen .
    »Hoheit, der Herold ist zurückgekehrt.«
    Ich zog die Hand zurück und fühlte mich fast schuldig. Der Herold stand in der Tür, zwischen zwei Tafelrittern. Er sah entsprechend aus, war groß und attraktiv in seiner Livree aus Samt und goldenem Zwirn.
    »Und was hat der Fürst von Pfeil zu meinem Angebot gesagt?« , fragte ich.
    Der Herold zögerte, der Trick eines Redners, um mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, obwohl er bereits unsere volle Aufmerksamkeit hatte.
    »Der Fürst wird Euch auf dem Schlachtfeld gegenübertreten, um den Ausgang dieses Kampfes zu entscheiden.«
    Ich sah, wie Makin den Kopf schüttelte.
    »Schön und gut«, sagte ich. »Und hat er einen Ort seiner Wahl genannt, oder akzeptiert er meine Einladung für ein Duell auf dem Kamm des Laufteils?«
    »Der Fürst meint, jener Kamm bestünde mehr aus Trollen als aus Stein. Er schlägt eine einigermaßen flache Stelle beim Rigden-Fels vor, auf halbem Wege zwischen der Burg und der gegenwärtigen Position seiner vordersten Linie. Er wird fünf Männer mitbringen, die das Geschehen aus einem Abstand von zwanzig Metern beobachten, und das erwartet er auch von Euch.«
    »Richtet ihm aus, dass ich einverstanden bin und ihn dort in einer Stunde treffe«, sagte ich.
    Der Herold verbeugte sich und machte sich auf den Weg, um meine Worte zu überbringen.
    »Makin, ich möchte, dass du dabei bist. Aber zuerst such Olvin Green oder, wenn er tot ist, jemand anderen, der Pfeilwunden gut behandeln kann. Ich möchte, dass er und sechs starke Männer hochklettern und Coddin holen. Er soll sich um
seine Wunde kümmern, falls er noch lebt, und ihn so bald wie möglich hierher bringen.«
    Makin nickte und verließ den Thronraum ohne ein Wort. Er legte Kent nur kurz die Hand auf die Schulter, bevor er hinausging.
    »Ich möchte Lord Robert bei mir haben, außerdem Rike, Hauptmann Keppen und Pater Gomst.«
    Onkel Robert senkte zustimmend den Kopf, trat dann zum Podium und beugte sich zu mir. »Warum ein Priester?«
    »Der Fürst von Pfeil wird fünf gute Schwerter mitbringen. Ich bringe drei, außerdem einen Bogenschützen für den Fall, dass er sich aus dem Staub machen will. Der Priester soll dafür sorgen, dass in kommenden Zeiten die Wahrheit über die Ereignisse beim Ridgen-Fels erzählt wird.«
    Ich ließ mir die Rüstung anlegen, Teile aus versilbertem Stahl, gut gearbeitet und ohne Verzierungen. Ich trug kein Wappen, keine Embleme irgendeiner Art. Dekorationen sind für Friedenszeiten, für Leute, die Spiele spielen, ohne sich darüber im Klaren

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