Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
können wir auch die Sachen mitnehmen, die wir in den Achterkabinen hatten«, meinte Garion. »Ich sammle alles ein, während du mit Toth schaust, was in der Kombüse zu finden ist.« Er kletterte vorsichtig über das zersplitterte Holz an der Bruchstelle des Kiels und stieg die Leiter zur Luke hoch.
    Oben rutschte er aus und glitt das Deck hinunter zum Niedergangsluk.
    Er brauchte etwa eine Viertelstunde, bis er ihre Habe beisammen hatte, die sie bei ihrer Flucht aus dem Wrack zurückgelassen hatten. Er wickelte alles in Segeltuch und kehrte damit an Deck zurück. Dann trug er es zum Bug und warf es über die Seite auf den nassen Sand des Strandes.
    Durnik steckte den Kopf aus dem Backniedergangsluk. »Da ist nicht viel, Garion«, rief er. »Die Seeleute waren ziemlich gründlich.«
    »Es wird uns nichts übrigbleiben, als uns mit dem zufrie-denzugeben, was noch da ist.« Garion blinzelte durch den Regen. Der Himmel verdunkelte sich zusehends. »Wir müssen uns beeilen«, fügte er hinzu.
    Sie erreichten den Kamm der Landzunge in sturmzerris-senem Zwielicht und führten ihre Pferde vorsichtig die Klippe entlang zum Kellereingang, gerade als der letzte Rest des Tageslichts schwand.
    Im Gewölbe war es nun warm und hell vom tanzenden Ka-minfeuer. Die anderen hatten während ihrer Abwesenheit Seile zwischen die Strebepfeiler gespannt, und nun hingen Decken und Kleidung noch tropfend zum Trocknen herab.
    »Hattet ihr Glück?« erkundigte sich Silk, als Garion sein Pferd hineinführte.
    »Nicht viel«, gestand Garion. »Die Seeleute haben die Kombüse ziemlich sorgfältig geleert.«
    Durnik und Toth brachten die anderen Pferde herein und nahmen ihnen die behelfsmäßigen Beutel ab. »Wir haben einen Sack Bohnen gefunden«, erklärte der Schmied, »und einen Krug Honig. Außerdem waren da noch ein Sack Hafermehl und zwei Speckseiten. Die Murgos hatten den Speck zurückgelassen, weil er angeschimmelt ist, aber wir brauchen den Schimmel bloß wegzuschneiden.«
    »Ist das alles?« erkundigte sich Polgara.
    »Ich fürchte ja, Pol«, antwortete Durnik. »Wir haben noch ein Feuerbecken und zwei Sack Holzkohle mitgenommen – da es in dieser Gegend offenbar kein Brennholz gibt.«
    Mit leichtem Stirnrunzeln betrachtete sie das Aufgezählte, das Durnik vor ihr ablud.
    »Tut mir leid, Pol«, entschuldigte er sich. »Aber wir haben getan, was wir konnten.«
    »Ich lasse mir damit schon was einfallen, Liebes«, versicherte sie ihm und lächelte ihn an.
    »Ich habe die Kleider mitgebracht, die wir in den Achterkabinen zurückließen«, sagte Garion, während er seinem Pferd den Sattel abnahm. »Ein paar von den Sachen sind sogar trok-ken.«
    »Gut.« Polgara nickte. »Ziehen wir alle von den trockenen Sachen an, was einigermaßen paßt, und ich werde zusehen, daß ich uns was zu essen richten kann.«
    Silk hatte den Sack Mehl argwöhnisch beäugt. »Haferschleim?« erkundigte er sich düster.
    »Bohnen zu kochen würde zu lange dauern«, erwiderte Polgara. »Haferbrei mit Honig – und ein Stück Speck - dürfte uns bis morgen satt machen.«
    Er seufzte abgrundtief.
    Am nächsten Morgen hatte es zu regnen aufgehört, doch der Wind wehte immer noch heftig und drückte das hohe Gras auf dem Kamm der Landzunge nieder. Garion saß in seinen Umhang gehüllt auf dem Sims vor dem Kellereingang und blickte hinunter auf die gischtenden Wellen des Golfs und die Brandung, die gegen den Strand tief unten schlug. Im Südosten begannen die Wolken sich aufzulösen, und blaue Flecken zogen durch das schmutzige Grau, das den Rest des Himmels bedeckte. Irgendwann in der Nacht hatte die Flut wieder über das Wrack gespült, dabei war das Heck ganz abgebrochen und von den Wellen davongetragen worden. Mehrere schlaffe Bündel trieben am Rand der Brandung. Entschlossen wandte Garion den Blick von diesen sterblichen Hüllen der murgosischen Seeleute ab, die über Bord geschleudert worden und ertrunken waren, als das Schiff gegen das Riff geschmettert war.
    Dann entdeckte er weit entfernt in der Fahrrinne mehrere Schiffe mit roten Segeln, die entlang der Südküste des Gorandmeers auf das Wrack unten am Strand zuruderten.
    Belgarath und Eriond schlüpften durch den Segeltuch-vorhang, den Durnik vergangene Nacht vor dem Kellereingang angebracht hatte, und setzten sich zu Garion.
    »Zumindest hat es zu regnen aufgehört«, sagte Garion, »und der Sturm läßt offenbar nach. Doch da ist ein anderes Problem.« Er deutete auf die malloreanischen Schiffe, die die

Weitere Kostenlose Bücher