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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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näherte sich Sadi, mit einem kleinen vergifteten Dolch in der Rechten. Am anderen Ende der Reihe kamen Durnik und Silk heran.
    Baraks Erscheinung blickte Garion an. »Jetzt, Garion!« flü-
    sterte Polgaras Stimme aus diesen bärtigen Lippen.
    Er verstand sofort und hielt das Auge nicht mehr wie üblich zurück. Das mächtige Schwert in seiner Hand strahlte flammend auf, und das blaue Feuer seiner Spitze sprühte den nun völlig verängstigten Murgos fast ins Gesicht.
    »Würden jetzt alle vorwärtstreten, die sogleich sterben und sich so ersparen möchten, gejagt und langsam in Stücke ge-hackt zu werden?« donnerte die rotbärtige Erscheinung in noch grandioseren Tönen, als selbst Barak persönlich es je fertiggebracht hätte. »Wir können euch im Handumdrehen in die Arme eures einäugigen Gottes schicken.«
    Das hing einen Herzschlag lang in der Luft, dann flohen die Seeleute.
    »Ihr Götter!« hörte Garion Polgaras klingende Stimme hinter sich. »Das habe ich seit tausend Jahren tun wollen!« Er drehte sich um.
    Mit der tobenden See und den wildbewegten schwarzen Wolken hinter sich, stand sie hochaufgerichtet da, und der Wind zerrte an ihrem blauen Umhang. Ihr Haar klebte triefend auf ihren Wangen und dem Hals, aber ihre schönen Augen strahlten.
    »Meine Pol!« rief Belgarath begeistert, und riß sie in die Ar-me. »Ihr Götter, was hättest du für einen Sohn abgegeben!«
    »Ich bin deine Tochter, Belgarath«, antwortete sie ruhig,
    »glaubst du wirklich, ein Sohn hätte es besser machen können?«
    »Nein, Pol.« Er lachte plötzlich, drückte sie heftig an sich und klatschte einen Kuß auf ihre regennasse Wange. »Ganz bestimmt nicht.«
    Erschrocken und fast ein wenig verlegen hielten sie inne, weil diese ungeheure Liebe, die sie seit Jahrtausenden zu verbergen gesucht hatten, sich plötzlich hier, auf diesem sturmgepeitschten Strand am Ende der Welt, Luft machte. Fast scheu blickten sie einander an, doch dann konnten sie sich nicht mehr zurückhalten und fingen zu lachen an.
    Garion wandte das Gesicht ab, denn Tränen glänzten in seinen Augen.
    Urgit beugte sich über den Seemann mit dem gebrochenen Arm. »Falls es Euch nichts ausmacht, auf einen Rat Eures Kö-
    nigs zu hören«, sagte er höflich, »möchte ich Euch daran erinnern, daß die See von Malloreanern wimmelt und daß es den Malloreanern eine diebische Freude bereitet, jeden Murgo, der ihnen in die Hände fällt, zu kreuzigen. Haltet Ihr es nicht für angebracht, Euch mit Euren Kameraden aus der Nähe dieser Holztrümmer zu entfernen?« Er blickte bedeutungsvoll auf das Wrack.
    Der Seemann warf einen plötzlich furchterfüllten Blick auf das wogende Wasser und stolperte auf die Füße. Den gebrochenen Arm mit dem anderen umschlingend, hastete er den Strand hoch, um seine fliehenden Kameraden einzuholen.
    »Er ist erstaunlich einsichtig, nicht wahr?« sagte Urgit zu seinem Bruder.
    »Ja, er beweist ungewöhnliche Entschlußkraft«, bestätigte Silk. Er blickte die anderen an. »Wie wäre es, wenn wir aufsit-zen und von hier verschwinden?« schlug er vor. »Dieses Wrack hebt sich wie ein Leuchtturm ab, außerdem könnte es unserem verletzten Freund und seinen Spießgesellen einfallen, doch noch einen Versuch zu wagen, um unsere Pferde an sich zu bringen.« Abschätzend betrachtete er die überlebensgroßen Ercheinungen, die Polgara herbeigezaubert hatte. »Nur aus reiner Neugier, Polgara, hätten deine Phantome uns wirklich helfen können, wenn es zum Kampf gekommen wäre?«
    Immer noch strahlten Polgaras lavendelfarbene Augen, und sie lachte. »Um ganz ehrlich zu sein, Silk«, antwortete sie verschmitzt, »ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Aus irgendeinem Grund stimmten nun alle lautstark in ihr Lachen ein.

20
    Der Hang, der zur Landzunge hinaufführte, war mit üppigem Gras überwuchert, das der aus dem Süden fegende Regen nie-derdrückte. Als sie vom Strand aufstiegen, schaute Garion zu-rück. Die Murgos waren auf das Wrack zurückgeeilt, um zu bergen, was zu bergen war, dabei spähten sie immer wieder furchtsam auf die sturmbewegte Zufahrt.
    Oben auf der Landzunge angekommen, wurden sie von der vollen Kraft des Sturms getroffen. Er zerrte an ihren Kleidern und peitschte sie mit schwerem Regen. Belgarath zügelte sein Pferd, beschirmte seine Augen mit einer Hand und betrachtete das weite, baumlose Grasland, das sich aufgeweicht vor ihnen erstreckte.
    »Das ist einfach nicht auszuhalten, Vater«, sagte Polgara und zog den Umhang enger

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