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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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lächerlich!«
    »Sei in der Öffentlichkeit nicht so schadenfroh, Liebes«, rüg-te er sie sanft. »Es steht dir wirklich nicht.«
    »Hat Onkel Varana nicht gesagt, daß ich Ehrengast bin?«
    »Nun – ja.«
    »Dann ist es mein Fest!« Sie warf den Kopf zurück. »Also kann ich schadenfroh sein, wenn ich will.«
    Als sie alle in die Suite zurückkehrten, die Varana ihnen zur Verfügung gestellt hatte, wartete Silk bereits auf sie und wärmte sich gerade die Hände über dem Feuer. Er wirkte besorgt und war von Kopf bis Fuß mit übelriechendem Schmutz besudelt. »Wo ist Varana?« erkundigte er sich angespannt, als seine Gefährten das kerzenerhellte Wohngemach betraten.
    »Unten im Ballsaal bei seinen Gästen«, antwortete Garion.
    »Was hast du gemacht, Kheldar?« fragte Ce'Nedra und rümpfte die Nase über den Geruch, der von seiner Kleidung aufstieg.
    »Mich versteckt«, antwortete er. »Unter einem Abfallhaufen.
    Ich glaube, wir sollten Tol Honeth möglichst bald verlassen.«
    Belgarath kniff die Augen zusammen. »Was hast du genau gemacht, Silk?« fragte er scharf. »Und wo hast du dich die letzten beiden Tage herumgetrieben.«
    »Da und dort«, antwortete Silk ausweichend. »Ich glaube, ich sollte jetzt lieber baden.«
    »Ich nehme an, du weißt nicht, was den Honethern zugesto-
    ßen ist?« fragte Garion betont.
    »Wovon sprichst du?« warf Belgarath rasch ein.
    »Ich war heute nachmittag bei Varana, als Lord Morin die Neuigkeit berichtete. Die Honether sterben wie die Fliegen.
    Acht oder zehn, bisher.«
    »Zwölf«, verbesserte ihn Silk.
    Belgarath blickte den Rattengesichtigen durchdringend an.
    »Ich hätte gern eine Erklärung.«
    »Menschen sterben eben.« Silk zuckte die Schultern. »Das ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Wurde nachgeholfen?«
    »Ein bißchen, vielleicht.«
    »Und warst du derjenige, der nachhalf?«
    »Würde ich so was tun?«
    Belgaraths Gesicht verdunkelte sich. »Die Wahrheit, Fürst Kheldar!«
    Silk spreizte die Hände. »Was ist schon die Wahrheit, alter Freund? Kann irgend jemand je die Wahrheit erkennen?«
    »Wir wollen nicht philosophieren, Silk. Warst du unterwegs, um Honether abzuschlachten.«
    »Also ›abschlachten‹ würde ich nicht sagen. Dieses Wort läßt an Plumpheit denken. Ich bin ein Mann von Kultur, und darauf bin ich stolz.«
    »Hast du Menschen getötet?«
    »Nun«, Silks Gesicht wirkte gekränkt. »Wenn Ihr es so nennen wollt…«
    »Zwölf Personen?« fragte Durnik mit ungläubigem Ton.
    »Und ein Dreizehnter, der wahrscheinlich nicht überleben wird«, bestätigte Silk. »Leider wurde ich gestört, ehe ich mich dessen versichern konnte. Aber wahrscheinlich hatte ich bereits genug getan.«
    »Ich warte immer noch, Silk«, sagte Belgarath finster.
    Silk roch an einem durchweichten Ärmel, und schnitt ein Gesicht. »Bethra und ich waren gute Freunde.« Er zuckte die Schultern, als erkläre das alles.
    »Aber…«, warf Durnik ein. »Hat sie nicht einmal versucht, dich töten zu lassen.«
    »Oh, das. Das war nichts von Bedeutung. Geschäftlich –
    nicht persönlich.«
    »Ist der Versuch, jemanden zu töten, nicht so persönlich, wie es nur sein kann?«
    »Natürlich nicht. Ich mischte mich in etwas ein, an dem sie arbeitete. Weißt du, sie hatte diese Vereinbarung mit dem thullischen Botschafter, und…«
    »Hör auf, das Thema wechseln zu wollen, Silk!« sagte Belgarath.
    Silks Augen wurden wie Stahl. »Bethra war etwas Besonderes«, entgegnete er. »Schön, begabt, und absolut ehrlich. Ich bewunderte sie sehr. Man könnte fast sagen, ich liebte sie – auf besondere Weise. Die Vorstellung, daß jemand sie auf der Straße niederstechen ließ, schmerzte mich sehr. Ich tat, was ich für angebracht hielt.«
    »Trotz der Wichtigkeit unseres Unternehmens?« Belgaraths Gesicht hätte nicht finsterer sein können. »Du hast einfach alles liegen- und stehenlassen und bist hinausgerannt, um den Henker zu spielen?«
    »Es gibt Dinge, die man tun muß, Belgarath. Es hat auch mit Prinzip zu tun. Wir lassen nicht zu, daß der Mord an einem Angehörigen des drasnischen Geheimdiensts unbestraft bleibt.
    Es ist schlecht fürs Geschäft, wenn die Leute sich einbilden, sie kämen ungeschoren mit so was davon. Jedenfalls bemühte ich mich in der ersten Nacht sehr, es natürlich wirken zu lassen.«
    »Natürlich?« fragte Durnik. »Wie kann man Mord natürlich aussehen lassen?«
    »Bitte, Durnik! Mord ist ein so häßliches Wort.«
    »Er erstickte sie im Bett mit ihren eigenen

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