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König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition)

König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition)

Titel: König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Conrad
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bestehen. Ganz unzweifelhaft blieb der Verfolger dicht hinter ihm und ließ sich nicht abschütteln. Raphael stemmte sich gegen den Flugwind und blieb mit einem lauten Knall in der Luft stehen. Nur wenige Augenblicke später vernahm er das gleichmäßige Rauschen großer Flügel hinter sich. Sein Verfolger hatte Raphaels Stopp bemerkt und verlangsamte sein Tempo frühzeitig, so dass er kurz darauf neben ihm in der Luft zu stehen kam. Die beiden flogen umeinander herum und beäugten sich.
    „Turiel“, begann Raphael. „Was willst du von mir?“
    Der Angesprochene verzog den Mund. Es war schwer zu beurteilen, ob die Geste Hohn oder doch eher Enttäuschung ausdrückte.
    „Was ich von dir will? Ich könnte mir vorstellen, dass du eher etwas von mir willst. Während der letzten Stunden bist du mehrfach über mich hinweg geflogen. Bist du auf der Suche nach mir?“
    Raphael stutzte. „Nein. Es war wohl eher Zufall, dass ich hier entlang geflogen bin.“
    „Aber auf der Suche bist du dennoch!“, stellte Turiel fest. „Auf wen magst du es wohl abgesehen haben…“ Er legte fragend den Kopf schief.
    Raphael wich vorsichtig zurück. Er war sich nicht sicher, wie er sich Turiel gegenüber verhalten sollte, denn er wusste nur wenig über ihn. Viel mehr als seinen Namen kannte er nicht.
    „Ich merke schon, du misstraust mir“, konstatierte Turiel. „Und du hast allen Grund dazu. Du hast an der Seite eines Menschenmädchens Anteil an der Befreiung Hunderter von Engeln gehabt. Eines Menschenmädchens namens Eleanor Storm.“
    Raphael nickte zögernd.
    „Und du weißt natürlich auch, dass ich einmal ein Gefolgsmann der Lilith gewesen bin. Eben jener Lilith, die es auf deine Eleanor abgesehen hat.“
    Turiel grinste verschlagen, während Raphael die Fäuste ballte und ihn finster anstarrte.
    „Oh, du musst dich meinetwegen nicht sorgen“, beeilte Turiel ihm zu versichern. „Ich werde ganz sicher nicht Liliths Partei ergreifen… ganz im Gegenteil!“
    Wieder trat dieses merkwürdige Funkeln in seine Augen, das Raphael nun schon mehrfach an ihm bemerkt hatte. Dann plötzlich schlug er einmal kurz mit den Flügeln und brachte sich ruckartig näher an Raphael heran.
    „Du kannst dir vollkommen sicher sein, dass ich nichts tun werde, was Lilith einen Vorteil verschafft!“, fauchte er. „Wie sehr ich dieses Weib hasse! Im Vergleich zu ihr sind die Menschen rein und fehlerlos.“
    Raphael blickte ihn irritiert an. Tatsächlich, Turiels Hass auf Lilith musste im Laufe der Jahrtausende geradezu monströse Ausmaße angenommen haben. Die letzten Worte über die Menschen hatte er mit einem mehr als sarkastischen Unterton ausgesprochen, doch seine Verachtung oder Wut auf Lilith schien echt zu sein. Echt und gefährlich.
    „Ich suche sie!“, gab Raphael schließlich zu. „Weißt du etwas über ihren Aufenthaltsort?“
    Ein Lachen lief durch Turiels Körper. „Ob ich etwas weiß? Du hättest niemand Besseren fragen können. Ich weiß genau, wo sie sich verkrochen hat!“
    „Du weißt es? Du musst es mir sagen!“, zischte Raphael erregt.
    „Gemach, gemach. Ich werde es dir sagen. Doch ehe ich es tue, will ich wissen, was du von ihr willst. Hat es etwas mit dieser Eleanor zu tun?“
    „Allerdings. Ich muss herausfinden, was für Absichten sie mit ihr hat.“
    Turiel nickte. „Ich verstehe. Sag, Raphael. Wirst du sie töten?“
    Erneut ballte Raphael die Fäuste. Turiel hatte die letzten Worte mit einer Beiläufigkeit ausgesprochen, die seinen Drang dies selbst zu tun, mehr als eindeutig verriet. Ihm war aber auch bewusst, dass Turiel sein eigenes Leben und seine Seele nie für eine solche Tat aufs Spiel gesetzt hätte. Langsam nickte er.
    „Wenn es nicht anders geht, werde ich es tun“, sagte er.
    Einen Moment lang zögerte Turiel. Dann lachte er laut auf.
    „Fein! Fein!“, rief er aus. „Dann hast du meine volle und uneingeschränkte Unterstützung. Du findest sie in einem Waisenheim in Rumänien. Der Ort heißt Dragowicze.“
    Turiel lachte wieder, als er Raphaels Gesichtsausdruck sah.
    „Was für ein Spiel spielst du hier mit mir?“, fauchte dieser.
    „Kein Spiel, mein Freund“, versicherte Turiel amüsiert. „Es ist wahr. Seit etwa zwanzig Jahren lebt sie dort. Was sie vorher gemacht hat, weiß ich auch nicht. Ich bin selbst erst vor kurzem auf sie gestoßen“, er tippte sich grinsend an die Stirn. „Du weißt doch – kenne deinen Feind und lasse ihn nicht in deinem Rücken stehen!“
    Raphael runzelte

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