König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
ähm. Also, das Timing könnte kaum schlechter sein …“, begann Juli.
„Warum?“, Tobias sah sie erstaunt an.
„Mir ist seit heute Morgen furchtbar heiß. Was bedeutet, meine heiße Woche beginnt“, erklärte ihm Juli leise.
„Hmm, das ist in der Tat … Was machen wir denn jetzt?“
„Gute Frage!“, keimte sie.
Jules das benötigte Blut eine Woche vorzuenthalten wäre grausam. Dessen ungeachtet konnte und wollte Juli nicht auf Tobias verzichten. Es würde sich nur noch um Stunden handeln, bis es richtig losging. Zu dem Zeitpunkt würde Juli vor lauter Verlangen Schmerzen bekommen. Sie hatte es oft genug erlebt, um das genau zu wissen. Sie machte sich keine Sorgen, dass Tobias diese sieben Tage mit ihr durchstehen würde, bekanntlich hatte Nathan das auch gekonnt. Doch Jules würde obendrein von Tobias trinken müssen, was ihn zusätzlich schwächen konnte.
„Ich muss Eli anrufen!“, meinte Juli und griff nach dem Telefon.
Sie wählte über die Kurzwahltaste und landete bei Elis Mobiltelefon.
„Guten Morgen! Jetzt ist es so weit!“, begrüßte Eli sie freudig.
„Guten Morgen, Eli. Ich befürchte nur, es gibt ein Problem.“
„Warum? Was ist denn?“
„Tobias muss sich zweiteilen, was ja nicht geht. Denn heute beginnt meine heiße Woche“, eröffnete ihr Juli ehrlich.
„Oh! Das ist in der Tat ein Problem!“ , gab Eli zu.
„Weshalb ich dich anrufe. Fällt dir eine Lösung ein?“
„Könnt ihr nicht beide zu uns kommen?“, schlug Eli vor.
„Das halte ich für keine gute Idee. Doch Jules herzuholen und von Vince zu trennen, ist genauso blöd.“
„Hmm … und beide? Ich meine, dein Haus ist groß genug, das wissen wir ja. Wenn nun Vince und Jules rüberkommen? Mit Kai und wie zu vermuten ist, mit Cosimo. Und fraglos Anna und Nathan. Ginge denn das?“
„Das müsste gehen. Selbstverständlich. Platz habe ich genug! Ich muss nur Heinrich Bescheid geben, damit er Zimmer herrichtet.“
„Also abgemacht. Ich spreche mit Vincent und sage den anderen Bescheid. Es ist die beste Lösung, die mir einfällt“, sagte Eli abschließend.
„Danke“, sagte Juli und legte auf.
Im Anschluss daran seufzte sie. Die Hitze nahm stetig zu, hoffentlich brauchte die kleine Gruppe nicht zu lange, bis sie hier eintraf.
„Das hörte sich nach einer gefundenen Lösung an“, bemerkte Tobias.
„Sie kommen her. Ich sage nur rasch Heinrich Bescheid.“
Tobias nickte und Juli ging aus dem Raum. Auf Heinrich war noch immer Verlass, selbst wenn er zusehends in die Jahre kam.
In Vincents Haus war reges Packen zugange. Anna und Nathan würden es sich nicht nehmen lassen, und ihre Kinder begleiten, die im Grunde genommen keine Kinder mehr waren. Vince war gegenwärtig fast so groß wie sein Vater, doch aller Voraussicht nach würde er noch ein Stück wachsen, wenn er die ersten paar Male von Kai getrunken hatte. Jules war nahezu wie Anna, die Haare lang und schwarz, doch war ihre Gestalt viel zierlicher. Zudem hatten beide noch immer diese babyblauen Augen. Nichts hatte sich in den Jahren daran verändert. Auch an ihrem Zusammenhalt nicht. Vince weigerte sich, das Blut von Kai anzunehmen, solange seine Schwester nichts von Tobias bekam. Und da mussten sie jetzt erst einmal hinfahren.
Vince schüttelte den Kopf, als er sah, was seine Schwester alles einpackte.
„Wir machen keine Weltreise … das ist nur für ein paar Tage!“, rügte er sie.
„Das weiß ich. Doch das alles muss mit“, wehrte sie seinen Einwand schnippisch ab.
„Was ist das überhaupt? Lass mal sehen“, Vince griff sich eine der Taschen, die Jules bisher vollgepackt hatte, und steckte seine neugierige Nase hinein. „Oha! Was hast du denn vor, Schwesterchen? Seidene Nachthemden, Schminkzeug, dein bestes Parfum …“, Vince sah sie fragend an.
Jules seufzte. Sie wusste, er würde nicht eher Ruhe geben, bis sie ihm alles haarklein erzählt hatte. Wie immer.
„Brüderchen, wenn du schon fragst … ich habe nicht vor, in Julis Haus ein Zimmer mit dir zu teilen. Das werde ich auch hier nicht mehr tun, wenn wir zurück sind. Denn, wenn wir beide das erste Mal Blut trinken, ist ein Kapitel in unserem Leben abgeschlossen, ein neues beginnt. Dann gelten wir nicht mehr als Kinder. Es wird Zeit, dass wir uns so benehmen“, eröffnete sie ihm.
Vince starrte sie an, mit offenem Mund! Das war doch nicht ihr Ernst? Seit sie geboren waren, schliefen sie in einem Bett. Das hatte sich bis heute nicht geändert. Zusammen ergaben sie
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