König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
sich zwischen ihnen aus. Hüllte sie ein, wie in einen Kokon. Unfähig etwas zu sagen, oder sich zu bewegen, hielt Quentin weiter seinen Blick auf sie gerichtet. Sandra sah kein bisschen verlegen aus, im Gegenteil. Eher auffordernd, das Kinn hoch erhoben.
Warum eigentlich nicht?, dachte Quentin und ging auf sie zu.
Dicht vor ihr blieb er stehen, sah in ihre Augen. Das türkisfarbene Meer schien in Aufruhr zu sein, die silbrigen Fäden schwammen unruhig umher. Sanft griff er unter ihr Kinn, beugte sich dann zu ihr herunter. Er überragte sie um beinahe dreißig Zentimeter.
Die erste leichte Berührung ihrer Lippen versetzte Quentin in Hochstimmung. Alles in ihm und an ihm schien zu pulsieren, als sei sein magischer Vorrat aufgestockt worden.
Sandra hatte es kaum erwarten können. Sie hatte beinahe geglaubt, er würde es nicht tun und ihren Gedanken ignorieren. Jetzt standen sie hier, mitten in ihrem Schlafzimmer und küssten sich. Sein Mund war so weich, so warm. Als er ihre Lippen mit seiner Zunge anstieß, ließ sie ihn gewähren. Ließ ihn ihren Mund erobern. Es kam Sandra beinahe wie die Wirkung vor, die Elis Blut auf ihr Inneres hatte. Ihre Zunge umspielte die von Quentin, sein warmer Körper stand dicht vor ihrem. In ihrem Kreislauf tobte ein Feuer, raste von ihrem Mund bis in die Zehenspitzen.
Quentin zog Sandra näher an sich.
Oh, so süß! , dachte er.
Ihr Geschmack gefiel ihm vom ersten Moment an. Ihren Körper in seinen Händen zu halten fühlte sich so verdammt richtig an!
Bereitwillig ließ sie sich näher ziehen, legte dabei ihre Hände auf seine Schultern. Der Kuss und ihre Nähe stahlen Quentin den Verstand.
„Ich will dich“, raunte er an ihrem Mund.
„Ach ja? Jetzt auf einmal?“, neckte sie und zog sich von seinem Mund zurück.
„Ja, verdammt! Und um die Folgen mache ich mir später Gedanken“, sagte er und zog sie erneut zu sich.
Seine Hände umfassten ihren Kopf, lagen warm auf ihrer Haut. Wieder eroberte er ihren Mund, nahm sie in Besitz.
Zuerst war es ihm eigenartig erschienen, ihre Fänge zu spüren. Jetzt stieß er mit Absicht wiederholt mit seiner Zunge dagegen. Er fühlte sich, als täte er hier etwas Verbotenes, und genau das machte den Reiz für ihn aus. Seine Sinne spielten verrückt, nahmen Düfte wahr, die es in dieser Zusammenstellung nirgends gab.
Mit einer Hand griff er in ihr Haar, das sich weich um seine Haut legte. Mit der anderen Hand umfasste er ihren Rücken, drückte sie eng an sich.
Der Kuss hatte sich verändert. Was so sanft begonnen hatte, ein zartes Herantasten gewesen war, hatte sich zu reiner Gier gewandelt. Die Flut von Düften schien immer stärker zu werden. Quentin bemerkte, dass alle diese verschiedenen Noten von Sandra kamen. Sie roch nach Honig und Zitrone. In Verbindung mit frischer Minze und Karamell. Es war verrückt, aber irgendwie harmonierten die Gerüche miteinander und steigerten seine Lust.
Sandra fühlte sich ähnlich. Der rauchige Geruch und das Aroma von frisch geschlagenem Holz umgaben sie. Wurde noch übertroffen von einem herben und sehr männlichen Duft. Sandra hatte den Eindruck, Quentins Lust riechen zu können.
Sie klammerte sich an ihm fest, wollte ihm noch näher sein. Es gab keinen Raum mehr für Gedanken, nur sie beide zählten. Ihre Münder aufeinander gepresst, die Zungen fochten einen wilden Kampf aus. Immer und immer wieder stieß Quentin gegen ihre Fänge, mal links, dann rechts.
Sie stand auf den Zehenspitzen, spürte seine Hand auf dem Rücken, die langsam nach unten strich. Die andere folgte, anschließend zog er ihr das Shirt aus dem Hosenbund.
Nur kurz lösten sie ihre Lippen voneinander, damit er ihr das hochgeschobene Shirt über den Kopf ziehen konnte. Sie tat es ihm nach, griff unter sein T-Shirt, spürte die warme Haut unter ihren Händen. Beinahe schon ungeduldig schob sie den Stoff nach oben. Nur ausziehen konnte sie es ihm nicht, allein schon ihr Größenunterschied ließ das nicht zu. Quentin half nach und zerrte sich das T-Shirt über den Kopf, ließ es fallen.
Er beugte sich herunter, um erneut ihren Mund zu erobern, doch sie stoppte ihn.
„Was ist das?“, fragte sie erstaunt und doch leise.
Quentin folgte ihrem Blick und lächelte. Sie sah auf seine Brust. Dort, auf der rechten Seite, hatte er sein Mal. Mitten auf dem Brustmuskel prangte das Muttermal, das jede Hexe besaß. Irgendwo am Körper. Ein perfektes Dreieck, mit geraden Linien und in etwa so groß wie eine Mirabelle. Die
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