König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
blickte sie bedeutungsschwer an.
„Ach so. Hmm … das wüsstest du jetzt gerne!“, Paulina wackelte mit den Brauen. „Und ja, getestet und für gut befunden. Der Inhalt der Tüte war perfekt als Entschuldigung, weil wir auf eigene Faust losgezogen waren, um deine Mutter zu befreien“, erklärte sie.
Lisa starrte Paulina überrascht an.
„Was?“, fragte diese verständnislos.
„Du lässt dich freiwillig fesseln?“, fragte Lisa nach.
„Klar. Sehr empfehlenswert … und versuche nicht mir weiszumachen, dass du nicht gewusst hast, was in unserem Bett so abläuft. Oder woanders …“, sagte sie und lächelte süffisant.
„Öhm, nö. Lass mal, ich lasse mich nicht anbinden“, wehrte Lisa ab.
„Jedem das seine!“, ergänzte Eli lachend.
„Hmm. Und mir das Meiste“, ergänzte Anna trocken.
Schallendes Gelächter der vier Damen hallte durch den gefliesten Raum.
Ein Stockwerk darüber war Tanja fertig damit, ihre Sachen in den Schrank zu sortieren. Sie schnappte sich eins ihrer Nachthemden und lief über den Flur. Die große Wanne war ihr Ziel und sie erwartete, dass niemand in dem Badezimmer war, denn die Damen des Hauses saßen ja unten im Whirlpool. Voller Vorfreude auf ein entspannendes Schaumbad ging sie in das unbenutzte Gästezimmer. Im Türrahmen zum Bad blieb sie erstarrt stehen, die Klinke der Tür hielt sie fest umklammert. Das Bild vor ihren Augen weigerte sich, von ihrem Gehirn richtig erfasst zu werden. Unfähig etwas zu sagen oder zu tun stand sie da, wie eine Statue.
Vor ihr in der Wanne, inmitten von Schaumbergen, saßen Kai und Cosimo. Eng umschlungen und innig küssend waren die beiden ganz in sich versunken. Sie bemerkten Tanja nicht. Die konnte sich kaum von der Szene loseisen. Auch wenn die Wanne fast überquoll, der Schaum hoch aufgetürmt, sah sie die beiden Vampire sehr gut. Zumindest die muskulösen Oberkörper. Tanja konnte es kaum glauben, trotzdem man ihr gesagt hatte, dass die beiden ein Paar wären.
Cosimo hatte eine seiner Hände in Kais blondem Haar vergraben, der Kuss der beiden erschien Tanja sehr leidenschaftlich. Was sich unter Wasser abspielte, konnte sie nur erahnen. Die Bewegungen der beiden Männer ließen jedoch keinen Zweifel und das verursachte bei Tanja eine Gänsehaut. Sie dachte, dass sie das im Prinzip eklig finden müsste, doch so war es ganz und gar nicht. Die Situation vor ihren Augen hatte etwas Hocherotisches, dass sie nicht kalt ließ. Dann kam ihr schlagartig in den Sinn, was sie da im Grunde genommen tat. Sie beobachtete die beiden Männer, die so in ihre Intimitäten vertieft waren und nicht bemerkten, dass jemand sie dabei ansah. Tanja schluckte und riss sich von dem Anblick los. Langsam ging sie rückwärts und zog die Tür mit sich. Kurz bevor sie diese wieder schloss, sah sie, dass Kai seine Fänge bei Cosimo in den Hals schlug. Das Aufstöhnen der beiden verriet, dass der Biss alles andere als schmerzhaft war.
Verstört über ihre eigene körperliche Reaktion auf das Gesehene, schlenderte sie zurück zu ihrem Gästezimmer. Dort setzte sie sich auf die Bettkante und starrte ein Loch in die Luft. Sie verstand sich selber nicht. Dass zwei Männer miteinander Sex hatten, war Tanja immer unnormal vorgekommen. Allein die Vorstellung hatte sie schon abstoßend gefunden. Nun war sie gezwungen, ihre Sichtweise aufs Neue zu überdenken. Denn die beiden Vampire, mit den Prachtkörpern, waren eben alles andere als abstoßend gewesen. Vor allem Kai hatte es ihr angetan. Kurz bevor er zugebissen hatte, war er in Tanjas Augen das erotischste Wesen der Welt gewesen. Dieses Bild würde sie immer vor Augen haben. Sie hatte den Eindruck, als wäre ihre weibliche Seite mit dem ersten Trinken von Blut aufgeweckt worden. Zwar hatte sie vor einiger Zeit etwas mit einem gleichaltrigen Vampir gehabt, doch das kam ihr im Moment wie Doktorspiele im Kindergarten vor. Erst die Szene eben hatte ihr gezeigt, was Leidenschaft wirklich war. Tanja konnte es kaum erwarten, das ebenfalls zu erleben.
Kai und Cosimo hatten nicht bemerkt, dass sie kurzfristig nicht alleine gewesen waren. Nun wurde das Wasser fast zu kalt, um noch länger darin sitzen zu bleiben.
„Wirklich praktisch, dass die Frauen heute lieber in das Blubberwasser wollten“, sagte Kai und zwinkerte Cosimo zu.
Der wusch sich im Moment den Schaum aus den Haaren und nickte nur. Kai stieg aus der Wanne und wickelte sich in eins der großen Badetücher.
„Herrlich, diese Ruhe! Ich bin gespannt,
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