König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
schlimm, denn es war das leere Gästezimmer. Doch Eli vermutete, dass Tanjas Laune nicht besser wurde von diesem Fehlgriff. Um diese Laune zu demonstrieren, schlug sie heftig die Türe hinter sich zu und Eli schmunzelte. Sie überlegte, wie lange es dauern würde, bis die Tür wieder aufging und Tanja herauskam.
Ich gebe ihr zehn Sekunden!, dachte Eli vergnügt.
Es dauerte dann doch etwas länger und Eli wollte eigens die Tür öffnen, um Tanja auf den Irrtum hinzuweisen, als diese schwungvoll die Tür von innen aufriss.
„Warum habe ich nicht dieses Zimmer bekommen?“, kreischte sie wütend mit einem hochroten Kopf.
Eli stand da wie angewurzelt, den Arm noch nach der Klinke ausgestreckt, und sagte nichts. Sie war sprachlos. Wortlos drehte sie sich um und ließ Tanja stehen. Eli konnte es kaum fassen, dass die junge Dame es geschafft hatte, ihr die Sprache zu verschlagen.
Also die kostet uns alle noch einige Nerven!, stöhnte sie in Gedanken auf. Was sie jetzt brauchte, war eine vergnügliche Damenrunde im Whirlpool ohne Gedanken an den verwöhnten Zögling.
Kapitel 26
Während die Damen des Hauses im Whirlpool saßen, hatte sich Tanja schmollend in das Zimmer verzogen, dass man ihr gegeben hatte. Sie wollte jedoch das mit der Badewanne und sie würde es bekommen! Das hatte sie sich in dem Moment in den Kopf gesetzt, als sie die große Wanne gesehen hatte. Tanja wusste, dass sie dieses Ziel weder heute noch morgen erreichen könnte, doch ihr blieb ja genug Zeit. Ein Jahr war lang. Sie hatte sogar schon einen Plan, wie sie den König dazu bekommen würde, ihr das Zimmer zu geben. Tanja würde einfach jeden Abend dieses Bad belegen. Obwohl, wenn sie so darüber nachdachte, die Schwimmhalle hatte ebenfalls so ihre Vorzüge. Brauchte sie da überhaupt diese Wanne? Seufzend stand sie auf und begann ihre Koffer auszuräumen. Die Königin hatte klar gemacht, dass niemand Tanja dabei helfen würde, so musste sie das wohl oder übel allein tun.
Eli versuchte gar nicht erst über Tanja nachzudenken, doch das fiel ihr schwer.
„Du wirkst angespannt“, bemerkte Lisa und musterte Eli.
Anna schnaubte. „Ist das ein Wunder?“
Paulina seufzte und ließ etwas tiefer ins Wasser sinken. „Also, wenn ihr mich fragt, das wird schon werden. In einer Woche ist das junge Fräulein so normal wie jeder hier.“
„Deine Unbekümmertheit möchte ich haben!“, gab Anna zurück.
„Na was denn, du hast doch deinen Vampirehemann zurück. Wenn das nicht auflockert“, ergänzte Lisa zwinkernd.
„Du Witzbold!“, sagte Anna betont sarkastisch.
„Wenn man die vergangene Zeit betrachtet, seit ich hier in dieses Haus getragen wurde, ist Tanja verhältnismäßig harmlos. Ich hoffe nur, es bleibt jetzt wirklich mal ruhig!“, erklärte Eli.
„Wieso wurdest du hereingetragen?“, fragte Lisa erstaunt.
Eli lachte leicht. „Weil ich kurz vorher blind geworden bin. Es wundert mich, dass es bei Tanja einen Tag länger gedauert hat, als bei mir.“
„Hmm, das ist jetzt mal reine Spekulation, aber, gehörst du nicht zu einer der Fürstenfamilien?“, fragte Lisa.
„Ja, Vincent sagte mir das. Außerdem hat ja wohl nicht jeder so einen vornehmen Namen …“
„Dann kann es am Blut liegen. Als Fürstin ist dein Blut sehr rein, seit Generationen unvermischt. Denke ich. Bei Tanja wissen wir es nicht, aber einer Fürstenfamilie entstammen ihre Eltern nicht. Das ist eher Mittelschicht, wie meine Eltern“, meinte Lisa. Der Klang ihrer Stimme war zu Verachtung gewechselt, als sie ihre Eltern erwähnte.
„Da könnte was dran sein“, dachte Eli laut. Sie erwähnte Lisas Eltern mit keinem Wort.
„Siehst du sie manchmal?“, fragte Paulina neugierig und musterte Lisa.
„Wen?“
„Na deine Eltern!“
„Um Himmels willen, nein! Das Thema ist erledigt. Ich brauche sie nicht, denn meine Familie ist jetzt hier, bei euch. Was kann es da noch Besseres geben?“
„Hm, stimmt. Ich habe ja nur noch euch und Etienne. Was ist mit dir Anna?“, Paulina sah die Wölfin fragend an.
„Herzchen, wenn ich noch Eltern hätte, würdest du sie kennen. Oder glaubst du, ich könnte ihnen ihre Enkelkinder vorenthalten?“
„Oh“, kommentierte Paulina wortkarg.
„Was mich momentan brennend interessieren würde, Paulina …“, Eli sah sie durchdringend an. „Was ist denn mit dem Zeug, dass du gekauft hast. Schon getestet?“
„Was denn für ein Zeug?“, fragte sie scheinheilig zurück.
„Na die Handschellen und …“, Eli
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