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Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Titel: Koenig der Vampire II - Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R Nikolay
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gehabt. Aber so brutal und rücksichtslos war noch kein Mann zu ihr gewesen.
    Und leider war es genau so weiter gegangen. Jeden Tag hatte sie für ihn zur Verfügung stehen müssen. Und jedes Mal hatte er sie mit roher Gewalt genommen.
    Lisa hatte sich dem Schicksal gefügt, eingesperrt in diesem Zimmer. Gehalten wie eine Sexsklavin. Sie hatte den Tag ersehnt, da sie nicht mehr von ihm abhängig sein würde. Hatte Tage, Wochen, Monate gezählt.
    Nach dreizehn Monaten hatte sie es dann gewagt. Sie war einfach aus dem ersten Stock gesprungen, und war davon gelaufen. Ohne zurückzusehen.
     
    Dorian sah Lisa erneut an. Sie war so schön, in seinen Augen glich sie einer Porzellanpuppe. Zart, obwohl groß. Das rote Haar, die blasse Haut. Die blauen Augen leuchtend und eingerahmt von langen Wimpern. Der sanft geschwungene rosige Mund, die hohen Wangenknochen. Er wünschte, er hätte Cosimos Gabe, um ihr Trost und Wärme zu vermitteln.
    Lisa bemerkte, dass Dorian sie ansah.
    „Was denn?“, fragte sie etwas ruppiger als gewollt.
    „Ich sehe dich an. Ist das verboten?“
    „Nein. Natürlich nicht. Ich verstehe es nur nicht", sagte sie.
    „Komm, lass uns fahren. Du hast dich tapfer gehalten und hier möchte ich nicht bleiben. Man versteht ja kaum sein eigenes Wort.“
    Lisa nickte. Sie wollte unbedingt noch einmal mit ihm reden. Sie verstand nicht, wie er sie überhaupt noch ansehen konnte, nach dem, was ihr angetan wurde. Sie war nicht mehr Wert als ein Stück Dreck von der Straße und doch sah er sie an, als wäre sie kostbar.
     
    Fünf Minuten später saßen sie in seinem Cayenne.
    „Weißt du, es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mein Auto als meine Süße bezeichnet. Sie stundenlang gepflegt und mit ihr gesprochen. Ich weiß, das klingt bescheuert.“
    „Echt? Hast du keine Partnerin?“, fragte sie.
    Sie wusste nicht, welche Antwort sie darauf hören wollte.
    „Nein. Hast du es erwartet?“
    „Eigentlich schon. Wenigstens eine Freundin oder so", meinte sie leise.
    „Auch nein. Es gibt eine Vampirin in meinem Leben, aber uns verbindet nur das lebenserhaltende Blut. Sie ist wie eine Schwester für mich. Und natürlich Eli, unsere Königin. Und Paulina und Anna.“
    „Wer sind die letzten beiden, die du genannt hast?“
    „Paulina ist die Partnerin von Etienne. Eli hat sie versehentlich gewandelt. Sie wollte nur eine Bissverletzung bei ihr heilen. Paulinas Wandlung war keine Absicht gewesen. Und Anna ist die Partnerin von Nathan. Die beiden haben gerade Zwillinge bekommen. Eine neue Art. Wolf und Vampir in einem.“
    „Wow. Ihr wohnt alle zusammen?“
    „Yep. Und ich bin der einzige Single. Mittlerweile. Vor einem halben Jahr waren wir das noch alle.“
    „Aha“, mehr fiel ihr nicht ein.
    Eine neue Art? So was! Die Evolution war nicht aufzuhalten.
     
    Dorian grinste in sich hinein. Je mehr sie über andere Dinge nachdenken konnte, umso eher vergaß sie ihre Last.
    Dann fiel ihm etwas ein.
    „Sag mal, Cosimo hat dir vorhin die Hand gegeben, oder?“
    „Ja, zur Begrüßung. Er hatte unglaublich warme Hände. Warum?“
    „Fühlst du dich besser seitdem?“
    Lisa dachte nach. Wenn sie es so genau betrachtete, stimmte es. Sie fühlte sich wohl. Besser als vorher. Irgendwie … ruhiger? Nein, das traf es nicht.
    „Ja. Aber bitte mich nicht, es zu erklären", gab sie zu.
    „Überflüssig. Cosimo hat dir ohne es zu ahnen geholfen. Seine Gabe ist Wärme und Trost schenken. Nur durch eine Berührung.“
    „Oh.“
    „Und jetzt, bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte gerne bei dir bleiben. Damit du nicht alleine bist. Es soll keine Beobachtung sein, nur eine nette Geste. Ist das in Ordnung?“
    Lisa sah ihn von der Seite an, er blickte auf die Straße. Die Straße, in der sie wohnte.
    Was jetzt? Er würde sicher im Auto vor der Tür bleiben, wenn sie ihm nicht erlaubte, mit in ihre Wohnung zu kommen. Das wäre unhöflich und blöd.
    „Du kannst das Sofa haben", sagte sie daher.
    „Danke. Auch für dein Vertrauen.“
    „Wenn du mir etwas tun wolltest, wäre das schon längst geschehen. Also, warum nicht?“, meinte sie achselzuckend.
    „Du verdienst großen Respekt Lisa. Du bist stärker als du glaubst.“
    Sie entgegnete nichts.
    Dorian parkte den auffälligen Wagen an der Bordsteinkante und folgte ihr nach oben. Wieder war er über ihre Einrichtung erstaunt.
    Freundliche Farben, die Räume hell aber nicht weiß gestrichen. Eher cremefarben. Das Sofa war Weinrot, der Tisch und der Schrank

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