Koenig der Vampire II - Boeses Blut
hellbraun. Keine Teppichböden. Überall lagen glänzende Fliesen.
Das Wohnzimmer mit beigefarbener Keramik ausgelegt. Die moderne silbergraue Küche hatte schwarze Marmorplatten auf dem Boden. Das Bad komplett in Blau gehalten. In den verschiedensten Farbabstufungen.
Einzig ihr Schlafzimmer hatte er nicht betreten, das war ihr Reich. Ihre Privatsphäre. Da hatte er nichts zu suchen.
Lisa brachte ihm Decken.
„Magst du noch Kaffee?“, fragte sie unvermittelt.
„Ja, warum nicht", gab er zurück und folgte ihr in die Küche.
Sie bediente den Automaten und sah ihn durch die Spiegelung der Fensterscheibe an.
„Ich weiß gar nicht, weshalb ich von dir Respekt verdient hätte. Du gehörst zum Kopf unserer Rasse. Der Respekt gehört euch", sagte sie.
„Natürlich hast du das. Du hast dieses Martyrium überlebt. Deine Seele ist nicht zerbrochen. Dein Selbstwertgefühl ist im Keller, na schön. Aber das bekommst du auch zurück.“
Sie nickte. Bei Vampiren heilte alles, er hatte sicher recht und auch sie würde wieder normal werden. Hoffentlich.
Still tranken sie ihren Kaffee. Lisa gähnte herzhaft.
„Verzeihung", meinte sie dann.
„Schon gut. Du musst furchtbar müde sein. Heute war ein anstrengender Tag, wenn auch nur für den Geist.“
„Stimmt. Ich bin wie erschlagen", sagte sie und gähnte noch einmal.
„Geh schlafen. Ich komme schon klar. Danke für den Kaffee und die Decken.“
„Ich danke dir. Gute Nacht.“
Sie stellte die Tasse ins Spülbecken und ließ Dorian in der Küche zurück.
Er leerte auch seine Tasse, wusch sie ab und stellte sie weg. Dann überlegte er, Vincent anzurufen. Aber ein Blick auf die Uhr verscheuchte den Gedanken sofort. Es war schon nach Mitternacht.
So ging er ins Wohnzimmer, sammelte die Kissen auf dem Sofa ein und stapelte sie auf einer Seite. Die zwei Decken, die sie gebracht hatte, rochen nach Waschmittel.
Dorian warf seine Jacke auf den Boden, die Stiefel folgten. Jeans und T-Shirt ließ er an, er war ja nicht zu Hause.
Entgegen seiner Erwartung schlief er schnell ein. Und wurde von einem erschütternden Schrei geweckt. Sofort sprang er vom Sofa auf, stolperte über seine Stiefel. Er strauchelte, dann fiel ihm ein, wo er war.
Lisa!
Er lief zu der Tür, die zu ihrem Schlafzimmer führen musste. Die Einzige, durch die er noch nicht gegangen war. Unterwegs drückte er auf den Lichtschalter im Flur. Schwungvoll riss er die Tür auf, das einfallende Licht erhellte den Raum. Lisa saß auf dem großen Bett, die Augen weit aufgerissen, zitternd.
„Was ist los?“, fragte er sanft.
„Ein Traum. Nur ein Traum. Es kam alles wieder zurück", sagte sie leise.
Dorian ging auf sie zu, setzte sich auf die Bettkante.
„Es tut mir leid.“
„Das muss es nicht. Es war klar, dass es zurückkommt. Ich kann es ja nicht ewig in mir begraben. Da kannst du nichts dafür.“
„Aber ich habe dich zu dem Arzt geschleppt.“
„Ja. Aber es war richtig! Albert war das Schwein, er ist dafür verantwortlich!“, schimpfte sie.
Dorian spürte die Wut wieder in sich aufflackern. Zum Glück war der Widerling schon tot. Aber nur zu dessen Glück. Dorian hätte ihm den Schwanz scheibchenweise abgeschnitten!
Lisa schien seine Gedanken zu erraten. Sie rümpfte die Nase.
„Du riechst", stellte sie trocken fest.
Dorian hielt sich erschrocken seinen Arm vors Gesicht und schnupperte.
Himmel, wann hatte er zuletzt geduscht?
6. Kapitel
Kai und Cosimo amüsierten sich prächtig. Zu dem Homo - Treffpunkt zu fahren, hatte sich als gute Idee erwiesen. Die Zwei wurden umschwärmt und bewundert für ihre Offenheit, und von manchen auch gierig angestarrt.
Trotzdem feierten alle Besucher der Bar gemeinsam. Die Musik war nicht so laut wie in der Disco, aber noch laut genug. Kai sah zwei Mädels in einer Nische, die sich tief und innig küssten. Zwei Nischen weiter saß ein normales Pärchen, die aber anscheinend ebenso bisexuelle Interessen hatten. Sie sah nur nach den Frauen und er starrte andauernd Cosimo an.
„Wenn der Typ nicht aufhört zu gaffen, macht er Bekanntschaft mit meiner Faust", grollte Kai.
„Hä? Wer?“, fragte Cosimo.
„Der da auf der Bank. Der starrt dich an, als wollte er dich vernaschen.“
„Hmm, lass mal sehen", meinte Cosimo und beugte sich vor.
Er sah den Kerl sofort, denn als Cosimo ihm ins Gesicht sah, wurde er so rot wie eine Tomate. Das sah er sogar mir den Sonnengläsern, die seine Augen verdeckten.
Cosimo ließ absichtlich lange den Blick
Weitere Kostenlose Bücher