Koenig der Vampire II - Boeses Blut
blinzelte. War das jetzt gerade echt passiert?
Dorian hatte ihren Blick bemerkt und klärte sie auf. Nur mühsam konnte er das Lachen verdrängen.
„Das ist Vincents Gabe. Er kann alles bewegen, was er will. Auch Personen.“
„Das ist ja ...“, ihr fehlten die Worte.
Vincent kicherte.
„Das ist noch gar nichts. Kai hat was viel Besseres drauf", wehrte der König die unausgesprochene Begeisterung ab.
Kai seufzte. „Soll ich?“
„Klar!“, sagte Dorian und grinste sich einen ab.
Lisa blickte verständnislos zu Kai. Was war denn noch besser, als Dinge schweben zu lassen?
Die Frage beantwortete sich von selbst, als Kai sich in Luft auflöste. Wie auf Knopfdruck verschwand er, nicht allmählich, sondern sofort. Ohne Spur. Lisa starrte fassungslos auf den leeren Stuhl.
Jemand tippte sie auf der Schulter an. Noch immer benommen drehte sie sich um und blickte auf … Kai.
„Huh!“, rief sie erschrocken.
Dorian tippte Lisa verschwörerisch an.
„Ärgere ihn besser nie. Sonst macht er das ständig. Taucht aus dem Nichts auf, wie ein Geist und jagt dir einen Schrecken ein.“
Lisa fing sich wieder, sah fragend zu Dorian.
„Sprichst du da aus Erfahrung?“, wollte sie wissen.
Die Antwort war allgemeines Gelächter am Tisch. Alle prusteten los.
Lisa konnte sich nur wundern. Sie hatte einen steifen und unpersönlichen Haushalt erwartet. Aber das hier? Das war wie eine Familie. Und sie gehörte jetzt dazu. Einfach so.
Nachdem sich alle beruhigt hatten, hatte Lisa noch eine Frage.
„Sagt mal, wie soll ich euch denn nennen? Herr und Herrin oder König und Königin?“, fragte sie ernst.
Eli kicherte wieder.
„Weißt du, Eli ist mir am liebsten. Eigentlich heiße ich Elisabetha Catherina, aber das ist vieeel zu lang. Und er ist einfach Vincent. Obwohl die Jungs es nicht lassen können und ihn oft mit Herr anreden, und ich meistens mit Schatz", erklärte sie zwinkernd, und lächelte gewinnbringend.
Lisa nickte.
„Wir sagen auch nur Vincent. Paulina und ich. Weil, er ist ja nicht mein König und Paulina ist noch ganz neu", sagte Anna.
„Tja, das schon. Aber er hat es mir so angeboten", warf Paulina ein.
Vincent räusperte sich. „Ich bin noch da, falls ihr das vergessen habt. Aber keine Sorge, Lisa. Vincent reicht vollkommen.“
„Da bin ich ja beruhigt. Einen Herrn hatte ich lange genug! Ähm, Verzeihung", brauch es aus ihr heraus und bemerkte den falschen Ton sofort.
„Komisch, ich weiß ganz genau, was du meinst", sagte Vincent und zwinkerte ihr zu.
„Ach, wo wir schon dabei sind. Danke. Auch wenn es nicht für mich war.“
Vincent nickte langsam, einmal. Und sagte kein Wort. Eine sehr nette Geste.
„Um was geht es hier?“, rätselte Nathan.
„Och, nicht so wichtig", wehrte Lisa ab.
Fehlte noch, dass die ganze Tischrunde von ihrem ersten Jahr als vollwertige Vampirin erfuhr!
Vincent registrierte ihre Zurückhaltung und hielt sich an die unausgesprochene Bitte. Über seine Lippen würde dieses Thema nicht kommen. Außerdem wusste er ja nur, dass sie Alberts Zögling gewesen war. Und der wiederum hatte nicht den besten Ruf genossen. Er hoffte, dass dessen Schwester nun in den Staaten ein befreites Leben führen konnte. Ohne die Fesseln ihres herrischen Bruders.
Nach dem Essen verteilten sich alle im Haus. Vincent und Eli verschwanden in ihrem Zimmer. Etwas Ablenkung von den rätselhaften Gedanken um Tobias wäre jetzt ganz gut. Und Eli wusste immer, wie sie Vincent auf andere Gedanken bringen konnte. Darin war sie perfekt! Sie schaffte es mit einem Augenaufschlag, sein Gehirn vom Kopf in die Hose zu befördern. Und das nutze sie schamlos aus. Nicht, dass Vincent das irgendwie auch nur im Ansatz gestört hätte.
Nathan und Anna veranstalteten mit den Zwillingen eine Badestunde. Die große Wanne in Elis altem Zimmer, das nun stets unbewohnt war, eignete sich dafür perfekt.
Die Wanne war der Renner! Nicht nur für die Babypflege. Die Paare genossen die Vorzüge ebenso. Klar.
Kai und Cosimo wollten wieder eine Runde zocken und später noch zum Club Noir. Allerdings würde es heute sicher anders laufen, denn heute war Cosimo in wilder Stimmung.
Das war auch an den Klamotten zu sehen. Denn als die beiden um neun die Treppe herunter gingen, traute Lisa ihren Augen kaum. Sie trat mit Dorian aus der Bibliothek und sah die Zwei sofort.
Cosimo war zum Biker mutiert. Schwarze Lederhosen mit Schnüren an den Seiten. Kein Hemd, nur eine offene Lederjacke, die seine breiten Schultern noch
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