Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Menschen.
„Tobias, du solltest wissen, dass Vampire ein ausgeprägtes Revierverhalten haben. Was die männlichen Vampire betrifft. Normalerweise müsste ich dich riechen können, aber da ich das nicht tue schließe ich darauf, dass einer deiner Ahnen ein Vampir gewesen sein muss. Denn von allen männlichen Vampiren nimmt meine Nase nur Vincent wahr. Weil ich sein Schicksal bin. Die einzige Partnerin, die zu ihm passt und zusätzlich sein Zögling. Das ist noch nie vorgekommen. Nun, das nächste halbe Jahr noch, vertrage ich selbst nur sein Blut. Aber auch danach würde ich kein anderes wollen", erklärte sie.
„Aber wenn ich einen solchen Ahnen hätte, warum habe ich dann nicht diese Zähne wie ihr? Und ... ich trinke kein Blut", bemerkte er trocken.
Dann fiel ihm etwas ein. Der Gedanke, den er nicht verstanden hatte und von sich weg geschoben hatte. Jetzt ergab es schon eher einen Sinn. Tobias griff Julis Hand.
„Ich wollte dich beißen, aber ich habe den Gedanken nicht verstanden, Juli. Es war wie eine Eingebung.“
„Echt?“, erstaunt sah sie ihn an.
Vincent trat zurück an den Tisch.
„Entschuldigt bitte, wenn ich so bestimmend bin. Aber unser Doc hat jetzt Zeit. Wir können sofort hinfahren.“
„Klar.“, Tobias stand sofort auf.
Er wollte endlich wissen, was Sache war.
10. Kapitel
Lisa packte sich eine Reisetasche mit den nötigsten Sachen zusammen. Dorian stand an den Türrahmen ihres Schlafzimmers gelehnt und füllte die Öffnung beinahe aus. Lisa konnte sich gar nicht sattsehen an ihm. Sie hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Dorian war keine Gefahr für sie. Er war ihre Medizin. Keine weitere Sucht - sondern eine ersetzende!
Immer wieder musste sie ihn ansehen, daher dauerte das Packen auch länger als gedacht. Dorian kommentierte das nicht. Schweigend und lächelnd sah er ihr zu. Nie und nimmer hätte Lisa erwartet, dass ihr Leben, was ja durchaus noch sehr lange war, sich zu einem glücklichen Leben wenden würde.
Endlich hatte sie alles beisammen und zog den Reißverschluss der Tasche zu.
„Fertig", bemerkte sie unnötigerweise.
„Dann lass uns fahren.“
Dorian hielt ihr seine Hand hin und sie griff gerne zu. Mit ihm fühlte sie sich ganz. Irgendwie komplett. Ihre Ängste und Selbstzweifel waren verschwunden.
„Ich bin ein wenig nervös", musste sie dann doch zugeben.
„Musst du nicht. Die sind alle nett. Cosimo und Kai kennst du doch schon", beruhigte er sie.
„Ich weiß. Trotzdem, Vincent ist der König.“
Dorian musste schmunzeln. Da hatte sie recht. Für ihn war es so normal, weil er ihn schon so lange kannte. Lange Zeit, bevor er der König geworden war. Aber für Lisa war er die oberste Person ihrer Rasse. Der unnahbare König der Vampire.
Als die dann am Haus ankamen, war die Garage bis auf Nathans roten Van leer. Der Nitro war die perfekte Familienkutsche, kam Dorian plötzlich in den Sinn. Was für ein Zufall!
Und so wie es aussah, waren alle anderen ausgeflogen.
„Tja, ich glaube, momentan ist nur die kleine Familie im Haus", sagte Dorian zu Lisa, als sie ausstiegen.
„Schonfrist", meinte Lisa dazu.
Aber nur bis zum Abendessen. Nathan und Anna hatten Lisa zwar freundlich begrüßt, aber ängstlich war sie immer noch.
Zwischendurch kamen auch Cosimo und Kai nach Hause, doch die kannte sie ja schon. Sie freuten sich, dass sie und Dorian ein Paar waren.
Denn das waren sie nun wirklich. Lisa war sich dessen gar nicht bewusst gewesen. Erst als Cosimo es ansprach, hatte sie das realisiert.
„Zu jedem Topf gibt es ein Deckelchen. So sagte ein nettes Sprichwort der Menschen“, bemerkte Lisa.
„Richtig. Und meines ist Kai", sagte Cosimo lächelnd.
„Ihr beide seid faszinierend. Wenn man es nicht weiß und ihr keine Show abzieht, dann glaubt man ehrlich nicht, dass ihr zusammen seid. Als Paar", gab sie zu.
Jetzt, wo sie die beiden außerhalb der Discobeleuchtung betrachten konnte - sie standen Dorian in nichts nach. Obwohl ihr Dorian am schönsten vorkam. Natürlich. Selbst Nathans bunte Augen hatten sie zwar begeistert, weil es so selten war, aber Anziehung gleich null.
Lisa genoss Dorians Duft in der Nase, der momentan sehr beruhigend auf sie wirkte.
Kurz vor dem Abendessen, Lisa ging gerade mit Dorian die Treppe herunter, kamen Etienne und Paulina nach Hause.
Zuerst bedachte Etienne Lisa mit einem argwöhnischen Blick, dann war er aber freundlich. Paulina, die nichts von seiner Vision wusste, schlang Lisa die Arme um den Hals.
„Hui,
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