Koenig der Vampire II - Boeses Blut
betrifft“, sagte Vincent und zwinkerte erneut.
Sie waren beim Zimmer angekommen. Aus dem Bad nahm er sich ein Glas und füllte es für Tobias mit seinem Blut.
„Morgen probieren wir aus, ob du die Fänge kontrollieren kannst", sagte er zu ihm und reichte ihm das Glas.
„Du meinst, ich soll dich dann beißen?“, Tobias war etwas verunsichert.
Die Vorstellung war eigenartig, seine Zähne in Vincent zu versenken. Sofort hatte er Kai und Cosimo vor Augen. Die Tatsache, dass die beiden schwul waren, störte ihn nicht, aber er selbst so nah an Vincent?
Er würde wohl nicht drum herum kommen.
„Sicher. Du musst das doch irgendwann lernen. Aber mach dir keine Sorgen, an meinen Hals kommst du mir nicht.“
Tobias atmete erleichtert auf. Dann kippte er den Inhalt des Glases in einem Zug herunter. Die Wirkung war wie beim letzten Mal, vermutlich würde es immer so sein.
Vincent verzog sich kommentarlos, aber schmunzelnd.
Juli hingegen genoss die Wirkung, die Vincents Blut in Tobias Körper auslöste. Sehr sogar.
Trotz der wunderbaren Tatsache, dass die Angestellten die Spuren des Anschlags vor der Tür komplett beseitigt hatten, blieb Eli unruhig. Genauso ging es Cosimo und Kai.
„Ich werde den Verdacht nicht los, dass wir den Anschlag zu verantworten haben", murmelte Kai.
„Ja. Ich auch. Obwohl es keinen Sinn macht, uns zu verurteilen. Oder Nathan und Anna. Das Schicksal wählt und wir fügen uns. Nicht, dass ich was dagegen hätte", bekannte Cosimo.
„Oh, ich auch nicht. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich. Und ich kann es gar nicht oft genug sagen.“
Kai fasste Cosimo an die Wange und der schmiegte sich genießend an die große Hand.
„Und genauso weißt du, dass ich dich auch liebe", gab Cosimo zurück.
Kai beugte sie zu ihm und küsste ihn sanft. Ihre Beziehung wechselte zwischen zärtlicher Liebe und wildem Verlangen, manchmal so schnell wie ein Wimpernschlag.
Und sie genossen beide Seiten. Kai war glücklich, jemanden gefunden zu haben, mit dem er sein Leben verbringen wollte. Und Cosimo? Er war in seinem Leben noch nie so frei gewesen. Kai hatte sein Leben auf den Kopf gestellt, die Fassade eingerissen, sein Herz erobert. Was war daran falsch? Wen störte das so sehr, dass ein Anschlag auf ihr zu Hause verübt wurde?
Das Schweineblut war ein deutliches Zeichen, Cosimo verstand es als Ausdruck für den Unmut, welche Schweinereien in diesem Haus stattfanden. Nun, das lag aber am Auge des Betrachters. Niemand hier störte sich daran. Ebenso wenig wie an Nathan und Anna, die als erstes gemischtes Paar ein Beispiel für friedliches Zusammenleben der Vampire und Wölfe waren. Und die Kleinen? Ehrlich und ernsthaft ein Wunder der Natur.
Doch was nützten Spekulationen? Wenn eine Gefahr bestünde, würde sich das früher oder später zeigen. Also stellte Cosimo seine rätselhaften Gedankengänge ein.
2. Kapitel
Leider zeigte es sich früher als später.
Am nächsten Morgen herrschte heilloses Durcheinander im Haus. Das Personal war verwirrt und lief rastlos umher. Es gab keinen Strom!
Alles tot. Nicht ein Funken Saft steckte mehr in den Leitungen.
Vincent war nahe dran, die Beherrschung zu verlieren.
„Schatz, du hast gesagt, wir leben weiter wie bisher. Du fandest es nicht beunruhigend!“, erinnerte Eli ihn an seine gestrigen Worte.
Vincent brummte etwas Unverständliches und trabte in sein Büro.
Nathan war der große Denker, er als einziger war auf die Idee gekommen, das städtische E-Werk anzurufen. Die Handys funktionierten ja schließlich.
Nur, es war keine Störung im Netz bekannt. Da Vincents Haus etwas abseits lag, hatte es einen eigenen Stromverteilerkasten für die Versorgung. Der freundliche Mitarbeiter des E-Werks sagte am Telefon zu, einen Techniker zu schicken.
Da Vincent nicht ansprechbar war, erklärte Nathan Eli die Sachlage. Anschließend lief er nach draußen, um sich den Kasten anzusehen. Es waren vielleicht dreihundert Meter vom Haus aus, Nathan sah aber schon von Weitem die Bescherung.
Das Ding war abgebrannt. Kohlrabenschwarz und verformt. So schnell würde hier kein Strom fließen.
Auf den Techniker zu warten, erschien Nathan sinnlos, deshalb lief er zurück.
„Jemand hat das Ding abgefackelt", rief er Eli zu, die am oberen Treppenende stand.
„Scheiße!“, war ihr einziger Kommentar.
„Oh ja, verfluchte Scheiße! Wir werden mindestens eine Woche ohne Strom sein", fluchte Kai.
Er hatte alles mit angehört.
Jetzt war
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