Koenig der Vampire II - Boeses Blut
nicht mehr die Frage, ob sie in Gefahr waren, sondern eher warum.
„Wer tut denn so was?“, fragte Paulina, die neben Eli stand.
„Jemand, der echt einen Hals auf uns hat. Auf mindestens einen von uns“, erklärte Cosimo ihr.
„Hast du nichts gesehen?“, wandte sich Nathan an Etienne.
„Nix, Nada. Alles Dunkel. Wenigstens in dieser Richtung. Das Einzige was sich da zuordnen lässt war … na, ich habe gesehen, dass wir alle bei Juli wohnen", gab er zu.
Bisher wusste nur Vincent davon. Doch den hatte es eher wenig gekümmert.
„Wäre eine Alternative, bis der Strom wieder fließt", gab Eli zu.
„Dann rede mal mit deinem Gatten ...“, schlug Kai vor.
„Mach ich, jemand von euch kann unterdessen Juli fragen", gab Eli zurück.
Seufzend löste sie sich vom Geländer und ging zum Büro.
Ohne Klopfen trat sie ein, Vincent hockte hinter dem Schreibtisch. Den Kopf in die Hände gestützt starrte er ein Loch in die Wand.
„Wir sollten Etiennes Bildern folgen und zu Juli gehen. Der Stromverteiler draußen wurde abgebrannt.“
Vincent löste sich langsam aus seiner starrenden Haltung.
„Wenn sie einverstanden ist. Wir können wohl kaum ohne Strom hierbleiben, wie soll das mit den Kleinen gehen?“
„Noch ein Grund mehr, das Haus zu verlassen. Wenigstens für eine Zeit lang", sagte Eli leise.
„Komm her", sagte Vincent und breitete die Arme aus.
Eli ließ sich nicht lange bitten und kuschelte sich auf seinen Schoß.
„Ich liebe dich und deinen Verstand", flüsterte er.
„Ach Vincent. Ich weiß nicht wer uns Böses will, oder warum. Aber wir haben die Verantwortung für das Volk. Du und ich. Wir schaffen das schon.“
„Ich wünsche mir, dass du recht behältst. Komm, lass uns mit Juli reden", sagte Vincent und schob sie von sich herunter.
„Hab schon jemand zu ihr geschickt. Ich denke, sie stimmt ohne Umschweife zu.“
Gegenüber im Gästezimmer geschah auch genau das.
„Aber natürlich! Packt euer Zeug, dann fahren wir zu mir. Es ist Platz genug!“, erklärte Juli fest.
„Danke", sagte Nathan aufrichtig.
„Quatsch. Ihr würdet das auch für mich tun. Beziehungsweise habt ihr schon, denn ich bin ja hier. Mit Tobias. Außerdem stehe ich so tief in Elis Schuld, das kann ich nie im Leben wieder gut machen. Da bin ich gerne eine Zeit lang euer Gastgeber – auch wenn es hundert Jahre werden.“
„Ich glaube nicht, dass es so lange dauert, neuen Strom zu bekommen", sagte Nathan lächelnd.
„Ähm, hast du auch bedacht, dass du damit dein Haus zur Zielscheibe machst?“, fragte Tobias.
„Oh, da mache ich mir keine Sorgen. Wenn ich es anordne, ist das Haus eine uneinnehmbare Festung!“, sagte Juli unbekümmert.
„Du musst es wissen", konterte er.
In diesem Moment traten Vincent und Eli in den Raum.
„Alles klar. Wir können loslegen!“ Juli lächelte.
„Du bist wirklich eine Freundin“, sagte Vincent und sah sie dankbar an.
„Das bin ich gerne. Wirklich", gab sie zurück.
Somit begann das große Packen. Taschen mit Kleidung und dem üblichen Badezimmerzeugs wurden in die Autos gepackt. Das meiste Gepäck hatte Vince und Jules. Kein Wunder, alleine die Windeln für mindestens eine Woche ...
Zwei Stunden später fuhren sie los. Aber nacheinander, im Abstand von fünf Minuten. Alle mit verschiedenen Fahrtrouten. Nur sollte ihnen jemand folgen wollen, würde es reichen, einem der Wagen hinterher zu fahren. Es erschien beinahe überflüssig, einen solchen Aufwand zu betreiben.
Vincents Haus war ja auch gefunden worden, so wäre das von Juli auch nicht schwieriger auszumachen. Wenn es jemand finden wollte, dann tat er das sicherlich auch. Eine andere Frage war, ob der oder diejenige dann auch dort hineinkäme. Wahrscheinlich nicht.
Sie hatten keine Chance, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Es gab ja keine Anhaltspunkte, nichts. Nach wem sollten sie suchen?
Nach einem gestörten Vampir, dem Vincents Führungsstil nicht passte? Oder einem Schwulenhasser? Womöglich steckte auch ein Wolf dahinter, der die Verbindung von Anna und Nathan unhaltbar fand. Blieb nur die Hoffnung, dass sich der Täter selbst verraten würde. Oder sich offen zeigen.
Bis dahin waren ihnen die Hände gebunden.
Juli und Tobias waren zusammen mit Vincent und Eli als Erstes los gefahren. Juli wies ihre Leute an, ein paar Zimmer zu richten. Heinrich kümmerte sich darum, dass die anderen Fahrzeuge das Tor passieren durften. Sonst herrschte striktes Zutrittsverbot, so wie es zu
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