Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Kriegszeiten gewesen war.
Nathan und Anna kamen als Nächstes. Die Kleinen wurden bestaunt und bewundert.
Nach und nach trudelten alle ein, bezogen ihre Übergangszimmer. Es war auch keine Frage gewesen, dass Sandra sie begleitete. Juli wollte sowieso, dass Sandra bei ihr im Haus wohnte. Heinrich schaute zwar etwas verdutzt, sagte aber keinen Ton. Das würde er nicht wagen.
Juli hatte ein üppiges Mittagessen in Auftrag gegeben. Ein kleiner Beitrag zum Abbezahlen ihrer Schuld. Eli verlangte das nicht, im Gegenteil. Sie wollte keine großen Gegenleistungen. Sie war zufrieden mit Julis Freundschaft.
Und die war ihr sicher, vor allem da Tobias und Vincent nun so eng verbunden waren.
Anna fühlte sich eigenartig fremd in Julis Haus. Jahrelang, ach was, Jahrzehnte lang, war sie hier ein und ausgegangen. Jetzt fühlte sie sich wie ein Gast. Zuhause war sie nun bei Nathan, endgültig und unveränderbar.
Unbemerkt von den Wölfen und Vampiren im Haus stand etwas abseits von dem Tor ein unscheinbares Auto. Zerbeult und alt, mit schmutzigen Scheiben und diversen Schrammen.
Die Person, die hinter dem Steuer saß, fluchte heftig. In diese Festung war kein Hineinkommen, das war glasklar.
Was nun? Plan B ? Leider gab es keinen.
Eine neue Strategie musste her.
Diese Person wusste alles über Vincent und die anderen in seinem Haushalt waren ebenso leicht zu lesen gewesen. Auf dem Beifahrersitz lag ein dicker Ordner. Voll mit gesammelten Informationen. Hervorragende Spionagearbeit.
Was eignete sich als Plan B, was war die Lösung?
Ahh, da gab es doch eine Kleinigkeit.
Das zu vergessen war töricht gewesen!
Mit einem hässlichen Grinsen auf dem Gesicht startete die Person den Wagen und fuhr davon. Das neue Ziel lag in einer beschaulichen Wohngegend.
3. Kapitel
Ines
kam gerade von ihrem Einkauf zurück. Die Taschen stellte sie neben der Tür ab, um ihren Schlüssel herauszusuchen. Etwas Weiches legte sich über ihr Gesicht. Dann war alles Schwarz.
Als sie wieder zu sich kam, fehlte ihr jegliche Orientierung. Benommen sah sie sich um. Der Raum, in dem sie sich augenscheinlich befand, war düster. Nackter Stein zierte die Wände. Es roch moderig.
Lieber Gott, wo bin ich denn hier?, fragte sie sich.
Und wie war sie hierher gekommen? Sie war doch eben noch vor ihrer Haustür gewesen. Und jetzt? Sie war in einem Keller, saß auf einem Bett, die Laken unter ihr waren schmutzig. Sie schüttelte ihren benommenen Kopf und wollte sich mit den Händen über das Gesicht reiben. Doch das ging nicht. Ihre Arme waren festgebunden! Metallene Fesseln schlangen sich um ihre Handgelenke. Ihre Uhr war verschwunden.
Oh nein, nicht diese Uhr!
Die hatte sie von Eli bekommen! Zu Weihnachten. An dem letzten Weihnachtsfest, das Eli bei ihnen verbracht hatte, bevor sie … verschwand.
Ines schluchzte. Wie lange war sie schon hier? Es gab kein Tageslicht, kein Fenster. Nur eine schmutzige Glühbirne, die den Raum nur notdürftig erhellte.
Warum war sie hier? Sie hatte doch niemandem etwas getan. Die Tränen rannen ihre Wangen herunter. Sie wusste nur zu gut, wie so etwas endete. Ihr Ehemann erzählte oft genug davon. Bei Gericht gab es viele Fälle von Entführungen. Die meisten endeten tödlich. Für das Opfer. War es das? Wollte man Geld von ihrem Mann erpressen, saß sie deshalb hier?
Davon hatten sie genug. Sie waren zwar nicht wirklich reich, doch Ines hatte stets darauf geachtet, dass genügend für das Alter vorhanden war. Und Elis Konto gab es auch noch, da waren jetzt über dreißigtausend drauf. Sie würde es wohl nie brauchen, doch Ines wagte es nicht, das Konto aufzulösen.
Irgendwann musste ihr Entführer ja auftauchen, dann würde sie ihn danach fragen.
Die Zeit verging, nichts tat sich. Ines hörte nichts. Keine Autos, die vorbei fuhren. Keine Schritte im Haus über ihr. Sie kam sich alleine und verlassen vor. Was, wenn niemand kam? Würde man sie hier einfach sterben lassen?
Nicht zu wissen, wie viel Zeit vergangen war, seit sie vor ihrer Haustür verschleppt wurde, zermürbte sie. Bald war sie sich sicher, dass niemand kommen würde. Keiner, der ihr Wasser brachte, oder etwas zu essen. Sie würde hier sterben.
Dann begann sie, zu beten.
Eli und Vincent waren absolut ahnungslos bezüglich der Lage, in der sich Ines befand.
Der Entführer hatte nicht vor, sie allzu schnell in Kenntnis zu setzten.
Der Zeitpunkt würde noch früh genug kommen. Zwei volle Tage würde er warten, bis diese Menschenfrau
Weitere Kostenlose Bücher