Koenig der Vampire II - Boeses Blut
von ihm begutachtet werden. Den Ballsaal, der kaum noch als solcher diente, war besonders faszinierend für Kai. Cosimo hingegen langweilte sich. Er kannte diese Flure und den Saal zur Genüge. Zu ihren Versammlungen war er oft genug mit Vincent und den anderen hier gewesen.
Paulina, Lisa, Dorian und Etienne hatten sich in ein Wohnzimmer verkrümelt und spielten seit Stunden. Paulina hatte die Regeln des uralten Kartenspiels schnell verstanden und zog alle über den Tisch, was Etienne als Anfängerglück bezeichnete. Lisa kommentierte, es sei Begabung.
Zu guter Letzt noch Juli, Vincent und Eli. Die in Juliettas kleinem Büro saßen. Zuvor hatten sie sich das Malheur von außen angesehen. Es war genauso schlimm, wie Juli vermutet hatte. Von der Dachfläche über die Fassade bis hin zu beinahe allen Fenstern. Die stinkende Brühe hatte sich wie ein Film auf das Haus gelegt. Die Terrasse und der Bereich vor der Eingangstür waren auch betroffen. Die Autos nicht, denn die hatte Heinrich etwas abseits parken lassen. Neben Julis Fuhrpark, der ein gutes Stück weit rechts vom Haus aufgereiht stand. Dazu noch überdacht.
Sie machten sich eine Liste. Mit wem hatten sie Differenzen gehabt in der vergangenen Zeit? Wer kam, aus welchem Grund auch immer, infrage für die Anschläge? Nach langem Überlegen und Grübeln hatten sie fünfzehn Namen auf dem Blatt.
Doch keiner war der Zutreffende, was sie jedoch nicht ahnen konnten. Den eines hatte Vincent nicht in Betracht gezogen, nämlich dass der Attentäter gar nicht von diesem Kontinent stammte!
Und das war leider ein großer Fehler.
T sonnte sich unterdessen in seinem Erfolg. Dass dieser Anschlag geglückt war, versetzte ihn in Hochstimmung. Er machte sich keine Sorgen, dass die für Morgen ausgedachte Aktion schief gehen könnte. Selbst die überaus hohe Summe, die Sven dem Piloten gezahlt hatte, störte ihn nicht. Warum auch, er hatte Milliarden zusammengerafft, was machten da schon läppische dreihunderttausend?
Am Nachmittag war T sogar unten gewesen und hatte an der Kellertür gelauscht. Die Frau hatte gewimmert, sie war also noch am Leben gewesen. Etwas mehr als einen Tag würde er sie noch da drin schmoren lassen, dann würde der große Showdown beginnen.
Er freute sich schon darauf, Vincents Gesicht zu sehen. Oh ja, das würde ein Fest für die Sinne, wenn er dem König sagte, was er verlangte. Oder besser noch, vielleicht sollte er die Königin direkt mit seinen Forderungen konfrontieren. Wie er gehört hatte, besaß sie ein großes Herz. Und eben dieses würde ihr nicht erlauben, die menschliche Ziehmutter sterben zu lassen. Mit einer Vampirin würde er sicher auch besser fertig werden, als mit dem König. Der war ja bekanntermaßen früher Soldat gewesen.
Die Vorfreude auf das Treffen mit der Königin ließ seinen Schwanz anschwellen. Zeit, dass Sven ihm einen Dienst erwies. Denn im Grunde genommen war es T egal, in welchem Körper sich das Loch befand, in das er stieß. Das Einzige, was zählte, war er selbst.
Und dieser demütige kleine Mischling war ihm sowieso hörig, er würde alles für T tun. Dazu gehörte halt auch, auf Verlangen seinen Hintern hinzuhalten. Und Sven machte nicht den Eindruck, als gefiele ihm das nicht. Er hatte sich noch nie beschwert.
5. Kapitel
Am folgenden Morgen war wieder einigermaßen Normalität in Julis Haus eingekehrt. Der schreckliche Geruch war beinahe verschwunden. Nach dem das Haus von außen wieder sauber gewesen war, hatten sie fast alle Fenster aufgerissen und gut durchgelüftet.
Auch jetzt standen die Fenster des großen Esszimmers offen. Das Frühstück unterschied sich kaum von dem, was bei Vincent im Haus serviert wurde. Der Tisch war schon beinahe überladen, doch kaum etwas blieb übrig.
Die Stimmung war allerdings mit gespannter Erwartung zu beschreiben. Nervosität schlich sich ein, was kam wohl als Nächstes? Die Sache mit der Jauche war bestimmt nicht das Letzte. Und da sollten sie leider recht behalten.
Eine Stunde später wurde ein Paket abgegeben. Der Pförtner ließ den Boten aber nicht aufs Gelände, sondern nahm das Paket stellvertretend an. Heinrich brachte es dann zu Juli.
Adressiert war es aber nicht an sie, sondern an Vincent.
Der Geruch, der aus dem Päckchen strömte, ließ Böses ahnen. Trotzdem öffnete Vincent es.
„Uuh, das ist ja eklig", kommentierte er den Inhalt.
Eli warf einen Blick hinein.
Eine Katze lag darin, offenkundig die Kehle aufgeschlitzt. Das
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