Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Zähne mit Blut benetzt.
Das sah Paulina auch im Dunklen.
Oh, verdammte Scheiße! , sie hatte Sandra vergessen.
Paulina krabbelte von dem nun toten Vampir weg und sah nach Sandra. Sie kauerte auf dem Boden, das Eisen steckte noch in ihrem Bauch. Der Schmerz und auch der Schreck über dieses Ereignis waren ihr deutlich anzusehen.
„Nicht raus ziehen!“, warnte Paulina sie.
Im gleichen Moment ging das Licht im Zimmer an. Eli und Lisa stürmten herein, kurz darauf auch Nathan, Cosimo und Kai. Die Situation erschloss sich allen durch das Bild, dass sie im Zimmer erwartete.
„Oh, nein!“ Eli stöhnte auf, als sie Sandra sah.
Sofort lief sie zu ihr. Die Ärmste hockte mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht zwischen Schrank und Wand.
„Es tut so weh!“, hauchte sie.
„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Lisa planlos.
„Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Ein Krankenhaus für Menschen oder Eli“, stellte Kai sachlich fest.
13. Kapitel
Sandra sah Eli gequält an. Tränen schwammen in ihren Augen.
„Bitte hilf mir, ich sterbe. Ich will noch nicht gehen“, flüsterte sie.
Eli griff ihr Gesicht mit den Händen, strich eine Träne von ihrer Wange.
„Ich kann es versuchen, aber es gibt keine Garantie. Du hast nur achtzig Prozent“, gab Eli zu.
Prüfend blickte sie Sandra an, die Verzweiflung, die in dem Gesicht zu lesen war, erschien Eli nur allzu deutlich. Sie war nicht bereit zu sterben. Beinahe bettelnd war der Ausdruck ihrer Augen, auch wenn es keine Garantie gab, die Wandlung zu überleben, sah sie es als einzige Hoffnung.
„Mach es einfach“, wisperte Sandra.
Cosimo griff Eli an die Schulter. Er versuchte, ihr Halt zu geben. Eine solche Entscheidung war schwer. Sandras Leben würde sich noch mehr verändern, als es das sowieso schon getan hatte. Wenn sie es schaffte, zu überleben. Cosimo sah deutlich, dass Sandra mit ihrer Selbsteinschätzung recht hatte. Sie würde es nicht schaffen, selbst wenn sie sofort in eine Klinik gebracht würde. Das Eisen in ihrem Bauch war blutverschmiert. Wie an einem Rettungsanker klammerten sich ihre Hände daran fest, um es in ihrem Körper zu halten. Eli war ihre einzige Chance, besser gesagt, Elis Blut.
Den einzelnen Schuss hatten auch die anderen draußen gehört. Vincent drehte sich um seine eigene Achse und rannte zum Haus. Den Angeschossenen ließ er achtlos zurück. Seine Eli war da drin. Juli, die anderen Frauen!
So ein verdammter Mist. Sven war ein Lockvogel gewesen!, schalt er sich selbst.
Vincent stieß die Haustür so fest auf, dass sie gegen die Wand knallte und die Klinke ein Loch im Putz hinterließ.
„Eli!“, brüllte er.
Am oberen Treppenende erschien Nathan.
„Wir sind alle in Julis Zimmer. Sandra hat's erwischt!“, rief er ihm entgegen.
„Scheiße!“, keuchte Vincent.
Tobias folgte ihm auf dem Fuße. Vincent hörte, wie er entsetzt die Luft einsog.
Mit donnernden Schritten liefen die beiden die Treppe herauf. Im Gleichschritt. Ein unbeteiligter würde das Geräusch wohl eher einem Elefanten zuordnen.
Vincent fand Eli, die vor Sandra hockte. Und, oh. Nein verdammt! Sandra hatte ein Brecheisen in ihrem Bauch stecken. Hinzu kam, dass ein toter Vampir auf dem Boden lag. Juli stand daneben, als Wölfin. Das weiße Fell mit Blut verschmiert. Wie ein siegreicher Jäger stand sie neben dem Leichnam. Das war T, ganz sicher. Wer sollte es sonst sein?
„Gut gemacht, Juli“, kommentierte er.
„Vincent. Sie möchte, dass ich ihr helfe. Wir haben schon darüber gesprochen, aber da war die Situation noch anders. So wie es aussieht, bin ich ihre einzige Wahl“, erklärte Eli knapp.
„Was überlegst du dann noch?“, fragte er verständnislos.
„Ich habe Angst, dass die Verletzung nicht heilt. Angst dass ich versage.“
Vincent hörte ihre Verzweiflung heraus.
Tobias, der kurz nach Vincent das Zimmer betreten hatte, blickte sich um. Der Raum kam ihm überfüllt vor, obwohl ausreichend Platz für die vielen Leute da war. Kai lehnte an der Wand. Cosimo stand bei Eli, die vor seiner Mutter hockte. Paulina lehnte am Schrank und blickte auf die beiden herunter. Davor lag ein offensichtlich toter Vampir, mit einer wunderschönen weißen Wölfin, die danebenstand. Seine Juli. Nathan war neben dem Türrahmen, hielt sich abseits. Tobias kam sich vor, als hätte er eine Standbildszene betreten. Sein Kopf wollte nicht registrieren, was er da sah.
Dann kam plötzlich wieder Leben in ihn.
„Mama!“, sagte er beinahe atemlos.
Es
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