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Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Titel: Koenig der Vampire II - Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R Nikolay
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die Bemerkung fallen lassen, sie hätten alle Hummeln im Hintern. Darauf hatte Vincent nur gebrummt, sie sollte sich schleunigst wieder nach oben verziehen.
    Dumm nur, dass Vincent nicht auch das bedacht hatte, was Juli im Sinn hatte. Die Frauen postierten sich so, dass sie den kompletten Garten im Blick hatten. Julis Haus besaß große Fenster mit bodenlangen Vorhängen. Lisa und Eli waren an der Südseite postiert, ein unbenutztes Gästezimmer diente ihnen als Ausguck. Juli, Paulina und Sandra hatten Julis Zimmer gewählt. Es war das Zweite auf der Nordseite, das einzige der Etage mit einer großen Fensterfront. Vor den Fenstern befand sich ein kleiner Balkon. Juli hatte erst überlegt, in ihre Wolfsgestalt zu wechseln, doch das weiße Fell wäre zu verräterisch. Egal ob hinter den Glasscheiben oder auf dem Balkon.
    Ab und an sah sie einen der Wölfe auf dem Rasen Patrouille laufen. Dunkel angezogen bewegten sie sich beinahe unsichtbar in der Natur. Jedoch konnten sie Julis gute Augen nicht täuschen, sie hoffte nur, T würde die zwei Wölfe nicht sehen können.
     
    Nichts tat sich. Sogar die Atmosphäre schien die Luft angehalten zu haben. Kein Lüftchen, kein Hauch strich um das Haus. Die Luft hing unbewegt und still. Auch die Vögel sangen nicht. Juli vermutete, dass das Feuer sie verschreckt hatte.
    Langsam verschwand die Sonne hinter den Baumwipfeln. Sank stetig, bis nur noch ein schwacher Schein vorhanden war. Kurz darauf war es stockdunkel. Der Mond würde erst spät aufgehen und die wenigen Sterne, die durch die Wolkendecke lugten, spendeten kein Licht.
    Jetzt mussten sie sich auf ihre Sinne verlassen. Juli dankte der Natur für ihre gute Nase und die guten Ohren.
    „Vergiss nicht, geh kein Risiko ein“, mahnte Juli an Sandra gerichtet.
    „Ja. Ich habe es dir doch hundert Mal gesagt“, gab sie fast beleidigt zurück.
    Nichts lag Sandra ferner, als diese Waffe benutzen zu müssen. Klein und schwer lag sie in der Tasche ihrer Weste. Sofort griffbereit, wenn es sein musste. Sie hoffte, es würde nicht dazu kommen. Paulina knackte nervös mit ihren Fingern, das wiederum machte Juli nervös.
    „Diese Warterei ist ätzend!“, beschwerte sich Paulina.
     
    Den Flur runter war es nicht besser. Eli spielte an ihren Fingern herum, zupfte fortwährend an der Haut. Lisa kaute immer wieder auf ihrer Unterlippe. Sie hatte sich schon zwei Mal gebissen. Die Augen der beiden hatten keine Schwierigkeiten, die nachtschwarze Umgebung abzusuchen. Aber – nichts!
    Die Jungs unten, einschließlich Vincent, waren mittlerweile so energiegeladen, dass sie ständig die Schultern rollen ließen. Die Hände wurden unruhig zu Fäusten geballt und wieder geöffnet. Kai setzte sich immer mal wieder hin, sprang aber kurz danach wieder auf. Nathan ließ seit Stunden sein Messer auf und zuschnappen. Das Geräusch begleitete sie so monoton wie das Ticken einer Uhr.
    Es war eine angespannte Situation, jeder wartete auf den Moment, in dem er vorpreschen konnte. Wie Soldaten auf Abruf, wartend auf den Einsatzbefehl. Wäre die Spannung in der Luft mit Bindfäden gewoben, würde man sich in dem Raum nicht mehr bewegen können.
    Dann fiel ein Schuss. Ein Einziger. Dem Klang nach zu urteilen, von vorne am Tor, nahe dem Grundstückseingang. Vincent stürmte als Erstes zur Tür. Dorian und Nathan passierten die Tür zeitgleich, das Holz knarrte bedrohlich, als sich die beiden großen Kerle durch den Rahmen quetschten.
    Dass die auch nie einzeln durchgehen können!, bemerkte Kai im Geiste.
    Naja, nie war übertrieben, aber wenn Eile geboten war, wollte jeder der Erste sein.
     
    Vincent fand Pietro in der Einfahrt. Zehn Meter vom Tor entfernt. Auf dem Boden lag ein angeschossener Vampir. Jung erschien er, dem Aussehen und dem Geruch nach. Ein Mischling, noch nicht lange ein erwachsenes Mitglied der Vampirrasse.
    Er jammerte leise, hielt sich das angeschossene Bein.
    Als Vincent vor ihm stehen blieb, sah er verschüchtert auf.
    „Bitte, bringt mich nicht um. Ich … ich bin nicht T“, flehte er.
    „Ach, und wer bist du?“, fragte Vincent ihn.
    „Mein Name ist Sven. T hat mich geschickt, ich sollte probieren, ob man hier einfach so reingehen kann.“
    „Hä? Für wie blöde, hält der uns denn? Brennt das Häuschen nieder und denkt, dann ist der Weg ja frei, oder wie?“, Vincent war fassungslos.
    „Mir teilt er seine Ideen und Pläne nicht mit. Ich mache nur, was er verlangt“, jammerte Sven wieder.
     
    Nathan zog Cosimo beiseite.

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