König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
annähernd einer Wagenladung Energie-Drinks gleich.
Funken stoben durch ihren Körper, jedenfalls fühlte es sich so an. Ihre Muskeln erzitterten unter der ungeheuren Kraft. Ihre Haut kitzelte und kribbelte, als läge sie in einem Ameisenhaufen.
Und es fühlte sich ganz und gar nicht falsch an.
Als die Wirkung verebbte, schlug sie die Augen auf und sah Etienne an, der sie aufmerksam musterte.
„Und?“, fragte er.
„Ehrlich? Das ist der Hammer! Ist das immer so?“
„Ähm, ja. Also verträgst du mein Blut?“
„Scheint so. Das war ein Mega - Turbo - Energie - Drink!“
„So würde ich das nicht nennen. Es ist lebensnotwendig.“
„Oh, sicher. Aber das Gefühl ist trotzdem ...“, sie ließ es unausgesprochen.
„Glaub mir, ich weiß es. Und es gibt nur eine Art das noch zu toppen!“, sagte er schnaubend.
„Was?“, fragte sie.
„Hätte ich bloß den Mund gehalten“, nuschelte Etienne.
Paulina legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.
„Also gut. Du hast gefragt. Die einzige Art und Weise, dieses berauschende Gefühl und die Kraft noch zu steigern, ist während dem Sex zu trinken. Gegenseitig. Deshalb auch das Mosaik unten in der Halle.“
Paulina ließ das Gesagte kurz sacken.
„Ähm, welches Mosaik?“
„Stimmt. Du bist ja noch gar nicht aus dem Zimmer heraus gekommen“, stellte er fest. „Komm, ich zeige es dir.“
Etienne stand von dem Stuhl auf und öffnete die Zimmertür. Paulina folgte ihm zögerlich.
Den Flur entlang ging es auf eine Balustrade, von der zwei Treppen in die große Halle unter ihnen führten. Das Bild auf dem Boden stach ihr sofort ins Auge.
„Wow. Das ist ja … beinahe schon pornographisch“, sagte sie leise.
„So kann man es auch sehen“, meinte Etienne dazu.
„Und wenn wir schon dabei sind, kann ich dir auch den Rest des Hauses zeigen. Denn du wirst für mindestens ein Jahr hierbleiben müssen.“
Paulina machte große Augen.
„Wegen dem Trinken. Von mir oder auch von Eli, das werden wir sehen", erklärte er knapp.
Dann lief er mit ihr durch das Haus. Er stellte sie den anderen vor, die sie noch nicht gesehen hatte. Von Vincent war sie sehr beeindruckt. Er strahlte eine Autorität aus, die nicht anzuzweifeln war. Die schwarzen Haare und der kleine, neckische Kinnbart gaben ihm etwas Verwegenes. In Kombination mit den grünen Augen war er beinahe unheimlich.
Annas Partner Nathan dagegen nicht. Seine bunten Augen leuchteten und strahlten Fröhlichkeit aus. Er lächelte Paulina an, als er mit Anna in den Raum kam. Anna machte auch einen glücklichen Eindruck.
Der Freund von Cosimo überraschte sie auch. Sie hatte einen Typ zarte Schwuchtel erwartet, stattdessen war er genauso wie Cosimo. Typ Muskelprotz.
Alle schienen sehr nett zu sein, und sie fühlte sich wohl. Und das, obwohl sie nun zu diesem Leben gezwungen war. Aber besser auf diese Weise leben, als gar nicht mehr. Immerhin konnte sie ja noch tanzen, oder?
„Etienne, kann ich hier irgendwo tanzen?“, fragte sie daher.
„Hier? Einen Spiegelsaal haben wir nicht. Von der Größe her höchstens die Eingangshalle, aber ich glaube nicht, dass sich Mosaikboden als Untergrund eignet.“
„Nicht so wirklich“, gab sie etwas enttäuscht zurück.
„Wir werden schon etwas finden.“
Anna hatte sich nun endlich zu einer Entscheidung durchgerungen. Und da Vincent gerade im Raum war, konnte sie es ihm auch gleich sagen. Schließlich war es sein Haus.
„Vincent, ich möchte bei Nathan bleiben. Denn da gehöre ich hin. Ich hoffe, es ist dir Recht, wenn ich hier einziehe.“
„Ich dachte, das bist du schon“, sagte er verständnislos.
„Ist das ein Ja?“, fragte sie.
„Ja, sicher. Als ob ich etwas dagegen hätte. Nathan würde wahrscheinlich ausziehen, wenn ich es nicht erlaube. Oder?“, meinte Vincent.
„Ja, Herr. Ich würde Anna in jedem Fall vorziehen“, gab Nathan zurück.
„Dann ist es so. Anna wohnt jetzt hier und du bleibst“, Vincent zuckte mit den Schultern.
„So langsam füllt sich das Haus“, sagte Eli lächelnd.
Paulina hielt Eli die Hand hin. Die sie etwas verständnislos ansah.
„Ich möchte mich bedanken. Du hast mein Leben gerettet, auch wenn ich nun … naja, kein Mensch mehr bin, so bin ich doch am Leben. Dafür bin ich dankbar und du solltest dir keine Vorwürfe deswegen machen“, erklärte sie.
Eli war erstaunt, dann zog sie Paulina einfach in die Arme.
„Ich danke dir. Weil du so nachsichtig mit mir bist. Wir werden schon miteinander
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