Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
wirklich gerne duschen, aber ich habe gar nichts zum Anziehen. Ich besitze nur das, was ich am Leib trage. Zurück darf ich ja wohl nicht, um ein Köfferchen zu packen, oder?“
    „Nein. Niemals zurück. Aber hier gibt es einen Vorrat an Kleidern, da ist bestimmt was dabei. Morgen gehen wir dann einkaufen.“
    „Entschuldige, aber viel Geld habe ich auch nicht. Mein Ausbildungsgehalt ist nicht gerade hoch. Und das kann ich mir in Zukunft wohl auch abschreiben“, seufzte sie.
    „Kleines, mach dir da mal keinen Kopf. Du bist mein Zögling, also habe ich für dich zu sorgen. Das betrifft nicht nur deine Versorgung mit Blut. Auch alles andere. Essen, Kleidung, alles. Und keine Sorge, ich bin nicht arm.“
    „Das hätte ich bei diesem Haus auch nicht erwartet. Aber ich fühle mich nicht so wirklich wohl dabei.“
    „Jetzt ist aber gut, kein Widerspruch. Ich kümmere mich schon um dich“, sagte er und stand auf.
    Wie gerne hätte er sich noch ein bisschen intensiver um sie gekümmert. Aber das betraf Gebiete, die besser nicht berührt wurden.
    Also ging er über den Flur zur Kleiderkammer. Dort gab es alles für Männer, Frauen und Kinder in allen Größen. Ein Notfallsatz passend für jede Jahreszeit. Schön sortiert und abgepackt in Kartons. Dieser Vorrat wurde schon häufiger in Anspruch genommen, als ihm lieb war. So viele seines Volkes hatten in den vergangenen Jahrzehnten ihr Heim und ihren Besitz verloren.
     Elis Konfektionsgröße schätzte er auf XS, daher nahm er den Frühjahrskarton in dieser Größe mit. Das kurze Stück über den Flur zu ihrem Zimmer. Sie lag noch immer auf dem Bett und sah ihn verwundert an, als er mit der Kiste ins Zimmer kam.
    „Bitte. Eine komplette Garnitur, Größe habe ich geschätzt. Ich hoffe es passt dir.“
    „Das ist nett, danke“, meinte sie und sah die Aufschrift des Kartons. „Größe stimmt. Du hast anscheinend gute Augen.“
    Sie stand auf, nahm ihm die Kiste ab und trug sie in das Bad. Bevor sie die Tür schloss, zwinkerte sie ihm zu.
    „Ich denke, ich werde ein Bad nehmen und diese tolle Wanne ausprobieren.“
    Dann schlug die Tür zu.
     Vincent starrte das Holz an. Was war das denn jetzt? In ihren Worten hatte eine unterschwellige Aufforderung gelegen. Die Tür blieb unverriegelt. Langsam entfernte er sich, noch immer die Tür anstarrend. Die entzückende Elisabetha hatte gar keine Ahnung, mit welchem Feuer sie da spielte. Und Gefahr lief, sich zu verbrennen. Grollend zog er sich zurück und knallte im Flur mit Etienne zusammen.
    „Herr?“
    „Ihr macht mich alle wahnsinnig! Ich habe auch einen Namen, aber anscheinend habt ihr den in den letzten Jahrzehnten vergessen“, brummte Vin.
    „Wir sind aber gut gelaunt heute! Und du weißt, weshalb wir auf die förmliche Anrede nicht verzichten“, konterte Etienne.
    Forschend blickten die Diamantaugen Vincent an.
    „Dich bewegt etwas und das hat nicht zufällig mit deinem Zögling zu tun?“
    Vin brummte etwas Unverständliches als Antwort und ging an Etienne vorbei. Der ließ sich aber nicht abwimmeln und folgte ihm bis zum Büro, das neben Vincents Schlafzimmer lag.
    Dafür erntete Etienne einen Blick, der ihm eindeutig sagte, was sein König davon hielt – nichts. Doch er würde erst wieder gehen, wenn er wusste, was seinen Herrn so unruhig machte.
    „Ich habe ihr Leben gesehen. Als sie mir die Hand gab. Leider hat sie die Verbindung zu früh unterbrochen. Als hätte sie es gemerkt. Ich hatte nicht vor, in sie zu blicken, es geschah einfach. Die Menschen, die sie aufgezogen haben, Elisabetha liebt sie. In ihrem Herzen und ihrer Seele erkennt man die Achtung für die beiden.“
    „Und das sagst du mir, weil?“, verständnislos sah Vincent auf.
    „Gib ihr noch Zeit. Das hier ist alles so neu. Sie weiß, dass sie hierher gehört, in unsere Welt. In die Welt der Menschen war sie nie richtig integriert, nie wirklich zu Hause. Das war deutlich zu lesen. Es gibt keine Freunde, keine Zugehörigkeit. In ihren Gedanken ist sie immer außen vor. Ich habe aber nur bis zum Ende der Schulzeit sehen können. Was danach war, weiß ich nicht.“
    „Hm. Keine beste Freundin, wie junge Frauen das so haben? Keinen Freund? Dann hat sie ohne es zu wissen, die Menschen auf Abstand gehalten.“
    „Bis auf ihre Zieheltern, ja. Es war allerdings auch ein junger Mann in ihrem Kopf. Dem Aussehen nach ist es aber schon länger her, dass er ihr wichtig war. Vielleicht drei Jahre. Sonst keine Menschen, die eine Bindung zu ihr haben.

Weitere Kostenlose Bücher