König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Zusammenstellung des Buffets. Dann mussten die Fenster vom Ballsaal noch geputzt werden, die Terrasse davor war voller Moos. Während sie versuchte, alles zu organisieren, piepste andauernd ihr Telefon. Nachrichten von Nathan, die sie ablenkten. So wie jetzt im Moment. Sie war auf dem Weg in die Küche, um mit den Köchen einen Plan zu erstellen. Sie tippte eine Antwort, während sie die Treppe hinunter ging.
„Huch, entschuldige Juli. Ich wollte dich nicht umrennen“, sagte sie schnell.
Beinahe wäre sie mit der Clanführerin zusammengeprallt. Vermutlich wären sie beide dann die Treppe hinunter gestürzt.
„Nichts passiert. Und, läuft alles nach Plan?“, erkundigte sich Julietta.
„Ja. Soweit schon. Dass ich das mit dem Essen auch noch regeln soll, macht es aber nicht einfacher.“
„Anna, ich bitte dich. Der Aufbau des Buffets gehört zur Dekoration. Aber die Auswahl des Essens sollte bei den Köchen liegen, sag ihnen das. Du kümmerst dich um die wichtigere Aufgabe!“, bestimmte sie.
„Ja, Julietta.“
Anna lief weiter und die weiße Wölfin sah ihr zufrieden hinterher. Auf Anna hatte sie sich schon immer verlassen können. Niemand war so loyal wie sie.
Der beschlossene Friede zwischen den Wölfen und den Vampiren stimmte Julietta fröhlich. Schritt eins war erledigt. Fehlten noch zwei, dann wäre sie am Ziel.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht lief sie durch das große Haus. In der Ahnengalerie blieb sie vor dem Bildnis ihres Vaters stehen. Er hatte das gleiche Ziel verfolgt, wie sie jetzt. Nur hatte er es auf dem falschen Weg versucht und war kläglich gescheitert. Es hatte ihn nicht nur den Posten als Oberhaupt gekostet, sondern auch seinen Verstand.
Zu schade, Papa. Jetzt bin ich dran , sagte sie im Geiste zu ihm und drehte sich von dem Bild weg.
Am nächsten Morgen wachte Eli auf und war ... alleine. Vincent war schon aufgestanden und nicht mehr im Zimmer. Im Bad anscheinend auch nicht, denn Eli konnte kein Wasser rauschen hören. Ein wenig beleidigt drehte sie sich um und kuschelte sich in die Decke. Kurz darauf war sie wieder eingeschlafen.
Als sie das nächste Mal aufwachte, lag Vincent neben ihr und sah sie an.
„Hey. Wo warst du denn?“, fragte sie verschlafen.
„Im Büro. Ich habe eine Firma beauftragt, die dein Elternhaus umgestalten soll.“
Eli setzte sich auf. „Ehrlich?“
„Ja. Aber zuerst machen sie nur eine Bestandsaufnahme. Was dann genau geändert wird, entscheidest du.“
„Das ist aber lieb von dir. Du bist wirklich ein Schatz“, schwärmte sie.
„Hui, jetzt hast du mir aber Honig um den Bart geschmiert“, witzelte Vincent.
„Das Bärtchen ist so schon süß genug“, sagte sie lachend und strich ihm darüber.
„Ach ja? Und wohin dann mit dem Honig?“, neckte er.
„Aufs Brot. Ich habe Hunger! Unromantisch, ich weiß.“
Vincent lachte und hob sie aus dem Bett.
„Dann ab unter die Dusche, dass du mir hier nicht verhungerst! Und ein wenig Beeilung bitte. Nicht dass du mir später behauptest, ich wäre ein schlechter Gastgeber“, sagte er und stellte sie im Badezimmer wieder auf die Füße.
„So ist das also. Ich bin nur dein Gast? Na, dann kannst du jetzt mal deinen Gast von hinten sehen“, sagte sie frech.
Dann ließ sie ihr Nachthemd fallen und präsentierte somit Vincent ihre Rückansicht. Mit wiegenden Schritten ging sie zur Duschkabine und drehte das Wasser auf. Vincent sog scharf die Luft ein und Eli schlug die Glastür der Dusche zu.
Das Frühstück war ausgelassen, alle plapperten fröhlich. Dorian erzählte, dass er heute seine Süße waschen wollte, worauf Etienne die Augen verdrehte.
Vincent lachte sich schlapp, weil Eli die Reaktion nicht verstand. Dorians Süße waschen, hieß mindestens fünf Stunden Autopflege.
Cosimo und Etienne wollten den Wellnessbereich etwas räumen, um die versprochenen Geräte dort unterzubringen. Vincent hatte tatsächlich einen Boxsack, ein Laufband und eine Hantelbank bestellt. Die Sachen sollten heute geliefert werden.
Nathan verschwand nach dem Frühstück auf sein Zimmer.
„Der ist aber komisch im Moment“, sagte Cosimo und sah Nathan hinterher.
„Wundert dich das? Du hackst doch andauernd auf ihm rum“, bemerkte Vincent.
Dazu wusste Cosimo keine Entgegnung. Also stand er auf.
„Etienne, kommst du nach?“
„Hmm“, machte er nur.
Eli lobte insgeheim seine Manieren, mit vollem Mund spricht man nicht. Fünf Minuten später hatte er dann auch seinen Teller leer
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