König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
um das Volk zu führen.“
„Danke. Das höre ich gerne“, gab Vincent zu.
„Oh ja. Du weißt ja, was mit Verrätern passiert!“, sagte Eli scherzhaft.
Mittlerweile hatte sie die Notwendigkeit begriffen, weshalb Albert auf diese Weise behandelt und getötet wurde. Mit dieser Warnung im Hinterkopf würde es kein Vampir mehr wagen, seinen König zu hintergehen.
„Äh, ja. Aber keine Sorge, dein Mann steht bei mir hoch im Kurs!“, erwiderte Nathan zwinkernd.
„Was macht die Auswahl der Kandidaten für die Ordnungstruppe?“, erkundigte sich Julietta.
„Soweit läuft es ganz gut. Ein neues Mitglied steht schon fest. Wir haben nämlich einen neuen Bewohner hier. Seine Gabe ist ganz nützlich, er ist ein Viaer. Dann habe ich noch fünf Wölfe zur Auswahl. Ganz vielversprechend“, erzählte Vincent.
„Du hast dir einen Viaer geangelt? Das ist ja toll!“, begeisterte sich Julietta.
„Oh, nicht ich. Es war eher Cosimo, der ihn geangelt hat. Kai, so heißt er, wurde von dem infizierten Wolf gebissen, erinnerst du dich? Also hat Cosimo ihn hergebracht, damit Eli ihm hilft. Und hat ihn nicht mehr gehen lassen.“
Julietta und auch Anna starrten den König der Vampire an.
„Glaubt ihr nicht, hm? Tja, für uns war das auch erst mal ein Schock!“, sagte Vincent dazu.
„Was soll ich dazu sagen?“, sagte Julietta staunend. „Ich finde, es spricht für den König. Vincent, deine Toleranz ist unglaublich!“, lobte sie.
Sie redeten noch zwei Stunden lang, Vincent lud die Damen ein, zum Essen zu bleiben.
„Sag bloß nicht Nein. Ich habe noch ein Mittagessen auszugleichen!“, forderte Vincent.
Julietta hatte schon abwehrend die Hand gehoben.
„Gut. Ich will ja nicht unfair sein. Ich bleibe“, gab sie sich geschlagen.
Eli rieb sich die Stirn.
„Sag du mir, weshalb du ständig nur für dich sprichst? Es ist beinahe so, als wäre Anna gar nicht da“, fragte sie.
„Das ist einfach zu beantworten. Ich glaube, Anna würde heute lieber hier bei Nathan bleiben. Wo die zwei sich so lange nicht gesehen haben ...“, Juli zwinkerte Eli zu.
„Oh“, mehr fiel Eli nicht ein.
Anna hingegen strahlte. Nathan nicht weniger. Die Iris seiner Augen funkelte in allen Farben. Das blieb auch während des Essens so.
Julietta und Anna begrüßten Kai freundlich. Juli war eindeutig überrascht von ihm, denn sie hatte einen anderen Typ Mann erwartet. Nicht so einen Kerl in Schrankformat, der Cosimo ebenbürtig war.
Nach dem Essen verabschiedete sich Julietta. Vincent bot an, sie selbst zu fahren und sie nahm das Angebot dankend an. Schnell wurde ihr Koffer aus Nathans Nitro umgeladen in den BMW. Als der Wagen davonfuhr, winkte Anna ihrer Clanführerin nach.
„Es war sehr großzügig von ihr, das du hier bleiben kannst“, sagte Nathan zu ihr.
„Das … finde ich auch. Und was fangen wir jetzt mit der geschenkten Zeit an?“, fragte sie.
„Hast du etwas Bestimmtes im Sinn?“, lockte Nathan.
„Och, nur einen hinreißenden Vampir, der mich mit seiner Duftwolke um den Verstand bringt. Und diesen Vampir würde meine innere Wölfin gerne unterwerfen“, sagte sie und blinzelte ihn unschuldig an.
Die kommende Nacht war für sie beide reserviert. Morgen früh würde sie zurück in ihre Wohnung fahren. Doch daran wollte sie jetzt nicht denken.
Nathan hob sie auf seine Arme und trug sie über die Schwelle. Anna kicherte.
„Ich komme mir vor wie eine Braut“, sagte sie.
„Das lässt sich einrichten“, gab Nathan zurück.
Der ernste Unterton war ihr nicht entgangen. Aber dazwischen stand noch so einiges, das Anna geklärt haben musste. Mit dem ersten Problem fing sie auch gleich an.
„Beschützt du deine kleine Wölfin auch? Ein Haus voller Vampire ist nicht der sicherste Ort.“
„Ich glaube nicht, dass du es nötig hast, beschützt zu werden. Wenn du den Wolf in dir heraus lässt ..., aber damit du es weißt. Wenn es hart auf hart kommt, stelle ich mich vor dich“, schwor er.
„Gut. Etwas anderes hätte ich von dir nicht erwartet. Ich wollte nur sicher sein, obwohl dein Geruch schon Bände spricht“, gab sie zurück.
„Wie meinst du das?“, fragte Nathan erstaunt.
„Weißt du das denn nicht? Ich kann euch ja alle riechen, das ist der Vorteil unserer guten Nasen. Aber du, du bist so überragend. So überwiegend, du hüllst mich regelrecht ein mit deinem Geruch“, erklärte sie ihm, während er sie die Treppe hinauf trug.
„Ach ja? Eigentlich riecht hier so ziemlich alles nach Vincent. Es ist
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