König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
waren die Folgen nicht abzusehen. Wahrscheinlich würde sie ihn mit ihrem Verlangen nach mehr umbringen. Das eignete sich doch als Grabinschrift: Zu Tode gevögelt!
Julietta sah Nathan prüfend an. Sein Gesicht zeigte Entschlossenheit.
„Willst du wirklich hierbleiben?“, fragte sie.
„Ja“, gab er nur knapp zurück.
„Sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Seit heute Vormittag, als sie euer Haus verlassen hat, sind zehn Stunden vergangen. Du kannst davon ausgehen, dass sie ging, weil sie gemerkt hat, dass es anfängt. Demnach sind noch sechseinhalb Tage übrig. Viel Vergnügen , Nathan!“, sagte sie lächelnd und ging.
Die Wohnungstür zog sie fest hinter sich zu, sodass sie geschlossen blieb. Trotz verbogenem Schloss und Rahmen. Ohne große Kraftanstrengung bekäme die keiner auf!
Nathan küsste Anna auf das Haar.
„Süße, du musstest doch nicht weglaufen. Dachtest du, ich würde mich dir verweigern?“, fragte er sanft.
„Nein“, presste sie hervor. „Ich habe Angst, dass du es nicht aushältst“, gab sie zu.
Das Sprechen kostete sie viel Kraft. Zu sehr brannte sie von innen heraus, selbst ihre Zunge fühlte sich komisch an. Wie sie das hasste, die Natur war grausam. Ein so schmerzhaftes Verlangen zu spüren, dass man lieber sterben wollte, als es weiter aushalten zu müssen.
Nathan strich ihr über den Rücken, ihre Haut war wahnsinnig heiß. Wenn er es jetzt nicht besser wüsste, würde er denken, sie wäre krank.
„Was soll ich tun?“, fragte er, selten blöd.
Anna rutschte von ihm weg, er ließ sie gewähren. Die Kerze tauchte ihren Körper in wundervolles Licht. Sie brachte sich so auf Abstand, dass er sie von oben bis unten ansehen konnte. Und dann spreizte sie schamlos die Beine.
Oh. Himmel. Noch mal! , jetzt fluchte er schon wie Eli.
Aber er hatte auch allen Grund dazu. Anna glitzerte und glänzte. Bereit, ihn sofort in sich aufzunehmen. Der Anblick ihres provokativ dargebotenen Unterleibs reichte Nathan vollkommen aus. Nur ein Blinzeln. Ständer, sofort und übergangslos.
So schnell er konnte schmiss er sich die Klamotten vom Leib, griff Annas Schenkel und stieß in sie.
Nicht nur dieses eine Mal.
Oh nein. Julietta hatte die Wahrheit gesagt. Die nächsten Stunden und Tage verbrachten sie in Annas Wohnung. Das Matratzenbett wanderte quer durch das Zimmer, die Laken waren verstreut auf dem Boden.
Gefühlte Monate später waren beide so ermattet, so erschöpft, dass die Kraft kaum noch für ein weiteres Mal reichte.
Ganz sanft und langsam, aneinander geschmiegt und zärtlich war das letzte Mal.
Anna atmete erleichtert auf, als nach diesem Höhepunkt die Hitze schwand. Sie fühlte sich erleichtert, sehr matt, wund und zerbissen. Was gäbe sie für eine Dusche. Nein, besser ein Bad, stehen konnte sie bestimmt nicht.
Nathan fühlte sich ähnlich. Er war erschöpft. Seine Haut war zerkratzt und zerbissen, die Augen fielen ihm vor Müdigkeit zu. Sechs Tage keinen Schlaf. Dafür hammermäßigen und berauschenden Sex. Bis zum Umfallen!
Und nun? Schlafen, essen, duschen. Nein, falsche Reihenfolge. Duschen, Essen schlafen. Besser.
Anna streichelte ihm den geschundenen Rücken. Kraulte sein blondes Haar.
„Badezimmer?“, fragte sie schläfrig.
Nathan grunzte. „Ja“, aber die Vorstellung jetzt aufstehen zu müssen, war einfach absonderlich.
Trotzdem quälte er sich hoch, zog Anna dann zu sich. Wie zwei Wanderer, die wochenlang durch eine Wüste geirrt waren, gingen die beiden ins Bad.
Mit der Erholung von den sündigen Strapazen waren sie sicher noch eine Zeit lang beschäftigt.
Fünftes Kapitel
Leonidas stapfte durch das Waldstück, in dem er aktuell lebte. Die Furche, die er in den Boden gelaufen hatte, war nun schon dreißig Zentimeter tief.
In seiner Umgebung verfestigten sich nach und nach die Söldner, die er ausgeschickt hatte. Pyron, ihr Anführer, ergriff das Wort.
„Mein Prinz. Die Aufgabe, die du uns zugeteilt hast, ist angemessen erledigt“, erklärte er.
„Das höre ich gerne. Ihr bekommt euren Sold, wie vereinbart. Ihr habt mir einen großen Dienst erwiesen. Jetzt fällt es leichter, die Wölfe und Vampire auszurotten!“, sagte Leonidas und begann schallend zu lachen.
Es war das Gelächter eines Irren, Pyron war froh, im Nachhinein den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Sollte der Prinz doch glauben, die Anführer seien tot. Gesagt hatte Pyron es jedenfalls nicht. Er hatte sich mit Absicht so schwammig ausgedrückt und
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