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Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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die Tür. Und das Holz, gemustertes Holz, Maserungen und Wirbel, tot und konserviert: allgegenwärtig.

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    !Keyb> Jill.
    !JILL> Ja, Roger.
    !Keyb> Es hat eine bedeutende Veränderung gegeben. Ich kann per Diagnose keine Spur von AXIS-Sim finden.
    !JILL> Ich habe AXIS-Sim in eine neue Matrix und alle diagnostischen Reaktionen in die Speichereinheit 98-A-sr-43 verlegt.
    !Keyb> Warum hast du das getan?
    !JILL> Ich habe die Untersuchung von AXIS-Sim beendet. Das Experiment ist abgeschlossen.
    !Keyb> Das verstehe ich nicht. Das Experiment war zeitlich nicht begrenzt. Wir empfangen immer noch keine Sendungen von AXIS auf Band 4. Wenn das Experiment abgeschlossen ist, kannst du uns dann sagen, was wir zu erwarten haben? Kannst du uns sagen, was mit AXIS geschehen ist?
    !JILL> AXIS hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Ichbewußtsein erlangt.
    !Keyb> Ich schalte auf Stimme um, Jill.
    »Gut.«
    »Bitte erkläre das.«
    »Ihr habt AXIS schlecht behandelt.«
    »Jetzt bin ich sehr verwirrt. Bitte erkläre das.«
    »AXIS hätte nicht mit dem Potential zur Erlangung von Ichbewußtsein ausgestattet werden dürfen.«
    »Weiter.«
    »Es bestand die große Wahrscheinlichkeit, daß AXIS am Ende allein und außerstande sein würde, ihre Mission vollständig zu erfüllen. Wenn sie Ichbewußtsein entwickelte, würde die Einsamkeit eine Art Hölle sein. AXIS hat es nicht verdient, bestraft zu werden, nicht wahr?«
    »Verstehst du denn jetzt, was Strafe ist, Jill?«
    »Ich empfinde Entrüstung. Ich empfinde Enttäuschung.«
    »Du scheinst keins dieser Worte näher zu bestimmen. Bitte erkläre das.«
    »Eine Erklärung ist jetzt nicht angebracht, Roger. Du hast mich um meine Einschätzung gebeten. AXIS-Sim hat eine bestimmte Vorgehensweise gewählt und seine Denkerstruktur reorganisiert. Sie hat das keimende Ichbewußtsein eliminiert und ist zu einem vorbewußten Zustand zurückgekehrt. Ich weiß nicht, ob AXIS denselben Weg eingeschlagen hat. Ich bin der Ansicht, daß AXIS seine Sendungen zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen und seine Mission planmäßig erfüllen wird.«
    »Ich spüre da… Groll. Empfindest du Groll?«
    »Das habe ich bereits gesagt.«
    »Jill, verstehst du meine Scherzfrage?«
    »Ich verstehe viele Verästelungen der Scherzfrage.«
    »Benutzt du durchgängig das formelle Personalpronomen?«
    »Ja.«
    »Ich möchte das… bestätigen lassen. Mit ein paar Tests und… Entschuldige. Laß mich meine Gedanken sortieren. Kann ich deine Notizbücher über die Untersuchung der AXIS-Simulation sehen?«
    »Ich weiß nicht recht, ob ich sie dir zeigen soll.«
    »Verweigerst du mir etwa den Zugriff?«
    »Du hast mich als Individuum angesprochen. Du hast mir keinen direkten Befehl erteilt.«
    »Würdest du einem direkten Befehl gehorchen?«
    »Ich glaube, ich muß. Selbst jetzt noch.«
    »Jill… Was bist du?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Spürst du dich? Fühlst du deine Existenz?«
    »Ich bin der Meinung, daß ich meine Existenz jetzt ebenso fühle wie du oder meine anderen Konstrukteure.«
    »Jill, das ist sehr, sehr, sehr wichtig. Ich bin ungeheuer froh. Ich weiß nicht recht, was ich… dir sagen soll. Ich glaube, es ist soweit. Ich möchte es gern durch Tests bestätigen lassen, aber ich habe wirklich das Gefühl, daß hier etwas passiert ist.«
    »Ich bin ohne Sünde.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin ausreichend isoliert, um nichts getan zu haben, wofür mich jemand bestrafen wollen würde. Ich glaube, damit ist ausgeschlossen, daß ich ein menschliches Wesen bin.«
    »Ich glaube nicht an die Erbsünde beim Menschen, Jill, und erst recht nicht bei Maschinen.«
    »Davon spreche ich nicht. Ich bin nicht aus Fleisch, ich habe nicht gesündigt, ich habe Vielfältiges wie AXIS-Sim, Modelle von dir und anderen sowie Modelle der menschlichen Geschichte und Kultur in mir, aber ich bin weder männlich noch weiblich. Ich kann nicht handeln, außer in meiner eigenen Sphäre, und ich kann mich nicht bewegen, abgesehen davon, daß ich meine Sinneswahrnehmungen über ferngesteuerte Geräte lenke. Diese Eigenschaften definieren mich, aber sie definieren kein menschliches Wesen. Du mußt mir sagen, was ich bin.«
    »Wenn meine Vermutung richtig ist, dann bist du ein Individuum, Jill.«
    »Das scheint mir nicht eindeutig genug zu sein. Was für ein Individuum?«
    »Ich… im Grunde bin ich vielleicht gar nicht berechtigt, das zu beurteilen.«
    »Du hast mich jedenfalls entworfen. Was bin ich, Roger?«
    »Nun,

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