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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weißt schon, ich bin nackt und habe einen Kater.«
    »Wo ist dein Kater?«
    »Vielleicht können wir später kämpfen, wenn wir einige Punkte geklärt haben.«
    »In Ordnung. Ich gebe dir die Waffe, und du versprichst mir, dass du mir hilfst, die Bok zu jagen.«
    »Es ist mein Job, Leuten zu helfen.« Vielleicht hatte sie Ärger. Nicht dass er sich einmischen wollte, aber zumindest konnte er sich anhören, was sie zu sagen hatte, bevor er die Männer in den weißen Kitteln rief. »Bist du deswegen hier?« Sanft schob er die Hand mit der Waffe beiseite, damit er nicht aus Versehen eine Kugel in den Bauch bekam. »Du brauchst Hilfe?«
    »Ich bin hier fremd und brauche einen Führer.« Sie streckte die Hand aus und drückte seinen Bizeps. »Du bist kräftig, aber langsam.« Mit sichtbarem Bedauern gab sie ihm die Glock zurück. »Kannst du mehr von diesen Waffen anfertigen?«
    »Vielleicht.« Erst hatte sie ihn mit einem Messer bedroht,
dann mit dem Schwert. Schließlich hatte sie ihn niedergeschlagen und entwaffnet.
    Wenn das keinen Respekt verdiente!
    Auf jeden Fall hatte sie seinen ersten Morgen als Dreißigjähriger höchst interessant gestaltet. Schließlich war er nicht Privatdetektiv geworden, weil er sich langweilen wollte.
    Außerdem besaß sie etwas, das ihn unwiderstehlich anzog. Ihr Aussehen hätte jeden Mann umgeworfen, aber das war es nicht – oder nicht nur das. Wer keine Fragen stellt, bekommt keine Antworten, erinnerte er sich selbst.
    »Ich ziehe jetzt meine Hose an«, erklärte er, »und ich möchte, dass du zurücktrittst und deine Hände von dem Schwert lässt.«
    Sie tat ihm den Gefallen. »Ich habe nicht die Absicht, dir oder jemandem aus deinem Volk zu schaden. Darauf gebe ich dir mein Wort als Jägerin.«
    »Gut zu wissen.« Als sie sich in sicherer Entfernung befand, schlüpfte er in seine Jeans und steckte sich die Waffe in den Bund. »Jetzt koche ich Kaffee, und dann reden wir über alles.«
    »Kaffee. Das ist ein Stimulans, das in flüssiger Form genossen wird.«
    »So ist es. In die Küche«, setzte er hinzu, wobei er auf die Tür deutete.
    Sie ging voran. Obwohl gegenwärtig deutlich angeschlagen, wusste Harper den sich ihm bietenden Anblick durchaus zu schätzen.
    Im Vorbeigehen warf er einen Blick auf seine Wohnungstür, die eindeutig abgeschlossen war. Riegel und Kette waren vorgelegt.
    Vermutlich hatte sie abgeschlossen, nachdem sie sich Zutritt verschafft hatte. Als er sich nach ihr umsah, stand sie fasziniert am Wohnzimmerfenster und starrte hinaus. Wie ein Kind bei seinem ersten Besuch in Disneyland.
    So hoch, dachte sie erstaunt. Nie zuvor war sie in einer Hütte gewesen, die sich in dieser Höhe über dem Erdboden befand. Und ein solches Menschengewimmel hatte sie auch noch nie gesehen. Die Kostüme wirkten fremdartig, aber interessant. Ihre Faszination verwandelte sich in ehrfürchtige Bewunderung, als ein Taxi am Straßenrand vorfuhr und eine Frau heraussprang.
    »Sie hat sich aus dem Bauch des gelben Tieres befreit! Wie hat sie das geschafft?«
    »Vermutlich, indem sie ihre Fahrt bezahlt hat. Dann lassen sie einen nämlich aussteigen. Wo zum Teufel kommst du denn her?«
    »Ich bin aus A’Dair. In meiner Welt gibt es keine Tiere mit runden Beinen. Ich … Warte!« Mit geschlossenen Augen durchforstete sie das Wissen, das Rhee ihr mitgegeben hatte. »Autos!« Sie strahlte ihn an. »Das sind Maschinen, die man Autos nennt. Sie werden für Transportzwecke genutzt. Wie wunderbar!«
    »Abgesehen davon, dass sie an Regentagen unauffindbar sind. Süße …«
    »Ja, ich hätte gerne etwas Süßes. Honig zum Beispiel, und Brot dazu.«
    »In Ordnung.« Er schüttelte den Kopf. »Kaffee. Zuerst Kaffee, dann bin ich allen Fragen gewachsen. Komm mit, ich möchte dich im Auge behalten.«
    Sie folgte ihm in seine winzige Kochnische. Während er den Kaffee abmaß, fuhr sie mit dem Finger über Arbeitsfläche,
Kühlschrank und Herd. »Was für eine Zauberkraft«, erklärte sie leise. »Du musst großen Reichtum besitzen.«
    »Ja, ich schwimme in Geld.« Harper verdiente nicht schlecht, aber im Augenblick hatte er gerade keinen Auftrag an der Hand. Vielleicht wartete er mit den Weißkitteln, bis er herausgefunden hatte, ob sie einen Privatdetektiv suchte und genug Geld für seinen Vorschuss hatte. »Jake hat dich gar nicht geschickt, was?«
    »Ich kenne diesen Jake nicht.« Entzückt beäugte sie seinen Toaster, in dem sich ihr Gesicht spiegelte. »Außer dir kenne ich niemand in dieser

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