Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
geplumpst, hast mir ein Messer an die Kehle gehalten, mich mit einem Schwert bedroht, mir einen Kinnhaken versetzt und mich durch so ein … Mauseloch in meiner Küche in eine andere Welt gesaugt. Dabei hatte ich noch nicht einmal eine zweite Tasse Kaffee. Ein erstes Rendezvous stelle ich mir anders vor.«
    »Du verfügst nicht über das notwendige Wissen, daher benötigst du Erklärungen.« Sie marschierte in flottem Tempo durch den Dschungel. Ihr Blick war wachsam, und sie horchte aufmerksam auf verdächtige Geräusche. »Das verstehe ich.«
    »Toll. Dann her mit den Erklärungen.«
    »Nach der Reinigung in den Fällen kehren wir in deine Welt zurück, spüren die Bok auf und töten sie.«
    Er hielt sich selbst für einen vernünftigen Menschen mit weitem Horizont, voller Wissbegier und Abenteuerlust. Aber was zu viel war, war zu viel. Er packte sie am Arm und riss sie herum, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste. »Das nennst du eine Erklärung? Hör mal, Schwester, wenn du nichts Besseres zustande bringst, sind wir geschiedene Leute. Schick mich nach Hause, und dann tun wir so, als hätte ich nur zu viel getrunken und zu schwer gegessen und deswegen Albträume bekommen.«
    »Ich bin nicht deine Schwester.«
    Er blickte in ihr überwältigend schönes, leicht irritiertes Gesicht und brach in hilfloses Gelächter aus. Es schüttelte ihn derartig, dass er sich vorbeugen und die Hände auf seine Oberschenkel stützen musste. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Belustigung, Verwirrung und Ungeduld prüfend an.
    »Jetzt drehe ich völlig durch«, prustete er. »Mein letztes bisschen Verstand geht auch noch flöten.« Noch während er nach Atem rang, hüpfte eine Spinne von der Größe eines Chihuahuas auf stelzenartigen Beinen zwischen seine Füße. Harper schrie auf und riss seine Waffe heraus. Gleichzeitig taumelte er rückwärts.
    Aber Kadra schleuderte das riesige Insekt mit einem Stiefeltritt zurück in den Busch. »Diese Art ist nicht giftig«, teilte sie ihm mit.
    »Großartig! Dann ist ja alles in Ordnung. Das Ding frisst Menschen einfach in einem Stück.«
    Kopfschüttelnd eilte Kadra mit großen Sätzen davon. Harper folgte ihr mit griffbereiter Waffe.
    Eine rote Sonne, dachte er mit einem Blick zum Himmel. Wie auf dem Krypton. Wenn seine Comic-Hefte nicht irrten, besaß er, der von einem Planeten mit gelber Sonne stammte, hier außergewöhnliche Kräfte.
    Konzentriert tat er einen kleinen Sprung, dann noch einen. Bei seinem dritten Satz drehte sich Kadra nach ihm um und sah ihn verwirrt und zugleich frustriert an. »Dies ist keine gute Zeit für ein Tänzchen.«
    »Ich wollte nicht tanzen, sondern nur …« Feststellen, ob ich fliegen kann, dachte er, verblüfft über sich selbst. »Nichts. Rein gar nichts.«
    Das Tosen klang wie das Röhren eines vorbeirasenden Zuges. Es wurde immer lauter und dröhnte in seinen Ohren, als er hinter ihr herjoggte. Als sie hinter einer Biegung verschwand, blickte er auf.
    Vor ihnen stürzte schäumendes Wasser aus einer Höhe von siebzig Metern oder mehr über einen Steilhang, bildete eine donnernde Wand und hämmerte auf die Oberfläche eines Wildwasserflusses.
    Blumen, von denen er einige noch nie gesehen hatte, während andere schlicht waren wie Gänseblümchen, säumten die grasbewachsenen Ufer. Dort weidete ein Einhorn in aller Ruhe im Licht der Sonne, die in rosigen Streifen durch das Dach der Bäume fiel.
    »Mein Gott.« Er ließ die Hand mit der Waffe sinken. Das mythische Tier hob seinen majestätischen weißen Kopf und sah Harper aus Augen an, die so klar und blau waren wie Glas. Dann zupfte es weiter an den Grashalmen.
    Welche Schönheit, dachte er überwältigt. Sein Ärger war wie weggeblasen. Jetzt habe ich alles gesehen. Nichts wird mich je wieder überraschen.
    Wie sehr er sich getäuscht hatte, wurde ihm sofort klar, als er sich nach Kadra umdrehte.
    Sie hatte sich ausgezogen. Der schwarze Lederanzug lag am Ufer, Schwert und Dolch kreuzweise darüber. Sie hatte Stiefel und Gelenkbänder abgelegt und griff soeben nach dem Reif in ihrem Haar.
    Harper kam sie mythischer und bezaubernder vor als das Einhorn. Sie war schlank, besaß aber an den richtigen Stellen Kurven. Ihre Haut erinnerte ihn an den frischen Honig, den sie beim Frühstück über ihr Brot gegossen hatte.
Ihr dunkles, vollkommen glattes Haar ergoss sich über ihre Schultern und ihren Rücken. Eine Strähne ringelte sich verführerisch auf einer ihrer vollkommenen Brüste.
    Seine Muskeln

Weitere Kostenlose Bücher