Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)
Zugang zu ihr eröffnen würde.
Ihr war klar, dass er ein starker Liebhaber sein würde. Es war lange her, dass sie einen Mann begehrt hatte. Wenn Zeit und Schicksal es zuließen, würden sie einander besitzen.
Zunächst aber kam die Jagd.
Als er das Ufer erreichte und seine Jeans anzog, schnallte sie sich bereits ihr Schwert um. Ohne zu überlegen, warf er sich auf sie.
Sie gab einen leisen Laut der Überraschung von sich und sah ihm anerkennend ins Gesicht. »Ich habe mich getäuscht. So langsam bist du gar nicht.«
»Ja, ich weiß, das ist auf der Jagd von Vorteil. Aber im Augenblick …«
Er neigte sich über sie, bis er ihren bezaubernden Mund beinahe berührte. Und wieder flog er durch die Luft, aber diesmal landete er nicht im Wasser. Grelles Licht blendete ihn, gefolgt von einem jähen, stechenden Schmerz.
Er landete auf seinem Küchenboden. Wieder lag Kadra auf ihm. »Verdammt noch mal!«, fluchte er, als er mit dem Kopf gegen einen seiner Unterschränke knallte und spürte, wie sich seine Waffe in seinen nackten Rücken bohrte. »Könntest du mich bitte beim nächsten Mal vorwarnen? Mir irgendein Zeichen geben oder so?«
»Du lässt dich zu leicht ablenken.« Sie tätschelte ihm die Schulter und erhob sich. »Jetzt trinken wir noch mehr Kaffee und planen dabei die Jagd«, erklärte sie schnuppernd.
»Okay, Sheena, hier scheint ein Irrtum vorzuliegen«, sagte er, während er aufstand.
»Ich bin Kadra …«
»Halt den Mund.« Er knallte seine Waffe auf die Arbeitsplatte.
Ihr blieb der Mund offen stehen. »Du wagst es, so mit einer Jägerin zu sprechen?«
»Genauso wie ich mit jedem reden würde, der uneingeladen in meine Wohnung platzt und anfängt, mich herumzukommandieren. Du willst meine Hilfe, meine Unterstützung? Dann hör auf, mir Befehle zu erteilen, und bitte mich darum.«
Das verschlug ihr für einen Augenblick die Sprache. Sie hatte ein hitziges Temperament, das sie trotz ihrer intensiven Ausbildung nicht immer im Zaum halten konnte. Am liebsten hätte sie ihm nun freien Lauf gelassen, aber eine solche Zeitverschwendung konnte sie sich nicht leisten. Stattdessen blickte sie Harper prüfend an und nickte, als ihr plötzlich die Erkenntnis kam. »Jetzt verstehe ich. Da spricht das Ding zwischen deinen Beinen aus dir.«
»Überhaupt nicht!« Zumindest würde er das auf keinen Fall zugeben. »Ich will Antworten. Wenn ich dich recht verstehe, willst du mich engagieren. Das geht in Ordnung. Ich soll dir helfen, diese Monster zu finden. Solche Probleme zu lösen ist mein Beruf. Nur damit es keine Missverständnisse gibt, ich habe meine eigenen Methoden.«
»Du bist ein Sucher und willst bezahlt werden. Sehr gut.« Obwohl er damit in ihrer Achtung sank, gönnte sie ihm sein Honorar. »Komm mit.« Sie tat einen Schritt, wandte sich jedoch noch einmal um, als er sich nicht von der Stelle rührte. »Bitte.«
»Schon besser«, murmelte er und folgte ihr in sein Schlafzimmer, wo sie nach dem Ledersäckchen griff, das sie auf das Bett geworfen hatte.
»Reicht das?«
Er fing den Beutel auf, den sie ihm zuwarf, und öffnete
ihn voller Neugier. Eine Flut von Edelsteinen ergoss sich auf das Bett. »Großer Gott!«
»Meinen Informationen zufolge gelten diese Steine hier als wertvoll. Stimmt das?« Fasziniert von dieser Absurdität trat sie vor, um mit dem Finger in Diamanten, Rubinen und Smaragden herumzustochern. »In meiner Welt schenken wir ihnen keine besondere Beachtung. Sie sehen hübsch aus«, gab sie zu, »und werden daher als Schmuck verwendet. Bist du damit zufrieden?«
»Zufrieden«, murmelte er. »Ja, durchaus.«
Das reichte, um sich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Er konnte nach Tahiti gehen und dort wie ein König leben. Für einen Augenblick sah er sich in einem weißen Palast an kristallklaren blauen Wassern, umgeben von bezaubernden, spärlich bekleideten Frauen, die jedem seiner Befehle gehorchten. Literweise würde er Champagner trinken und sich auf weißen Sandstränden mit eben diesen Frauen vergnügen.
Herr über alles, so weit das Auge reichte.
Dann schaltete sich sein Gewissen ein, das er nie völlig zum Schweigen bringen konnte. Außerdem musste er sich eingestehen, dass er sich in dieser Traumwelt binnen einer Woche zu Tode langweilen würde.
Er griff nach einem Diamanten, der allein mehr wert war, als er in einem Jahrzehnt verdienen konnte.
»Das reicht.«
»Mehr willst du nicht?«
»Pack den Rest weg, bevor ich es mir anders überlege.« Da ihm kein
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