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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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einer
Trattoria.“
    Cesare
beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Boden der
Kutsche. Er blickte schnell nach rechts und links, bevor er leise
weiterfragte. „Hat Sie deshalb gefragt gestern Abend?“
    Mirella
nickte. „Man hat sich gegen unsere Republik verschworen. Oder
gegen den Dogen. Aber wenn ich es nicht beweisen kann, wird de Guise
mir nicht glauben.“ Cesare blickte so zweifelnd, dass sie
lachte. „Oder sonst jemand. Wie du.“
    Cesare
errötete. „Ich glaube Ihr; wäre ich sonst hier?“
    „Also
warten wir.“
    „Die
Fässer sind nicht leer, sagt Sie. Wie hat Sie das
herausgefunden?“
    „Man
sieht es doch, ob einer ein schweres Fass trägt oder ein
leichtes.“
    Er
errötete noch mehr. Daraufhin fingerte sie verlegen an ihrem
Rock herum. Es war nicht recht, Cesare gegenüber so großspurig
aufzutreten. Sie hätte es bestimmt nicht gesehen, wenn Cristina
sie nicht darauf aufmerksam gemacht hätte.
    „Darauf
hätte ich auch kommen können.“ Er starrte auf
Mirellas Füße. „Und nun will Sie herausfinden, was
darin ist? Oder wohin sie gebracht werden?“
    „Ich
kann mir denken, was darin ist.“
    „Ich
auch. So weit reicht mein Verstand. Der übliche Schmuggel
interessiert die Herren jetzt weniger denn je.“
    Räderrollen
näherte sich und Cesare trat einen Schritt zurück. Dann zog
er seine Kappe und verneigte sich. Mirella schaute auf der anderen
Seite aus dem Fenster. Nur die Kutsche eines hohen Beamten. „Das
ist es nicht.“
    Cesare
grinste fröhlich. „Dachte ich mir. In einer Kutsche wird
kein Pulver spazieren gefahren.“
    „Glaub
das nicht. Aber du hast recht; wir warten auf einen Karren.“
    Die
Sonne vergoldete schon die Dächer der Chiesetta di San
Lorenzo auf dem Hügel vor ihnen, als das Fuhrwerk endlich
kam.
    Mirella
zog sich schnell in den Schatten der Kutsche zurück, um nicht
von Giovanni gesehen zu werden. „Fahr hinterher, aber halte
Abstand.“
    „Und
wenn ich ihn aus den Augen verliere?“
    „Folge
dem Geräusch. Kannst du es nicht von anderen unterscheiden?“
    Cesare
brummte etwas, dann schwang er sich eilig auf den Bock und ließ
die Pferde antraben.
    Sobald
die Straße einen Bogen machte, hatte Mirella das Fuhrwerk im
Blick. Dieses Mal standen sogar fünf kleine Fässer zwischen
den größeren Weinfässern. Es war auffällig, dass
diese kleinen Fässer festgezurrt waren, die anderen aber nicht.
    Die
Straße wurde enger und der Verkehr geringer, als sie nach
Formiello hinunterkamen. Mirella hatte erwartet, dass Giovanni
irgendwo an einer einsamen Stelle die Fässer übergeben
würde, aber er steuerte aufs alte Zentrum zu.
    Bald
darauf stoppte er vor dem Haus eines Böttchers.
    Cesare
hielt ein Stück entfernt gegenüber und kam zu Mirella.
„Nicht schlecht. Fässer ins Haus eines Böttchers zu
tragen, wird niemandem verdächtig erscheinen.“
    Sie
nickte und spähte über seine Schulter. Giovanni löste
eines der kleinen Fässer und schob es an den Rand des Karrens.
Dann stieg er ab und klopfte an die Tür des Böttchers. Zwei
Männer kamen heraus und half ihm beim Abladen.
    Als
alle mitsamt der fünf Fässer im Haus des Böttchers
verschwunden waren, drehte sich Cesare zu ihr um. „Was machen
wir jetzt?“
    „Ich
steige aus.“
    „Und
dann?“
    Sie
zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht.“
    Er
öffnete den Gepäckkasten an der Rückseite der Kutsche.
„Sie mag es brauchen.“ Er hielt ihr Zunder und eine Lampe
entgegen und warf einen Blick um die Ecke. „Sie sind immer noch
alle im Haus des Böttchers.“
    „Gut.“
Sie nahm ihm Zunder und Lampe ab. „Fahr nur zurück.“
    „Jetzt
gleich?“ Cesare schüttelte den Kopf. „Ich weiß
nicht, was Sie vorhat. Aber wenn diese Männer ... Es könnte
gefährlich werden.“
    „Niemand
tut einem jungen Mädchen etwas!“ Sie war allerdings nicht
recht überzeugt von dem, was sie da sagte. Diese Männer
wüssten zu verhindern, dass ihnen jemand in die Quere käme.
„Also gut. Warte hier auf mich. Ich bin bald zurück.“
    Sie
raffte ihre Röcke und überquerte die Straße. Zaghaft
klopfte sie an die Tür. Doch niemand öffnete. Sie mussten
wohl erst die Fässer verstecken.
    Mirella
trat einen Schritt zurück. Vor allen Fenster hingen dichte
Vorhänge. Nicht ein bisschen Licht drang heraus; wie seltsam,
dass ihr das jetzt erst auffiel. Sie legte das Ohr ans Holz, aber es
drang kein Geräusch zu ihr.
    Sie
klopfte noch einmal, dann drückte sie die Klinke hinunter.
Geräuschlos schwang die Tür auf.

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