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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Dahinter war es dunkel.
    Einen
Moment lang stand Mirella mit offenem Mund da; dann trat sie auf die
Schwelle. Ihre Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, die gar
so dunkel nicht war, da von der Straße her ein wenig Mondlicht
das Rechteck der Tür vor ihren Füßen markierte. Links
gab es eine breite Tür, die einen Spalt offen stand. Doch auch
dort war es dunkel. In dem Raum selber standen mehrere Fässer an
der Wand; alle aber größer als die Grappafässer aus
der Trattoria. Der Tisch vor ihr war zu niedrig, um etwas zu
verbergen; überdies standen zwei Schemel darunter.
    Schritte
klangen auf dem Pflaster hinter ihr und dann tauchte Cesare auf.
„Will Sie dort etwa hineingehen?“
    „Es
bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ Sie stellte die
Lampe auf den Boden und strich den Zunder über die Wand. Es gab
nicht einmal einen Funken.
    Cesare
nahm ihn ihr ab. Eine schnelle Bewegung und der Zunder flammte auf.
Er zündete die Lampe an und reichte sie ihr. „Ich komme
besser mit.“
    „Vielleicht
ist es doch nicht ganz ungefährlich.“
    „Eben.“
    „Darum
musst du dafür sorgen, dass wir schnell verschwinden können.
Bleib hier.“
    Sie
trat ein und hob die Lampe höher, um den Raum auszuleuchten.
    Neben
dem Tisch befand sich eine Falltür, deren Ränder an
mehreren Stellen staubfrei waren. Sie stellte die Lampe ein Stück
entfernt auf den Boden und hob die Falltür vorsichtig eine
Handbreit an. Von dort kam ihr weniger Dunkelheit entgegen als es
eigentlich sein durfte. „Dort unten sind sie irgendwo.“
    Cesare
kam zu ihr und nahm die Lampe auf. „Die Kavernen. Ich lasse Sie
nicht alleine dort hinunter. Sie könnte sich verirren.“
    „Du
nicht?“
    „Ich
habe als Kind dort unten gespielt.“
    „Ich
gehe trotzdem alleine hinunter.“
    „Sie
muss ohne Licht gehen. Die Lampe könnte Sie verraten.“ Er
sah sie flehend an. „Bitte, Signorina.“ Er hielt sie am
Arm fest, als sie nach der Lampe griff. „Geh Sie nicht
alleine.“
    Vielleicht
wäre es doch kein Fehler, ihn mitzunehmen. „Halt die Lampe
höher, während ich die Leiter hinunter steige.“ Sie
nahm ihre Röcke auf und verknotete sie in der Taille, bevor sie
hinunterstieg.
    Cesare
blickte zur Seite. „Leise“, zischte er, als eine Stufe
knackte.
    Mirella
war selber erschrocken. Aber die Leiter sollte sie aushalten, wenn
sie das Gewicht der Männer mit den Fässern zu tragen
vermochte. Wie hatten sie das überhaupt geschafft?
Wahrscheinlich waren die Fässer heruntergereicht worden.
    Cesares
Licht reichte bald nicht mehr bis zu ihren Füßen und sie
setzte ihre Schritte langsamer, jede Sprosse einzeln ertastend. Sie
zischte leise, um ihm mitzuteilen, dass sie unten angekommen war.
Cesares Licht schwankte. Bevor er die Lampe löschte, trat sie
von der Leiter weg. Die Wand, an der sie stand, bestand aus
Tuffstein, aber die gegenüber sah aus, als sei sie zumindest
teilweise gemauert.
    Dann
wurde es dunkel. Cesares Kleidung schabte leise an der Leiter, als er
hinabstieg.
    Mirella
betastete die Wand neben sich. Sie war kalt und feucht; kein guter
Ort eigentlich, um Pulver aufzubewahren. Bestimmt sollte es nicht für
lange sein; und vielleicht war es so viel, dass es nichts schadete,
wenn ein Teil davon verdarb.
    Die
Wärme von Cesares Körper kam ihr entgegen. Sie streckte die
Hand aus und zog ihn näher zu sich. „Was tun wir, wenn sie
zurückkommen?“ Plötzlich kam sie sich unglaublich
leichtsinnig vor.
    „Wir
verschwinden in einem Seitengang; es gibt genug davon.“
    „Und
wenn jemand die Tür da oben verschließt, nehmen wir einen
anderen Ausgang, ja?“
    „Sie
sieht, dass es klug war, nicht alleine zu gehen.“
    Sie
ließ ihn los und tat vorsichtig einen Schritt nach dem anderen,
die Hand an der Wand. Der Boden war teilweise glitschig; einmal trat
sie in eine tiefe Pfütze und das Wasser drang über die
Schuhkante.
    Dann
griff ihre tastende Hand ins Leere; sie blieb stehen. Die Leere
schien ihr noch dunkler als die Dunkelheit um sie herum. „Ein
Seitengang?“
    „Ja“,
hauchte Cesare hinter ihr. „Er führt hinunter zum Hafen.“
    Sie
blinzelte in dem Bemühen, die Dunkelheit zu durchdringen, aber
dann konzentrierte sie sich wieder auf den Weg. Es war nicht völlig
finster; die Lichter, die die Männer vor ihnen trugen, halfen
ihr. Was aber bedeutete, sie waren ihnen so nah, dass sie fürchten
mussten, entdeckt zu werden. Plötzlich sah sie die Umrisse eines
Fasses vor sich, daneben ein zweites.
    „Ab
hier wird es mühsam für

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